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Hamburgs Kultursenatorin Dana Horakova (parteilos) will der Hochkultur der Hansestadt im In- und Ausland mehr Profil verschaffen. Was überregional aus der Hamburger Kulturszene bekannt sei, seien lediglich die Musicals, John Neumeier und die Kunstmeile.
Hamburg (ddp-nrd). Zusätzliche finanzielle Mittel für die Darstellung nach außen könne der Senat aber nicht zur Verfügung stellen, betonte sie. Nach jetzt 100 Tagen im Amt habe sie feststellen müssen, dass "die fetten Zeiten vorbei sind". Jetzt gehe es darum, die "mageren Zeiten gemeinsam zu überbrücken".In den ersten drei Monaten ihrer Amtszeit sei jedoch bereits einiges passiert, um die Breitenwirkung von Kultur zu fördern und die Schwellenangst abzubauen. So sei sie gemeinsam mit den Intendanten der drei staatlichen Bühnen zum Fußballbundesliga-Spiel HSV gegen St. Pauli gegangen, um für die Bühnen zu werben. "Das war ein völlig neuer Versuch, auf Bühnenkunst aufmerksam zu machen", sagte Horakova. Für den November sei erstmals die in Amerika sehr erfolgreiche Veranstaltungsreihe "Eine Stadt liest ein Buch" in Hamburg geplant. Ein erster Erfolg ihrer Amtszeit sei auch gewesen, die geplante Kürzung der Filmförderung rückgängig zu machen.
Auch die Deutschlandpremiere des neuen Obelix-Films mit Gerard Depardieu habe Glanz in die Hansestadt gebracht. "In diesem Zusammenhang möchte ich unterstreichen, wie wichtig für einen Medienstandort Events sind", betonte die Senatorin. Sie verdeutlichten einem breiten Publikum, wie anziehend ein Standort sein könne.
Für die nächsten Monate sieht Horakova einen "Sparzwang für alle" auf die Kulturinstitutionen zukommen. Zwar habe der Kulturhaushalt der Hansestadt für das Jahr 2002 auf seiner bisherigen Höhe gehalten werden können, aber über eine mögliche Übernahme der Tarifsteigerungen für die Bühnen und weitere städtischen Institutionen durch die Stadt könne erst im Juni entschieden werden.
Horakova hatte ihr Amt als Hamburger Kultursenatorin am 6. Februar 2002 angetreten. Zuvor war die Position seit Antritt der neuen Hamburger Regierung Ende Oktober 2001 unbesetzt gewesen.