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Wettiner wegen Kunst-Forderungen in der Kritik

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Dresden (ddp-lsc). Nach den angeblich neuerlichen Forderungen des Hauses Wettin nach Rückgabe von Kunstschätzen auch aus dem Grünen Gewölbe gerät Alexander Prinz von Sachsen in die Kritik. Die Grünen werfen ihm vor, «die Grenze zur Unverfrorenheit» überschritten zu haben, die Linke im Landtag forderte seinen Rücktritt vom Posten des Präsidenten des Freundeskreises des Grünen Gewölbes.

FDP-Fraktionschef Holger Zastrow sagte, die Kunstschätze seien kulturelles Erbe des Freistaats und kein Privatbesitz der Wettiner, «der nach Lust und Laune im Ausland verscherbelt werden darf».

Die «Sächsische Zeitung» (Donnerstagausgabe) hatte berichtet, dass das Haus Wettin weitere mehr als 400 Kunstwerke vom Freistaat zurückfordere, darunter 31 Stücke aus dem Grünen Gewölbe. Das Finanzministerium wollte am Donnerstag kein Stellung zu dem Bericht nehmen und berief sich darauf, während der Restitutionsverhandlungen Stillschweigen vereinbart zu haben.

Die Wettiner sind eines der ältesten Herrschergeschlechter Deutschlands und regierten Sachsen für rund 800 Jahre. Der Streit um Rückgabe von Kunstwerken schwelt seit Jahren. Eine eigens eingesetzte Arbeitsgruppe des Freistaats ist mit der Prüfung der Ansprüche befasst.