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Toshio Hosokawa. Foto: Toshio Hosokawa
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Uraufführung beim Bachfest - Toshio Hosokawas „Voyage X“ in der Thomaskirche

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Am 14. Juni wird die Leipziger Thomaskirche zur Begegnungsstätte: In Instrumentalkonzerten Toshio Hosokawas und Johann Sebastian Bachs treffen fernöstliche und westliche Kultur hörbar aufeinander. In der Gegenüberstellung von Hosokawas jüngstem Werk „Voyage X“ und Bachs „Brandenburgischem Konzert Nr. 5“ spiegelt sich der kreative, aber gegensätzliche Umgang beider Komponisten mit den Stilmitteln ihrer Zeit.

Während für Bach die systematische Auslotung der musikalischen Möglichkeiten verschiedener Besetzungen entscheidend war, spürt Toshio Hosokawa, bekanntester japanischer Gegenwartskomponist, dem Klang der Natur als Teil der uns umgebenden Lebenswelt nach. Er ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen. Seine Musik ist vom Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Kultur geprägt. Das zeigt auch das vom Bachfest Leipzig in Auftrag gegebene Werk – „Voyage X“ ist ein Stück für Shakuhachi, japanische Bambusflöte, und Ensemble. Mit Tadashi Tajima konnte einer der vielseitigsten Shakuhachi-Spieler Japans für Leipzig gewonnen werden. Begleitet wird er von der musikFabrik Köln; die Leitung des Stücks übernimmt Dirigent Ilan Volkov. Bachs „Brandenburgisches Konzert“ wird von Christine Schornsheim (Cembalo) und dem Leipziger Barockorchester musiziert.

Mit „Voyage X“ knüpft Hosokawa an die 2003 begonnene Serie „Voyages“ an und begibt sich so an Bachs ehemaliger Wirkungsstätte auf eine ganz eigene Reise in die Tiefenschichten der Musik. Die Schirmherrschaft für das Konzert hat die Botschaft von Japan übernommen.
 
Mit der Reihe von Uraufführungen in der Thomaskirche erinnert das Bachfest Leipzig an die andauernde Aktualität des Bachschen Werks. Dafür wurden zeitgenössische Tonkünstler eingeladen, Auftragskompositionen für abendfüllende Konzerte des Bachfests zu schaffen, die in Bachs ehemaliger Wirkungsstätte ihre Welterstaufführung erleben. Den Uraufführungen wird im Konzert jeweils eine bedeutende Bachsche Komposition gegenüber gestellt. In dieser Begegnung soll deutlich werden, welchen Einfluss das Werk Johann Sebastian Bachs auf die nachfolgenden Komponistengenerationen bis heute hat. Das Projekt ist bislang auf drei Jahre angelegt und wird durch die Kulturstiftung des Bundes und die Ernst von Siemens Musikstiftung gefördert. Zu den Auftragswerken wurden eingeladen: Friedrich Goldmann (2008), Toshio Hosokawa (2009) und Harrison Birtwistle (2010).
 
Karten für das Konzert sind noch an den Vorverkaufsstellen, telefonisch unter 01805-56 20 30 sowie im Internet (No 38 Klanglandschaften) erhältlich.

 

(nmz) - Das diesjährige Bachfest beginnt am 11. Juni mit der Aufführung von Bartholdys Elias, op. 70. Zum Abschlusskonzert am 21. Juni erklingt Bachs Messe in h-Moll.






 

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