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München (pte) - Kanzlerkandidatin Angela Merkel tourt derzeit mit dem Rolling-Stones-Hit "Angie" durch Deutschland - es ist Wahlkampf. Mit dem einprägsamen Song aus dem Jahre 1973 möchte sie neue Wähler gewinnen.
Dieser Schuss könnte allerdings auch nach hinten losgehen, denn wie der Britische Guardian http://observer.guardian.co.uk berichtet, sind die Rolling Stones gar nicht erfreut darüber, nun unfreiwillig Wahlkampfhilfe in Deutschland zu leisten. Angeblich haben sie ihre Zustimmung zur Verwendung des Songs nicht gegeben.
"Wir sind überrascht, dass uns niemand um Erlaubnis gefragt hat", sagte eine Sprecherin vom britischen Management der Rolling Stones. "Wenn sie uns gefragt hätten - wir hätten nein gesagt." Der Text des Liedes ist für einen Wahlkampf im Grunde kontraproduktiv: "Angie, Angie, ist es nicht Zeit, dass wir Goodbye sagen?" heißt es da. Der Ärger um die Verwendung des Songs lässt die CDU kalt, denn "wir haben bei der GEMA nachgefragt, und was wir tun ist korrekt". So zitiert der Guardian einen Sprecher der Partei.
Die Rolling Stones sind nicht die ersten in der Musikbranche, die sich unfreiwillig vor einen Politikkarren gespannt sehen. Erst zu Beginn dieses Jahres beschwerte sich U2-Sänger Bono darüber, dass die britische Labour-Partei ungefragt einen seiner Songs zum Wahlkampf verwendete. Die Reaktion von Massive Attack auf eine Zweckentfremdung des Liedes "Man next Door" - in dem Fall durch die britischen Konservativen - war ebenfalls eindeutig: "Wie können sie es wagen, unsere Musik dazu zu benutzen, ihren Scheiß zu promoten?"