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Notenarchiv der Berliner Sing-Akademie kehrt jetzt auch offiziell zurück

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Bundesaußenminister Joschka Fischer wird morgen das als Beutekunst verschleppte Notenarchiv der Berliner Sing-Akademie von der Ukraine offiziell und eher symbolisch entgegennehmen.

Die 5100 Archiv-Stücke, darunter bisher unbekannte Werke der Bach-Söhne Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann, sind bereits Ende 2001 nach Berlin zurückgekehrt An der offiziellen Übergabe nehmen auch der ukrainische Botschafter Anatoli Ponomarenko sowie Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) teil.

Die musikhistorisch besonders wertvolle Sammlung war 1943 nach Schlesien ausgelagert worden und galt bis zu ihrer Entdeckung durch den Musikwissenschaftler und Leiter des Bacharchivs Leipzig, Christoph Wolff, im Juni 1999 als verschollen. Im September 2001 hatte das ukrainische Parlament einer Rückgabe zugestimmt. Entscheidend war dabei, dass es sich bei dem Archiv der Sing-Akademie um Eigentum einer privatrechtlich organisierten Konzertvereinigung handelt.

Die Sing-Akademie wurde 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch gegründet. Er war der Freund Carl Philipp Emanuel Bachs (1714-1788) und zugleich dessen Nachfolger als Cembalist in der Hofkapelle Friedrichs des Großen. Die Sing-Akademie ist die älteste chor- und konzertausübende Gesellschaft in Deutschland.