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18.4.: musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft

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Hamburg: Phonoverbände wollen musikalische Projektwochen an Schulen ausbauen +++ Frankfurt/Main: Rasantes Wachstum für Mobile Musik prognostiziert


Hamburg: Phonoverbände wollen musikalische Projektwochen an Schulen ausbauen
Hamburg (ddp). Die deutschen Phonoverbände wollen die musikalische Grundausbildung von Kindern und Jugendlichen stärker fördern. «Diese findet vor allem an Grund- und Hauptschulen kaum noch statt», sagte der Vorsitzende Michael Haentjes der Nachrichtenagentur ddp in Hamburg.
Die Phonoverbände wollen daher ihr seit 2002 bestehendes Projekt School Tour erweitern. Dabei texten, komponieren und interpretieren Schüler eine Woche lang unter professioneller Anleitung eigene Songs.
Um die School Tour an noch mehr Schulen und noch häufiger anbieten zu können, wollen die Phonoverbände nun Lehrer entsprechend fortbilden und Unterrichtsmaterialien erstellen. Ziel der Kampagne sei es auch, Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu vermitteln, «dass Kreativität eine hart erarbeitete Leistung ist», sagte Haentjes. Mit Blick auf das Problem der Musikpiraterie betonte er, dies bringe zwar «nicht von heute auf morgen Abhilfe», könne jedoch bei der nächsten Generation positive Auswirkungen haben.
Eine verbesserte musikalische Grundausbildung junger Menschen sei auch eine «wesentliche gesellschaftspolitische Aufgabe», sagte der Vorsitzende der Phonoverbände. So sei bei den School Tours festgestellt worden, dass Musik als Mittel gegen Aggressionen eingesetzt werden könne, indem diese künstlerisch verarbeitet werden. Daher habe der Verband auch der wegen Gewaltproblemen in die Schlagzeilen geratenen Rütli-Schule in Berlin-Neukölln angeboten, dort eine School Tour zu veranstalten.

Frankfurt/Main: Rasantes Wachstum für Mobile Musik prognostiziert
Frankfurt (pte) - Wie eine aktuelle Analyse von Frost & Sullivan zeigt, wird Musik auf dem Handy immer beliebter. Der neueste Trend dabei sind so genannte Handsets, Mobiltelefone, die Musik und Videos ohne vorheriges Downloaden auf den PC wiedergeben. Dem Handy als Music-Player steht demnach eine rosige Zukunft bevor. Analysten gehen von einer Umsatzsteigerung von 1,56 Mrd. Euro in 2004 auf 7,85 Mrd. Euro bis zum Jahr 2011 aus. "Derzeit ist Großbritannien europaweit der größte Markt für mobile Musik", so Pranab Mookken, Industry Manager bei Frost & Sullivan, gegenüber pressetext.
Viele große Plattenfirmen haben den Trend von Mobile Music bereits erkannt und erhoffen sich gute Geschäfte daraus. Musikverleger wie EMI oder Warner gehen Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern ein und verdienen an dieser neuen Entertainment-Sparte. Die Handybetreiber ihrerseits haben spätestens seit Einführung von Musiktiteln als Klingelton das Potenzial für sich entdeckt. Immer bessere Netze sowie so genannte Over-the-Air (OTA)-Full-Track-Musik pushen das Wachstum von mobiler Musik.
Dennoch werde das Handy nicht so schnell den klassischen MP3-Player ablösen. "Die beiden Geräte umkämpfen zwar den selben Markt, unterscheiden sich aber in den Kosten ganz deutlich und bedienen somit unterschiedliche Segmente", sagt Mookken. Hinsichtlich der Tonqualität habe das Mobiltelefon noch einiges gegenüber Musik-Playern aufzuholen. Auch der Speicherplatz auf MP3-Playern ist größer und kann mehr verschiedene Dateitypen abspielen als gängige Handys.
Wichtig für den Erfolg von mobiler Musik ist auch die Erweiterung der Zielgruppe. Bislang beschränkten sich die meisten Betreiber auf Jugendliche. Um höhere Umsätze zu erzielen müssen jedoch auch ältere Generationen angesprochen werden, die ein konstantes Konsumverhalten aufweisen. Dazu werde es auch nötig sein, eine sichere und vollständig kompatible Ausstattung für mobile Musik zu bieten, erklärt Mookken. Alles in allem sei der durchschlagende Erfolg von Musik auf dem Handy jedenfalls nicht zu stoppen.