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Bonn/München (ddp). In der Betrugsaffäre um die Bonner Bundeskunsthalle soll der ehemalige Geschäftsführer Wilfried Gatzweiler angeblich Luftbuchungen in Höhe von drei Millionen Euro veranlasst haben. Wie das Nachrichtenmagazin «Focus» aus Kölner Justizkreisen erfuhr, hat ein Buchhalter des durch den Bund finanzierten Museums eine entsprechende Aussage bei den Strafverfolgern gemacht.
Nach seinen Angaben hat Gatzweiler ihn angewiesen, jährlich ein Plus von einer halben Million Euro für ominöse «Medienleistungen» in die Bücher einzustellen.Die Ermittler vermuten bewusste Bilanzfälschung, um die Jahresabschlüsse der Bundeskunsthalle besser aussehen zu lassen. Ein Wirtschaftsprüfer von KPMG soll diesen pauschalen Posten in der Bilanz intern moniert haben.
Laut einem Bericht des Bundesrechnungshofes soll die Bundeskunsthalle sechs Millionen Euro Steuergelder verschwendet haben. Zudem besteht der Verdacht, dass Gatzweiler mittels Scheinrechnungen Fördergelder zweckentfremdet hat. Gatzweiler hat die Vorwürfe stets bestritten.