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Frankfurt/M.: Alte Oper zeigt Yakov Kreizberg und Mauricio Kagel im Porträt +++ Neuhardenberg: Marianne Faithfull singt Shakespeare-Sonette in Neuhardenberg +++ Salzburg: Georgierin Machaidze ersetzt Netrebko bei den Salzburger Festspielen +++ Weimar: Thüringer Bachwochen erwarten mehr Zuhörer +++ Leipzig: Arnold-Schönberg-Ausstellung in der Oper +++ Essen: «Baglama-Tag» lockt Freunde türkischer Musik in Philharmonie +++ München: Kent Nagano bittet zum zweiten Opernball
Frankfurt/M.: Alte Oper zeigt Yakov Kreizberg und Mauricio Kagel im PorträtFrankfurt/Main (ddp-hes). Mit einem Porträt des Komponisten Mauricio Kagel beginnt die Alte Oper Frankfurt ihr Programm in der Spielzeit 2008/2009. Der Argentinier werde im Rahmen des traditionellen Auftakt-Festivals Anfang September zweimal selbst am Dirigentenpult stehen, teilte das Konzerthaus am Dienstag mit. Ein weiterer Schwerpunkt des Festivals sei ein Porträt des Dirigenten und Pianisten Yakov Kreizberg.
In zwei außergewöhnlichen Festivals will die Alte Oper zudem Musik mit den Genres Film und Literatur verbinden. Ebenfalls neu sei ein Projekt mit Gerd Albrecht und der Deutschen Streicherphilharmonie für Frankfurter Grundschüler.
Zu den weiteren Höhepunkten im kommenden Veranstaltungszyklus zählt die Alte Oper unter anderem einen Beethoven-Sinfonie-Zyklus mit dem Orchestre National de France, Gastspiele des Simon Bolivar Youth Orchestra unter Gustavo Dudamel und der Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle sowie die Auftritte von Sängerinnen wie Cecilia Bartoli, Nicole Cabell, Annette Dasch oder Sophie Koch.
Im vergangenen Jahr zählte die Alte Oper in 327 Veranstaltungen rund 426 000 Besucher. Dabei sei die Auslastung bei den Klassik-Konzerten mit durchschnittlich 82 Prozent besonders hoch gewesen.
Neuhardenberg: Marianne Faithfull singt Shakespeare-Sonette in Neuhardenberg
Neuhardenberg (ddp). Die britische Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull singt Ostern in der Neuhardenberger Schinkel-Kirche Sonette von William Shakespeare. Die 61-Jährige präsentiere ihr Programm Ostersonntag (23. März) und Ostermontag (24. März) als Welturaufführung, teilte die Stiftung Schloss Neuhardenberg am Dienstag mit. Begleitet wird Faithfull von Erik Friedlander am Violoncello. Die Texte werden in deutscher Übertitelung simultan übersetzt. Die Karten für das Konzert kosten 15 Euro.
Die in Paris lebende Faithfull war zuletzt in dem Film «Irina Palm» zu sehen, der bei der Berlinale 2007 vorgestellt wurde. Damals kündigte die Ex-Geliebte Mick Jaggers, die lange Jahre mit ihrer Drogensucht und 2006 mit einer Krebserkrankung zu kämpfen hatte, an, keine Pläne für weitere Filme zu haben. Vielmehr wolle sie sich wieder auf ihre Arbeit als Musikerin konzentrieren.
Salzburg: Georgierin Machaidze ersetzt Netrebko bei den Salzburger Festspielen
Salzburg (ddp). Die georgische Sopranistin Nino Machaidze soll bei den diesjährigen Salzburger Festspielen anstelle von Anna Netrebko die Rolle der Juliette in Charles Gounods Oper «Roméo et Juliette» singen. Dies teilten die Festspiele am Montag in Salzburg mit. Netrebko, die im September ihr erstes Kind erwartet, hatte ihre Auftritte im Sommer in Salzburg bereits im Februar abgesagt. Für die Rolle des Roméo ist weiterhin der wieder genesene mexikanische Tenor Rolando Villazón vorgesehen.
Machaidze war 2005 in die Akademie für junge Sänger der Mailänder Scala aufgenommen worden. Zuletzt sang die 1983 geborene Künstlerin an der Scala die Rolle der Lauretta in Giacomo Puccinis «Gianni Schicchi». Für 2010 ist ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York geplant.
Die Neuinszenierung von Gounods Oper «Roméo et Juliette» durch den US-Amerikaner Bartlett Sher ist einer der Höhepunkte der Salzburger Festspiele 2008. Das Werk wird am 2. August unter Leitung des kanadischen Dirigenten Yannik Nézet-Séguin Premiere im Großen Festspielhaus haben.
Im vergangenen Sommer hatte Netrebko durch die kurzfristige Absage ihres Auftritts in Giovanni Battista Pergolesis «Stabat mater» für Verstimmung zwischen ihr und der Festspielleitung gesorgt. Damals soll sie an einer Kehlkopfentzündung gelitten haben. Zur gleichen Zeit hatte auch Villazón das Handtuch geworfen und zwei Gesangsabende an der Seite von Placido Domingo abgesagt. Er zog sich wegen einer akuten Stimmkrise für ein halbes Jahr sogar völlig von der Bühne zurück.
Weimar: Thüringer Bachwochen erwarten mehr Zuhörer
Weimar (ddp-lth). Die Thüringer Bachwochen erwarten in diesem Jahr mehr Zuhörer. «Von den eingeplanten 9000 Karten wurden bereits 50 Prozent abgesetzt», sagte der Vereinsvorsitzende Silvius von Kessel am Montag in Weimar. Damit laufe der Vorverkauf für die vom 14. März bis 6. April geplanten Veranstaltungen besser als im Vorjahr, hieß es.
Die Klassikerstadt Weimar steht nach Kessels Angaben in diesem Jahr im Mittelpunkt der Bachwochen. Damit soll an die neunjährige Arbeit von Johann Sebastian Bach (1685-1750) als Organist und Konzertmeister ab 1708 in der Residenzstadt erinnert werden. Allein acht der insgesamt 29 Konzerte verlegen die Veranstalter deshalb nach Weimar. Dazu zählen die Eröffnung am Samstag in der Herderkirche mit dem Bach-Ensemble unter Leitung von Joshua Rifkin mit den «Sechs Brandenburgischen Konzerten» sowie ein Auftritt von jungen Musikern der «Generation Bach» am Ostermontag im Stadtschloss mit den «Goldberg-Variationen».
Eine «Lange Nacht der Hausmusik» eröffnet am Freitag wie in den Vorjahren inoffiziell das größte klassische Musikfestival im Freistaat. «Die Zahl der Gastgeber steigt dabei von 32 im Vorjahr auf 52 an», betont Kessel. Vor allem in Weimar seien diese Privatkonzerte beliebt. Hier öffnen 20 Musikfreunde ihre Wohnungen für interessierte Zuhörer.
http://www.thueringer-bachwochen.de
Leipzig: Arnold-Schönberg-Ausstellung in der Oper
In Zusammenarbeit mit dem Schönberg Center Wien gestaltet die Oper Leipzig rund um die Premiere „Moderne Menschen“ die Ausstellung „Wer mit der Welt laufen will“ zu Arnold Schönberg und seinen Werken. Anhand von Texten und Bildern soll die Ausstellung Einblick in die bemerkenswerte Persönlichkeit des Komponisten und seines Schaffens liefern. Denn Arnold Schönberg lief nicht nur kompositorisch mit der Welt (und häufig etwas vor der Welt her), sondern auch auf Gebieten, in denen man ihn nicht erwarten würde: im Atelier als Maler, auf dem Tennisplatz, im heimischen Garten. So wird Arnold Schönberg selbst zu einem „modernen Menschen“, dessen Werke viel von ihm und seiner Zeit spiegeln. | Eintritt frei
Mittwoch, 12.03.08, 18 Uhr, Opernhaus
Essen: «Baglama-Tag» lockt Freunde türkischer Musik in Philharmonie
Essen (ddp-nrw). Für Liebhaber türkischer Musik findet in der Philharmonie Essen am 29. März der «Baglama-Tag» statt. Benannt nach dem türkischen Saiteninstrument «Baglama» biete der musikalische Tag ein umfangreiches Programm kostenloser Konzerte, Workshops und Diskussionen, teilte das NRW-Kultursekretariat am Montag in Wuppertal mit.
Höhepunkt solle am Abend das Konzert des «Taksim Trios» sein. Das international auftretende Ensemble verbinde traditionelle türkische Klänge mit Jazzelementen und modernem Soul.
Unter dem Motto «Baglama für alle» hatte es in den letzten zweieinhalb Jahren eine interkulturelle Unterrichtsinitiative gegeben. Seit Sommer 2005 bietet das NRW-Kultursekretariat an nordrhein-westfälischen Musikschulen zu günstigen Konditionen Baglama-Unterricht an. Mehr als 300 Schüler verschiedenen Alters und unterschiedlicher Nationalität machen den Angaben zufolge bei den Kursen mit. Das gemeinsame Musizieren soll den interkulturellen Zusammenhalt stärken.
Die Teilnahme am Baglama-Tag in der Philharmonie Essen ist kostenlos, erfordert jedoch eine vorherige Anmeldung. Interessenten können sich beim NRW-Kultursekretariat per E-Mail an tanc [at] nrw-kultur.com (tanc[at]nrw-kultur[dot]com) wenden.
München: Kent Nagano bittet zum zweiten Opernball
München (ddp-bay). Die Bayerische Staatsoper lädt dieses Jahr erneut zum «Ball der Künste» ins Haus der Kunst ein. Das Museum werde sich am 16. Mai wieder in eine Abfolge von üppig dekorierten Ballsälen verwandeln, teilte die Staatsoper am Dienstag in München mit. «Musik, Tanz, Bilder und Bewegung» würden «zu einer großartig inszenierten Einheit» verschmelzen. Conférenciers des Abends sind die Münchner «Tatort»-Kommissare Udo Wachtveitl und Michael Fitz. Die Oper will mit ihren Bällen an die Tradition der Münchner Künstlerbälle im 19. Jahrhundert anknüpfen.
Wie schon im vergangenen Jahr wird das Bayerische Staatsorchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Kent Nagano zum Tanz aufspielen. Anja Harteros und Peter Seiffert singen Opern- und Operettenarien von Franz Lehár bis Giuseppe Verdi. Mit dabei ist auch wieder das Bayerische Staatsballett mit Ausschnitten aus der «Schwanensee»-Choreografie von Hans van Manen. Nach Ende des offiziellen Programms sorgen verschiedene Tanzorchester in allen Sälen für Unterhaltung, darunter das Pepe Lienhard Orchester, laut Staatsoper eine der gefragtesten Big-Band-Formationen im deutschsprachigen Raum, sowie der Jazz-Pianist Martin Schmitt.
Zum ersten Opernball waren im vergangenen Jahr etwa 1800 Gäste ins Haus der Kunst gekommen. Die Kartenpreise reichen von 198 Euro für eine Flanierkarte bis zu 998 Euro für einen Sitzplatz im Großen Ballsaal. Auf dem Ball wird auch für Spenden zugunsten des Kinderhilfswerks UNICEF aufgerufen. Der Spendenerlös kommt dem Projekt «Schulen für Afrika» zugute.