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Spanischer Investor entpuppt sich als Veranstaltungsagentur

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Weimar (ddp-lth). Eine spanische Veranstaltungsagentur will offenbar das Haus der Charlotte von Stein in Weimar kaufen. Entgegen den bisherigen Verlautbarungen, ein spanischer Kunstsammler und Mäzen wolle das Gebäude erwerben, sei der Investor eine Veranstaltungsagentur, sagte André Störr von der Kulturinitiative Thüringen am Freitag in Weimar.

Man habe es somit mit einem kommerziellen Veranstalter zu tun, der mit seinem Engagement «nicht Geld ausgeben, sondern verdienen will».

Störr sagte, der Investor wolle nur von der großen Zahl an Weimartouristen profitieren. Sobald sich die geplante Dalí-Ausstellung nicht mehr rechne, zöge er weiter. Außerdem zweifle man am denkmalgerechten Umbau des Hauses der Frau von Stein.

Eine kommerziell beworbene Dalí-Ausstellung brächte der Stadt mehr Schaden als Nutzen, sagte Störr. Es gelte nun umso dringender, «Schaden von der Stadt abzuwenden» und sich für einen Verbleib der Immobilie in öffentlicher Hand mit einem öffentlichen Nutzungskonzept einzusetzen.

Bei der zweiten Ausschreibung der Stadt Weimar zum Verkauf des Hauses der Charlotte von Stein hatte ein Bewerber aus Spanien den Zuschlag erhalten, der dort eine Dalí-Ausstellung mit überwiegend grafischen Werken und Skulpturen einrichten möchte. Die geplante Ausstellung geriet zunehmend in die Kritik, vor allem Klassik-Präsident Hellmuth Seemann monierte diese Nutzung.