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Polizeiaufgebot in Potsdam zur Uraufführung der «Satanischen Verse»

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Potsdam (ddp). Die Polizei wird die Uraufführung der Theaterfassung von Salman Rushdies «Satanischen Versen» am Sonntag in Potsdam mit einem Personalaufgebot begleiten.


Beamte würden unweit des Hans Otto Theaters, aber auch im gesamten Stadtgebiet stärker präsent sein als an gewöhnlichen Sonntagen, sagte eine Sprecherin des Potsdamer Schutzbereiches der «Berliner Zeitung» (Donnerstagausgabe). Unmittelbar vor dem Theater werde aber keine Polizei stehen.

Nach Angaben der Zeitung konnten die Sicherheitsbehörden bisher keine konkrete Gefährdung feststellen. Unklar sei, ob auch Autor Salman Rushdie nach Potsdam komme. «Ich habe ihn zur Uraufführung eingeladen», sagte Theaterintendant Uwe Eric Laufenberg dem Blatt.

Mit seiner Darstellung des Mohammed in seinem Roman handelte sich Rushdie den Zorn der Muslime ein. 1989 belegte ihn der iranische Staatschef und Religionsgelehrte Ayatollah Khomeini mit einer sogenannten Fatwa. Damit wurden Muslime auf aller Welt zur Tötung des Schriftstellers aufgefordert. Auch Verlage wurden bedroht und Übersetzer ermordet.

Der heute 60-Jährige, der zur Symbolfigur des «Kampfes der Kulturen» wurde, lebte mehrere Jahre unter Polizeischutz und an ständig wechselnden Wohnorten. In Indien und islamischen Ländern wurden die «Satanischen Verse» verboten.