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«Wir wollen mit Russland im Dialog bleiben»

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Gotha (ddp-lth). Die Stiftung Schloss Friedenstein will mit der Kabinettausstellung «Zurück in Gotha» den deutsch-russischen Museumsdialog fortsetzen. Die Ausstellung erinnere an die Rückgabe von Gothaer Kunstschätzen durch die Sowjetunion vor 50 Jahren und sei «als ein positives Zeichen an Russland zu verstehen», sagte Stiftungsdirektor Martin Eberle

Er wolle «mit den russischen Partnern im Dialog bleiben», bekräftigte Eberle. Die Ausstellung könne dazu einen kleinen Beitrag leisten.

Die Gothaer Kunstsammlungen mussten 1945/46 schwere Verluste durch die Beschlagnahme von Kunstgut durch die Rote Armee hinnehmen. Nach Angaben von Eberle kehrten im November 1958 und im Frühjahr 1959 wertvolle Kunstobjekte aus der Sowjetunion nach Gotha zurück, darunter das berühmte Gemälde «Gothaer Liebespaar» vom sogenannten Meister des Amsterdamer Kabinetts und Dinglingers «Elefant als Briefbeschwerer». Die Kabinettausstellung sei als eine «sachliche Würdigung und als ein Dank für die Rückgabe» zu verstehen.

Eberle zufolge wird Ende 2008 eine wissenschaftliche Dokumentation über die kriegsbedingten Verluste der Gothaer Gemäldesammlung erscheinen. Darin seien wertvolle Gemälde aufgeführt, die sich heute in Museen und Privatsammlungen in Russland, Europa und in Übersee befänden.

Die Gothaer Stiftung ist eines von sechs ständigen deutschen Mitgliedern der 2005 gegründeten Initiative, die das Gespräch und den wissenschaftlichen Austausch mit russischen Museen über das schwierige Thema Beutekunst sucht.