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Wahltaktik? NRW-CDU will mehr Geld für Kultur ausgeben

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Die nordrhein-westfälische CDU will den Kulturetat des Landes bei einem Wahlsieg mittelfristig verdoppeln. Er läge derzeit bei 69,8 Millionen Euro im Vergleich zu 113 Millionen Euro in der Landeshauptstadt Düsseldorf, sagte Landesvorsitzender Jürgen Rüttgers am Dienstag in Düsseldorf.

Düsseldorf (ddp-nrw). Mehr Geld für Kultur auszugeben sei dabei weniger eine Frage der Finanzmittel als eine der richtigen Prioritätensetzung.

Rüttgers sprach sich auch dafür aus, den künstlerischen und musischen Unterricht an den nordrhein-westfälischen Schulen zu stärken. Dazu sollten auch Künstler in die Gestaltung des Unterrichts miteinbezogen werden. Zudem müssten stiftungs- und steuerrechtliche Regelungen geschaffen werden, die es Unternehmen und Privatleuten wirklich attraktiv machten, in Kultureinrichtungen zu investieren.

Der Staat müsse ein eindeutiges Bekenntnis zur Kultur ablegen und ihre Strukturen erhalten und schaffen, hob der Oppositionspolitiker hervor. Dabei dürfe der Maßstab nicht der ökonomische Erfolg oder die Größe der Veranstaltung sein. Es sei ein «Irrweg», dass Kultur nur nach Kosten oder «ökonomischer Plausibilität» bewertet werde. Der Reichtum, den Theater, Konzertsäle, Opernhäuser oder Museen darstellten, sei nicht in wirtschaftlichen Kategorien messbar.

Der Kulturdezernent der Stadt Düsseldorf, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU), warf der rot-grünen Landesregierung vor, kein kulturpolitisches Konzept zu haben. Dies wiege durch fehlende Finanzmittel für die Kultur noch schlimmer. Über Kulturprojekten im Land liege ein «Mehltau».