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Zypern fordert von Deutschland geraubte Kunstschätze zurück

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Hamburg (ddp). Ein juristischer Streit um einige in den 70er Jahren aus Kirchen und Klöstern Zyperns geraubten und nach München verschobenen Kunstschätze belastet die deutsch-zyprischen Beziehungen.


Viele verschollen geglaubte Mosaiken, Ikonen und Fresken seien im Oktober 1997 bei einem in München lebenden Türken sichergestellt worden, berichtet das Nachrichtenmagazin «Spiegel» am Samstag vorab. Das Verfahren gegen den Archäologen, der wegen Verdachts der gewerbsmäßigen Hehlerei ein Jahr in Untersuchungshaft gesessen habe, sei eingestellt worden. Seither gebe es einen zivilrechtlichen Streit zwischen dem Türken und der zyprischen Regierung.
In einer im Dezember im Bundesjustizministerium eingegangenen Verbalnote forderten die Zyprioten ausdrücklich die Herausgabe der Kunstgegenstände, berichtet das Magazin weiter. Das Ministerium prüfe jetzt, ob dies vor Abschluss des zivilrechtlichen Verfahrens möglich sei. Die zyprische Regierung müsse dafür zusichern, Gegenstände wieder nach Deutschland zurückzuschicken, falls deutsche Gerichte dem Türken ein Eigentumsrecht an ihnen zuerkennen.