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21.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Stuttgart: Europäisches Musikfest bietet acht Uraufführungen +++ Witten: Tage für neue Kammermusik ab Freitag +++ Bregenz: Oper trifft Operette - Festspiele mit großem Programm +++ Jena: Oper «Das Jahr der Freiwilligen» am Theaterhaus +++ Bremen: Theater startet mit «Rigoletto» in neue Spielzeit +++ Köln: Sanierung statt Abriss - Opernhaus soll erhalten bleiben +++ Bremen: Muti und Norrington beim Musikfest

Stuttgart: Europäisches Musikfest bietet acht Uraufführungen
Stuttgart (ddp). Die Internationale Bachakademie Stuttgart lädt vom 27. August bis 11. September unter dem Titel «Bach im 21. Jahrhundert» zum Europäischen Musikfest Stuttgart 2005 ein. Zeitgenössische Komponisten setzen sich in acht Uraufführungen mit Johann Sebastian Bach (1685-1750) auseinander, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Im Zentrum stehen Kernstücke des Bachschen Werkes: die Messe h-Moll BWV 232, die Motetten und die Brandenburgischen Konzerte.
Junge Musiker wie Julia Fischer und Linus Roth (beide Violine), Henrik Wiese (Flöte) und die Cellisten Jens Peter Maintz und Wolfgang Schmidt zeigen, wie sie heute Bach spielen. Der Akademische Kammerchor Uppsala und das Drottningholm Barock-Ensemble präsentieren am 27. August zwei Bach-Kantaten und die Uraufführung des «Magnificats» von Sven-David Sandström. Am 7. September erklingt als Uraufführung «Le dernier évangile» des französischen Komponisten und Organisten Thierry Escaich.
Ebenfalls zum ersten Mal zu hören sind die Auseinandersetzungen mit Bach von den Jazz-Musikern Gregor Hübner und Bernd Ruf am 2. September sowie von Patrick Bebelaar am 9. September. Martin Schläpfer ist erneut mit seinem ballettmainz zu Gast. Das Staatstheater Wiesbaden führt unter der Regie von Dietrich Hilsdorf eine szenische Fassung von Bachs «Johannes Passion» auf.
Eine besondere Auseinandersetzung mit Bach stellt der Film «Klang der Ewigkeit» von Bastian Clevé dar. In 27 Kurzfilmen zeigt Clevé am 10. September visuelle Assoziationen zu Bachs Musik.
Veranstaltungsorte des Musikfestes sind die Liederhalle Stuttgart, die Stiftskirche, die Leonhardskirche, das Theaterhaus Stuttgart und der Weiße Saal im Neuen Schloss.
http://www.bachakademie.de

Witten: Tage für neue Kammermusik ab Freitag
Witten (ddp). In Witten gehen von Freitag bis Sonntag wieder die «Tage für neue Kammermusik» über die Bühne. Rund 20 Ur- und Erstaufführungen werden nach Veranstalterangaben bei dem international wichtigstes Festival seiner Art zu hören sein.
Zu den Komponisten aus zehn Nationen gehören der Italiener Salvatore Sciarrino, der Österreicher Bernhard Lang und der Brite Jonathan Harvey. Ein besonderer Programmschwerpunkt gilt dem Kölner Komponisten, Dichter, Theatermacher und Bildenden Künstler Manos Tsangaris. Erstmals in diesem Jahr ist das Ensemble InterContemporain aus Paris zu Gast, das als eines der wichtigsten Klangkörper für zeitgenössische Musik gilt.
http://www.wittenertage.de

Bregenz: Oper trifft Operette - Festspiele mit großem Programm
Berlin (ddp). Die Opernfestspiele im österreichischen Bregenz präsentieren in diesem Sommer neben Guiseppe Verdis «Troubadour" auf der großen Seebühne auch eine Operette von Johann Strauß (Sohn). Im Theater am Kornmarkt steht das selten gespielte Werk «Der lustige Krieg» auf dem Programm, wie Festspielintendant David Pountney am Donnerstag in Berlin sagte. «Wir werden diese Operettenschiene in Bregenz kontinuierlich fortsetzen und den Witz und die Leichtigkeit dieses Genres pflegen», betonte er. Pountney, der selbst Regie führen wird, zeigt am Samstag an der Deutschen Oper in Berlin die Premiere seiner Inszenierung von «Cavalleria Rusticana».
Mittelpunkt der Festspiele am Bodensee bleibt aber die Operninszenierung in der extra gebauten Bühne auf dem See. Verdis «Troubadour», der am 21. Juli Premiere hat, wird von dem kanadischen Starregisseur Robert Carsen in Szene gesetzt. Das Drama um romantische Liebe, Eifersucht und tödliche Rache wird auch bei den Festspielen 2006 gezeigt. «Das Bühnenbild ist eine verfallende Ölraffinerie mit all ihren Konsequenzen», sagte Pountney. Derzeit bauen Techniker an dem 711 Tonnen schweren, 56 Meter breiten Bühnenbild auf dem See.
Im Festspielhaus der österreichischen Stadt wird zudem im Juli Carl Nielsens komische Oper «Maskerade» gezeigt. Eine Reihe von Orchesterkonzerten und Matineen sowie ein Gastspiel des Hamburger Thalia Theaters runden das Sommerprogramm im Festspielhaus ab.
Die 1946 gegründeten Bregenzer Festspiele versuchen nach Angaben Pountneys, den Bogen zu spannen zwischen populärer und künstlerisch anspruchsvoller Operninszenierung. «Wir sind kommerziell erfolgreich, aber gleichzeitig künstlerisch anspruchsvoll und innovativ», sagte Pountney, der im vergangenen Jahr die Intendanz der populären Festspiele übernommen hat. Mehr als 60 Prozent der rund 200 000 Besucher pro Inszenierung kommen aus Deutschland, betonte Pountney. Das Festival hat einen Etat von 21 Millionen Euro, von denen 80 Prozent durch eigene Einnahmen finanziert werden.
http://www.bregenzerfestspiele.com

Jena: Oper «Das Jahr der Freiwilligen» am Theaterhaus
Jena (ddp-lth). Das Theaterhaus Jena will eine Lücke bei Musiktheater-Inszenierungen schließen. Nach einer Mini-Oper kurz nach der Eröffnung vor 14 Jahren biete man nun mit «Das Jahr der Freiwilligen» dem Publikum wieder eine solche Produktion an, sagte eine Theatersprecherin. Dabei handelt es sich um ein Gastspiel der Pocket Opera Company, die das im November 2004 uraufgeführte Werk in Koproduktion mit der Formation Fast4Word am Samstag auf die Jenaer Bühne bringt.
«Das Jahr der Freiwilligen» ist eine Oper in 37 Bildern nach einem Libretto von Felicia Zeller, deren Stücke «Triumph der Provinz» und «die stunde/des kunde» am Theaterhaus Jena uraufgeführt wurden. In dem aberwitzigen Libretto haben sich Freak, Assi und Laubhaufen, die Helden dieser Oper, die enorme Aufgabe gestellt, sämtliche Welt- und Gedenktage im Jahr öffentlich zu begehen, etwa Dichten am Welttag des Gedichts, Schlafen am internationalen Tag des Schlafes, Nichtrauchen am Weltnichtrauchertag. Doch nach und nach gerät ihr Aktionsbündnis aus den Fugen.
Vier Schauspieler, ein Sänger sowie Schlagzeug, Bass, Plattenspieler und E-Gitarre spielen die Parts in dieser Oper, für deren Regie und Musik Fast4Word verantwortlich zeichnet. Gegründet wurde diese Formation 1997 von den Theatermusikerinnen Alex Holtsch und Vicki Schmatolla. Deren grundsätzliche Idee ist es, auf experimentellem Weg mit Künstlern verschiedener Bereiche - Wort, Bild, Video, Musik und Schauspiel - zu arbeiten. Vicki Schmatolla ist seit Beginn der Spielzeit Musikerin am Theaterhaus Jena und arbeitete an den Inszenierungen «Kaltblütig», «Rucken 04» und «Mein junges idiotisches Herz» mit.
http://www.theaterhaus-jena.de http://www.das-jahr-der-freiwilligen.de

Bremen: Theater startet mit «Rigoletto» in neue Spielzeit
Bremen (ddp-nrd). Mit Giuseppe Verdis «Rigoletto» startet das Bremer Theater am 16. September in seine Spielzeit 2005/2006. Insgesamt sind in den vier Sparten 27 Premieren geplant, darunter 4 Uraufführungen, sagte Intendant Klaus Pierwoß am Donnerstag in Bremen. «Das ist ein sehr manifester Beweis für ein vitales Stadttheater», betonte Pierwoß.
Auf dem Programm des Musiktheaters steht neben Leos Janaceks «Katja Kabanowa» auch die Kinderoper «Brundibar», die Hans Krasa in Theresienstadt geschrieben und aufgeführt hat. Gezeigt wird zudem die Uraufführung «Unterwegs» in Zusammenarbeit mit Studenten der Kunsthochschule.
Im Schauspiel sind neben Klassikern wie Schillers «Wallenstein», und Shakespeares «Der Kaufmann von Venedig» auch Stücke zu sehen, die zurzeit noch entstehen. Kurz nach der Uraufführung in Düsseldorf wird «Café Arbeit» von Moritz Rinke am 26. November Premiere in Bremen haben. Darin treffen sich drei Paare im Warteraum des Arbeitsamtes wieder. Auch «Dunkel lockende Welt» von Händl Klaus wird kurz nach der Münchner Uraufführung in Bremen zu sehen sein.
Das Tanztheater wartet mit drei Uraufführungen auf. Urs Dietrichs «Flacon» entsteht in Kooperation mit der Kunsthalle anlässlich der Ausstellung «Monet und Camille». Der brasilianische Gastchoreograph Rodolpho Leoni inszeniert «Impressit or Imp.» und Mitglieder des Tanztheaters präsentieren unter dem Titel «Junge Choreographen» einen bunten Abend. Das Jugendtheater «moks» zeigt eine Neubearbeitung von James Krüss\' «Der Sängerkrieg der Heidehasen».
Die Inszenierung «Die letzten Tage der Menschheit» wird in der neuen Spielzeit nicht wieder gezeigt. Am 8. Juli sei die «unwiederbringlich letzte Vorstellung», betonte Pierwoß. Die Produktion läuft in diesem Sommer in der siebten Spielzeit.
http://www.bremer-theater.de

Köln: Sanierung statt Abriss - Opernhaus soll erhalten bleiben
Köln (ddp-nrw). Nach wochenlangen Debatten hat sich die Kölner Stadtspitze für den Erhalt und die Sanierung des Opernhauses am Offenbachplatz entschieden. Damit wolle man ein Zeichen für städtebauliche Kontinuität setzen, sagte Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) am Donnerstag in Köln. Das markante Bauwerk gilt als technisch veraltet und so marode, dass der reguläre Spielbetrieb gefährdet ist. Prominente Kölner Kulturschaffende, darunter die Autorin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich, hatten sich für einen Neubau eingesetzt.
Das 1957 von dem Kölner Architekten Wilhelm Riphahn errichtete Bauwerk gilt als typisches Beispiel der Nachkriegsarchitektur. «Die Kölner lieben das Gebäude und hängen daran», betonte Schramma. Zudem sollte die Oper im Herzen der Stadt und nicht im Randbezirk angesiedelt sein. Im Zuge der Sanierung werde auch der Offenbachplatz ungestaltet und aufgewertet.
Die Baumaßnahmen, die im Zuge einer «Private-Public-Partnership» abgewickelt werden sollen, werden vermutlich rund 135 Millionen Euro kosten und mehrere Jahre dauern. Für die Dauer der Sanierung zieht die Oper in die Räume des benachbarten Schauspiels, das wiederum den Spielort Halle Kalk nutzen soll. Angesichts der prekären Finanzlage der Domstadt habe die zuständige Bezirksregierung bereits die Zustimmung zu dem Modell signalisiert. Vertreter der Kölner Bühnen werteten die Entscheidung als «Durchbruch». Die notwendige Zustimmung im Kölner Stadtrat gilt aber keineswegs als sicher.

Bremen: Muti und Norrington beim Musikfest
Bremen (ddp-nrd). Rund vier Monate vor Beginn des 16. Musikfestes Bremen steht das Programm fest: Mit Dirigentenpersönlichkeiten wie Riccardo Muti und Sir Roger Norrington sowie der Klavierspielerin Hélène Grimaud werden hochkarätige Künstler erwartet, kündigte Musikfest-Intendant Thomas Albert am Mittwoch an. Insgesamt werden vom 3. bis 24. September 21 Konzerte an 16 verschiedenen Orten in Bremen und Umgebung aufgeführt.
Erstmals wird einer der Orte die ehemalige Energieleitzentrale in der Überseestadt sein. Mit entsprechenden Umbauten werde das als «Staplerhalle» bekannte Gebäude zu einem Festspielhaus mit exzellenter Akustik, sagte Albert. In Koproduktion mit den Salzburger Festspielen wird dort in Vorgriff auf das Mozartjahr 2006 die Oper «Mitridate, re di Ponto» aufgeführt. «Wir brauchten ein neues Haus, damit wir szenische Opern anbieten konnten», betonte Albert. Inszeniert wird die Oper von Günter Krämer, musikalisch umgesetzt von Marc Minkowski.
Eröffnet wird das Festival, das einen Etat von über 2,9 Millionen Euro hat, wieder mit «Einer großen Nachtmusik» - einem Reigen aus 21 Kurzkonzerten an sieben verschiedenen Spielstätten rund um den Marktplatz. Die Besucher können sich dabei nach eigenen Wünschen eine musikalisch-literarische Route zusammenstellen. Mit dabei sein wird der Schauspieler Klaus Maria Brandauer, der im Bremer Rathaus aus Briefen von Mozart liest.
2004 kamen 17 000 Besucher zum Musikfest. Albert rechnet in diesem Jahr mit ähnlichen Zahlen. Der Vorverkauf beginnt am Freitag an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Wer bis zum 7. Mai ein Ticket ersteht, erhält 15 Prozent «Frühbucherrabatt».
http://www.musikfest-bremen.de