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UNESCO akzeptiert keine Brücke im Dresdner Elbtal

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Dresden (ddp). Die UNESCO wird im Streit um den Erhalt des Welterbetitels für das Dresdner Elbtal keine Waldschlösschenbrücke akzeptieren. Das teilten SPD-Landtagsfraktionschef Martin Dulig und der Mitinitiator des Tunnel-Bürgerbegehrens, Ralf Weber, nach einem Gespräch mit dem Direktor des UNESCO-Welterbezentrums, Francesco Bandarin, in Paris mit.

Die Organisation habe eindeutig klargestellt, dass eine Brückenlösung nicht akzeptabel sei. Auch mit einem veränderten Brückenentwurf gebe es keinen Kompromiss, sagte Dulig. Ein Tunnel sei allerdings aus Sicht der UNESCO akzeptabel.

Dulig sagte, die Stadt Dresden müsse nun schnell handeln und über das weitere Vorgehen entscheiden. Schließlich würden die Bagger auf der Baustelle schon rollen und der Beton für die Brücke gegossen. Weber verwies darauf, dass die Bindefrist des Bürgerentscheids für die Brücke bereits abgelaufen sei und die Stadt also wieder handlungsfähig sei. Ein Tunnel sei zwar auch ein Eingriff in das Elbtal, allerdings werde er als einziger Kompromiss akzeptiert. Mit der Brücke sei der Welterbetitel weg, das sei beschlossen, sagte Weber. Die Entscheidung der UNESCO beruhe auch auf einem Besuch von UNESCO-Vertretern im Februar in Dresden.

Mit den Bauarbeiten für die umstrittene Elbquerung wurde im November 2007 begonnen. Für ein neues Bürgerbegehren zum Bau eines Tunnels wurden bereits mehr als 33 000 Unterschriften gesammelt. Bislang hatte die UNESCO ihre endgültige Entscheidung für Anfang Juli angekündigt.


s. auch: Waldschlösschenbrücke: Umkehr ist noch möglich – Aufruf zur Demonstration