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Streit um die «Impulse»

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Köln (ddp-nrw). Das Treffen Freier Theater «Impulse» NRW soll bis auf Weiteres nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Der Abschied vom jährlichen Turnus hat finanzielle und künstlerische Gründe, wie der Direktor des NRW Kultursekretariats, Christian Esch, am Montag in Köln mitteilte.

Grundsätzlich sollen die Impulse aber auf jeden Fall weitergeführt werden. Über die Verlegung des Festivals soll die Vollversammlung des Kultursekretariats am 18. November entscheiden. Dann soll auch die Nachfolge des scheidenden Impulse-Leiters Dietmar N. Schmidt geklärt werden.

Schmidt, langjähriger Geschäftsführer des Kultursekretariats, hatte das Festival 1990 begründet. Er bezeichnete den Wechsel zum zweijährigen Turnus als «völlig unangemessen». Da viele Off-Produktionen nur wenige Male aufgeführt würden, müsse das Festival zeitnah stattfinden, um die schnell wechselnde Szene abzubilden.

Der Theatermacher, der auch für die diesjährigen Duisburger Akzente verantwortlich zeichnet, machte aus seinem Zerwürfnis mit dem Direktor der Kultursekretariats keinen Hehl. Die von Esch angeführten finanziellen Gründe für die Festivalverlegung sind für Schmidt nicht stichhaltig. Esch deutete an, dass die Ruhrgebietsstädte für die Verlegung plädiert hätten. Kölns Kulturdezernent Georg Quander betonte indes, dass man in Köln auch weiterhin mit einem jährlichen Turnus einverstanden wäre.

Die «Impulse» 2005 finden vom 24. November bis 10. Dezember in Bochum, Köln, Düsseldorf und Mülheim/Ruhr statt. Eingeladen wurden elf Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie wurden aus über 400 Bewerbungen ausgewählt. Vertreten sind auch Arbeiten namhafter junger Regisseure wie Sebastian Nübling, Sandra Strunz und Anja Gronau.

Festivalleiter Schmidt attestierte dem Theaterjahrgang 2005 an den freien Bühnen ein hohes Niveau. Hierbei hebe sich besonders die Schweiz als Theaterland hervor. Hingegen sei das Freie Theater in Österreich schlichtweg schlecht.

Die ausgewählten Stücke der «Impulse» zeichneten sich durch ein besonderes Maß an Lebensbezug aus, hob Schmidt hervor. Das hohe Niveau des Vorjahres sei noch einmal gesteigert worden. Der Festivalleiter lobte besonders die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den etwas etablierteren Bühnen und den jungen Freien Gruppen. Sie zeichne sich nicht durch «Eifersucht und Häme, sondern gegenseitigen Respekt» aus.