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Dresden (ddp-lsc). Die Zuschläge für den Bau der umstrittenen Variante der Waldschlößchenbrücke durch das Unesco-geschützte Dresdner Elbtal sind erteilt. Das Regierungspräsidium Dresden habe den Auftrag für den Brückenkörper und die linkselbische Anbindung in Höhe von 32 Millionen Euro am Donnerstag vergeben, sagte der Sprecher der Behörde, Holm Felber in Dresden.
Den Zuschlag habe ein Bieterkonsortium unter der federführenden Firma Sächsische Bau GmbH mit Sitz in Dresden erhalten. Er rechne für diesen Abschnitt mit einem Baustart in sechs bis acht Wochen. Jedoch könnten bereits in einem Monat die ersten Arbeiten an einem Tunnel und einer Auffahrt zur Brücke beginnen. Die Zuschläge für diese Aufträge seien bereits vor zwei Wochen erteilt worden, sagte Felber.Die Auftragserteilung war nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Bautzen vom Mittwoch möglich geworden. Darin hatte das Gericht eine Beschwerde der Stadt gegen die Bauvergabe abgewiesen. Felber kritisierte, dass die Stadtverwaltung nun bei der weiteren Entwicklung «keine Rolle spielen» wolle und dem Regierungspräsidium das Handeln überlasse. Sollte die Stadt den Brückenbau künftig nicht unterstützen, erwäge das Regierungspräsidium ein Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeister, warnte Felber.
Das UNESCO-Welterbekomitee hatte Ende Juni beschlossen, das Dresdner Elbtal vorerst auf der Liste des gefährdeten Welterbes zu belassen. Bis 1. Oktober müssen aber Alternativvorschläge zum bisherigen Bauvorhaben vorliegen, andernfalls verliert das Elbtal seinen Welterbestatus. Die Stadt Dresden will mit einem schlichten Alternativentwurf die Aberkennung des Titels verhindern. Das Regierungspräsidium sieht dagegen keine Grundlage, von dem Entwurf abzuweichen, der Gegenstand des Bürgerentscheids war.