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Staatsoper Hamburg von Subventionskürzungen betroffen?

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Ingo Metzmacher, künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper, hat an die Politiker der Hansestadt appelliert, von Subventionskürzungen abzusehen. "Wir befinden uns mit unserem Haus in einer kritischen Situation", sagte er bei der Präsentation des Spielplans für die nächste Saison.

Die Hamburgische Staatsoper, die wie alle drei Hamburger Staatstheater für Tariferhöhungen selber aufkommen muss, arbeite seit rund sieben Jahren mit einem eingefrorenen Etat von etwa 80 Millionen Mark. "Angesichts der ständig gestiegenen Personalkosten waren bereits Kürzungen im künstlerischen Bereich unvermeidlich", betonte Metzmacher.

Bis zum Jahr 2005 hat die Staatsoper große Pläne. Eine Inszenierung von Robert Wilson und ein Auftragswerk an Wolfgang Rihm stehen auf dem Plan. Es wäre ein "verhängnisvoller Fehler", wenn sich die Stadt aus der Verantwortung für das Haus zurückziehe.

Staatsoperndirektor und Geschäftsführer Detlef Meierjohann meinte, in der nächsten Spielzeit werde ein Großteil der Rücklagen aufgezehrt. Angesichts der drohenden Kürzungen im Kulturetat sei die Gefahr, dass Hamburg den Anschluss an das überregionale Niveau verliere "sehr, sehr groß".

Auch Ballettintendant John Neumeier unterstrich: "Ich kann mir heute nicht vorstellen, das Hamburg Ballett weiter zu leiten, wenn es neue Einsparungen gibt... Beim Ballett sind wir an der Grenze. Wenn es 2003 weitere Einsparungen geben sollte, müsste man drastisch umstrukturieren." Eine Compagnie in der bestehenden Form sei dann nicht mehr denkbar. "Das, was wir hier aufgebaut haben, und was den Namen Hamburg Ballett in der ganzen Welt bekannt gemacht hat, wäre dann nicht mehr vorstellbar."

Die Oper eröffnet ihre neue Saison mit der 1982 uraufgeführten Oper "La Vera Storia" des italienischen Komponisten Luciano Berio am 15. September als Deutsche Erstaufführung. Am Dirigentenpult steht Metzmacher, die Inszenierung übernimmt Henning Brockhaus. In dem Werk mischt sich die Musiksprache Berios mit Chansons der Sängerin Milva, die auch in Hamburg auftreten wird.

Ballettchef John Neumeier bringt am 22. Juni 2003 seine neue Choreografie "24 Préludes" nach Musik der jungen Russin Lera Auerbach heraus. Als Gast-Choreografin für den Klassiker "La Bayadère" nach Marius Petipa kommt die weltbekannte russische Primaballerina Natalia Makarova ans Hamburg Ballett.