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Berlin (ddp-bln). Der Intendant des Berliner Ensembles (BE), Claus Peymann, erwägt die Übertragung einiger seiner Gesellschafteranteile an der Bühne an Mitarbeiter des Hauses. Das sagte Peymann am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der Pläne für die Spielzeit 2008/2009.
Zugleich korrigierte er Medienberichte, wonach sein jüngst verlängerter Vertrag durch Subventionskürzungen des Senats aufgehoben werden könnte. Für die Spielzeiteröffnung kündigte Peymann ein neues Gastspiel von Klaus Maria Brandauer an.«Perspektivisch könnte es sein, dass ich Gesellschafteranteile auf mir wichtige Mitarbeiter übertrage», sagte Peymann. Der in Personalunion als Geschäftsführer und künstlerische Leiter agierende Regisseur hält 100 Prozent an dem seit 1992 als GmbH bestehenden Theater.
Anders als verschiedentlich berichtet worden sei, gebe es zwischen dem Senat und ihm jedoch keine Verstimmung über seinen nun bis 2011 laufenden Intendanten-Vertrag. Zwar finde es «der geschätzte Klaus Wowereit merkwürdig, dass der Geschäftsführer Peymann dem künstlerischen Leiter Peymann den Vertrag verlängert hat». Er selbst sei für diese Regelungen in der BE-GmbH jedoch nicht verantwortlich, betonte Peymann. Ein Kultursenator könne gegen die Verlängerung Einspruch erheben. Doch der Regierende Bürgermeister und Kultursenator Wowereit seien sich mit ihm über seinen Verbleib am BE einig, sagte der Intendant.
Die Spielzeit 2008/2009 wird Peymann zufolge im September mit Heinrich von Kleists »Der zerbrochene Krug« in der Inszenierung von Peter Stein mit Klaus Maria Brandauer eröffnet. Zugleich sei eine Wiederaufnahme des Wallenstein-Projekts mit Brandauer für Mai 2009 geplant.
Das BE verzeichnete im Jahr 2007 eine Auslastung von 86,65 Prozent. Knapp 244 000 Besucher sahen 625 Vorstellungen. Mehr als 20 Prozent davon waren Schüler.