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Dresden (ddp). Die Dresdner Bürgerinitiativen für den Erhalt des UNESCO-Weltkulturerbes haben am Montag erneut gegen den Bau der geplanten Waldschlößchenbrücke protestiert. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich 2000 Menschen an der Demonstration mit anschließender Kundgebung vor der Frauenkirche.
Unter dem Motto «Erneuter Ruf aus Dresden» baten die Bürgerinitiativen um Unterstützung für ihr Anliegen, den Weltkulturerbetitel zu retten. Sie appellierten die an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (beide CDU), einen Kompromiss zu suchen. In dem Motto des Protests verbarg sich eine Anspielung auf den «Ruf aus Dresden», der nach der Wende ergangen war. Damals hatte eine Bürgerinitiative um Unterstützung für den Wiederaufbau der Frauenkirche gebeten und war weltweit auf Gehör gestoßen.Die Bürgerinitiativen protestieren seit mehreren Wochen immer montags gegen den Bau der Querung durch das UNESCO-geschützte Elbtal. Vor einer Woche hatte die Zahl der Demonstranten ihren bisherigen Spitzenwert erreicht. Laut Polizeiangaben waren 1500 Menschen gekommen, die Veranstalter schätzten die Zahl doppelt so hoch. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) war als Hauptredner aufgetreten.
Bei der Realisierung der geplanten Brücke droht Dresden die Aberkennung des Welterbetitels. Vor anderthalb Wochen war der Baubeginn vom Verwaltungsgericht Dresden wegen naturrechtlicher Fragen vorläufig gestoppt worden.