Hauptrubrik
Banner Full-Size

Thüringen: Theater und Museen sollen alternative Finanzquellen suchen

Publikationsdatum
Body

Die Kultureinrichtungen des Freistaates Thüringen müssen sich in den kommenden Jahren verstärkt um alternative Finanzquellen bemühen. Die Ausgaben der öffentlichen Hand würden trotz tarifbedingter Steigerungen der Personalkosten keinesfalls angehoben, sagte Kultusminister Jens Goebel (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung eines Kulturkonzeptes der Landesregierung.

Erfurt (ddp-lth). Die Kulturquote im Landeshaushalt solle zwar bei 1,3 Prozent verharren, doch wolle das Land Geld von der institutionellen Förderung zur Projektförderung umschichten.

Mit Blick auf Theater, Orchester und Museen heißt es in dem Konzept, dass «zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit weitere strukturelle Entscheidungen unabweisbar» seien. Reserven für weitere Einsparungen ließen sich in den meisten Einrichtungen nicht mehr finden. Goebel betonte, bei den Theatern seien «Modelle denkbar, wo man über die Aufrechterhaltung von Produktionsstandorten nachdenken muss». Er fügte hinzu: «Ich gehe davon aus, dass wir auch nach 2009 ein dichtes, wahrscheinlich das dichteste Netz von Theatern und Orchestern haben werden.»

Laut Goebel will das Land die Finanzierung von Theatern und Orchestern auch künftig vertraglich absichern. Dazu würden bis Ende kommenden Jahres Gespräche mit den kommunalen Trägern geführt. Zugleich gab er bekannt, dass die umgeschichteten Mittel unter anderem für ein Restaurierungsprogramm für die Bestände der Museen zur Verfügung gestellt werden sollten.

Dem Konzept zufolge sollen besonders die überregional wahrgenommenen Einrichtungen des Freistaates deutlicher profiliert werden. Die Fördergelder des Landes müssten dazu «schärfer konturiert» werden. Überdies erwarte die Landesregierung, dass die Einrichtungen konkrete Angebote für eine bessere touristische Vermarktung Thüringens unterbreiten.

Laut Goebel stellt der Freistaat in diesem Jahr 124 Millionen Euro für die Kultur zur Verfügung. 1995 seien es noch 161 Millionen Euro gewesen. 56 Prozent der gesamten Kulturfinanzierung kämen vom Land, 44 Prozent der Kosten trügen die Kommunen.

Das Kulturkonzept ist laut Goebel «kein Masterplan» für die kulturelle Entwicklung des Landes. Es definiere lediglich einen Handlungsrahmen, in dem sich innovative Ideen und Konzepte entwickeln sollten. Das Papier solle in der kommenden Zeit mit den Betroffenen
diskutiert werden.

http://www.thueringen.de