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Bonn (ddp). Der Bundesrechnungshof rügt das Geschäftsgebaren der Bonner Kunst-und Ausstellungshalle, die jährlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag aus dem Bundeshaushalt gefördert wird.
Die Bundeskunsthalle habe zwischen 2002 und 2005 Verluste in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro durch Aktivitäten eingefahren, die nicht zu ihren Kernaufgaben gehörten, heißt es in einem Prüfbericht des Rechnungshofs für den Haushaltsausschuss des Bundestags. Der Bericht liegt der «Financial Times Deutschland» (Mittwochsausgabe) vor.Vor allem bemängeln die Rechnungsprüfer, dass auf dem Vorplatz der Kunsthalle Freiluftkonzerte veranstaltet und eine Eisbahn betrieben wurden. Beide Aktivitäten ließen «keinen unmittelbaren Zusammenhang» zu der Kernaufgabe der Kunsthalle erkennen, nationale und internationale Ausstellungen zu organisieren.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und seiner Vorgängerin Christina Weiss (SPD) werfen die Rechnungsprüfer vor, den Betreibern der Kunsthalle kaum oder ungenügende Vorgaben für den Betrieb zu machen.
Der Bundestags-Haushaltsausschuss will am Mittwoch Konsequenzen beschließen. Freiluftkonzerte und die Eisbahn dürften künftig nicht mehr gefördert werden. «Das wird in der Form nicht so weitergehen können», sagte der FDP-Haushaltspolitiker Jürgen Koppelin.