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Stiftungsprofessor in Frankfurt: Lucas Fels. Foto: HfMDK Frankfurt
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Lucas Fels übernimmt Stiftungsprofessur für interpretatorische Praxis und Vermittlung Neuer Musik an der Frankfurter Musikhochschule

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Zeitgenössische Musik gehört an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst zum Pflichtprogramm. Im vierten Semester der Künstlerischen Instrumentalausbildung, also schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt während der achtsemestrigen Regelstudienzeit, sieht der Bachelor-Studiengang das Modul „Kammermusik / Praxis neue Musik“ vor. Die Hochschule reagiert damit auf Veränderungen im Konzertbetrieb, die zunehmend eine professionelle Erfahrung von Instrumentalisten mit Repertoire und Spieltechniken zeitgenössischer Musik erforderlich machen. Thomas Rietschel, Präsident der Hochschule, stellte jetzt eine zu diesem Zweck neu geschaffene Professur zusammen mit ihrem prominenten Inhaber vor.

Der Lehrstuhl für „Interpretatorische Praxis und Vermittlung neuer Musik“ hat ein im deutschen Musikhochschulwesen bis dato noch nicht vertretenes Format, und es ist der Cellist Lucas Fels, Mitbegründer des Ensemble Recherche, der Ensemble Akademie Freiburg und unter anderem seit 2006 Mitglied des Arditti Quartetts. Fels verfügt über profunde Aufführungs-Erfahrung in Sachen zeitgenössischer Kammermusik. Seine musikdidaktische Praxis war bisher eher beschränkt auf Workshops und Kurse, etwa bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. An der Frankfurter Hochschule sehe er, wie er betont, sein vornehmliches Aufgabengebiet darin, die Studierenden an seiner intensiven praktischen Erfahrung im internationalen Musikbetrieb teilhaben zu lassen. Er werde ihnen Basiswissen und moderne Spieltechniken vermitteln und Repertoires erarbeiten als Voraussetzungen eigener Interpretationen.

Der neue Lehrstuhl ist die erste Stiftungsprofessur an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Sie wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Aventis Foudation, der Dr. Marschner-Stiftung und der Ernst Max von Grunelius-Stiftung. Die drei Stiftungen wollen die Professur zunächst für die Dauer von drei Jahren sicherstellen und bestätigen einmütig die Möglichkeit einer Fortführung über diesen Zeitraum hinaus. Rietschel äußerte das Interesse der Hochschule an einer Verstetigung der Professur und der damit verbundenen Lehrinhalte, sieht jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Chance einer Finanzierung durch die öffentliche Hand. Er bekannte sich nachdrücklich zu der Idee, aktive Künstler in die Hochschule einzubinden, sieht sich mit den Stiftern aber auch darin einige, den Erfolg dieser Arbeitsweise nach einer angemessenen Zeit zu bewerten.
 

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