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Dresden (ddp). Dresden droht offenbar die Aberkennung des Titels Weltkulturerbe für das Elbtal. Wie die «Dresdner Neuesten Nachrichten» (Freitagausgabe) berichten, hat der Direktor des Unesco-Welterbezentrums Paris, Francesco Bandarin, einen Brief an das deutsche Auswärtige Amt geschrieben, in dem er seine Sorge wegen der geplanten Waldschlösschenbrücke äußert.
In dem Schreiben werden konkrete Informationen über das geplante Bauwerk angemahnt. Das Auswärtige Amt als oberste Zuständigkeitsbehörde für das deutsche Welterbe soll nun eine Visualisierung des Dresdner Bauvorhabens in Auftrag geben. Das heißt, die Unesco möchte sich einen Eindruck davon verschaffen, wie die künftige Brücke im Landschaftsraum tatsächlich wirken wird. Auch das Material, das mit der Dresden-Bewerbung eingereicht wurde, enthielt Abbildungen der Brücke. Nach Informationen der Zeitung fehlte aber die genaue Stelle, an der die Brücke den Fluss queren soll.Dem Blatt zufolge ist angekündigt worden, dass Dresden auf die Tagesordnung einer Unesco-Sitzung im kommenden Juni gesetzt werden könnte. Dort wird die Aufnahme von gefährdeten Stätten des Welterbes in die «Rote Liste» beraten. Die Liste ist der letzte Schritt vor der Aberkennung des Erbetitels. Das 20 Kilometer lange Dresdner Elbtal war im Juli 2004 in die Weltkulturerbeliste aufgenommen worden. Die offizielle Urkunde wurde im Juni 2005 überreicht.