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Cannes: Deutsche bescherten der MIDEM ein Rekordergebnis +++ Frankreich: Musikindustrie bittet um staatliche Hilfe +++ Cannes: Napster will Filme und Games online anbieten +++ Barcelona: Software sagt Popularität eines Songs voraus
Cannes: Deutsche bescherten der MIDEM ein RekordergebnisEine Offensive des deutschen Musikmarktes auf der MIDEM in Cannes hat der weltgrößten Musikmesse in diesem Jahr ein neues Rekordergebnis beschert. Wie die Direktorin, Dominique Leguern, am Mittwochmorgen erklärte, haben die Stände um 5 Prozent auf 313 zugenommen.
Den größten Stand hatte Deutschland vor England, Spanien und Frankreich. Bei den Teilnehmern rangiert Deutschland auf Platz 4 hinter England, Frankreich und den USA. Besonders der in orange gehaltene Gemeinschaftsstand erhielt von den internationalen Besuchern großes Lob. Es gab die Möglichkeit, in Ruhe zu kommunizieren. Darum haben viele Unternehmer, die auf dem Gemeinschaftsstand gemeldet waren, nach eigenen Angaben gute Geschäfte gemacht. Das zeigt eine erste Statistik. Auf der MIDEM gab es auch ein Plus bei den angemeldeten Firmen. Hier stieg die Zahl auf 2.227. Das bedeutet ein Plus von 8 Prozent. Dieses hatte auch mit den wesentlich schärferen Kontrollen zu tun, die angekündigt waren. Außerdem gab es ein Plus bei der Gesamtzahl der Fachbesucher. Sie stieg auf 9.231. Das ist eine Steigerung um 5 Prozent.
Besonders gefragt waren die Firmen der Mobile Music. Aber auch die Workshops mit über 150 Sprechern hatten einen großen Andrang, wie z.B. die MidemNet, die auch ein Plus von 30 Prozent hatte. Dominique Leguern erklärte, sie habe in einer ersten Umfrage sehr gute Resonanzen der Firmen gehabt, die zufriedenstellende Abschlüsse machen konnten.
Im nächsten Jahr feiert die MIDEM ihr 40-jähriges Jubiläum. Hier gibt es bereits Gespräche mit internationalen Vertragspartnern. Insgesamt, so einige deutsche Geschäftsführer, war es ihre beste MIDEM seit Jahren.
Frankreich: Musikindustrie bittet um staatliche Hilfe
Cannes (pte) - Im Rahmen der seit Sonntag in Cannes laufenden Musikmesse Midem http://www.midem.com hat der Verband der unabhängigen französischen Phonowirtschaft UPFI zusammen mit der Gewerkschaft der phonographischen Produzenten SNEP den französischen Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres um finanzielle Unterstützung gebeten. Wie die internationale Musikbranche - zurzeit in Cannes vertreten - und die sinkenden Verkaufszahlen am CD-Markt zeigen, sei die Lage der Musikbranche weiterhin angespannt, so ein Bericht der Le Monde.
Vertreter des UPFI haben dem Minister ein Dossier vorgelegt, womit sie sich Steuerersparnisse in Höhe von 15 Mio. Euro pro Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren versprochen hatten. Der Kulturminister enttäuschte jedoch die Erwartungen aus der Musikbranche, und wollte keine konkreten Versprechungen machen. Allerdings soll ein Fonds eingerichtet werden, über dessen Höhe noch diskutiert wird. Die Musikbranche verlangt ein Minimum von sechs Mio. Euro.
In Frankreich, wo der CD-Verkauf 2004 um 15 Prozent gesunken ist, scheint sich die Lage im globalen Vergleich zu stabilisieren. Dennoch gibt es viel Nachholbedarf beim Ausbau des legalen Musikangebots im Internet. Zu gering ist auch das Angebot an Musikstücken bei legalen Musikportalen. De Vabres versprach, dass bis Ende dieses Jahres über eine Million Musiktitel legal über das Internet verfügbar sein werden. Auf den illegalen Seiten sind es schon jetzt über 15 Mio. Titel.
Quelle: pressetext.de
Cannes: Napster will Filme und Games online anbieten
Cannes (pte) - Der Online-Musikservice Napster http://www.napster.com will künftig auch Filme und Games online anbieten. Wie die Financial Times (FT) berichtet, sieht Napster-Chef Chris Gorog durchaus eine Zukunft im Online-Vertrieb von Filmen, TV-Programmen, Games und anderem Video-Content. Das Modell der Musikindustrie ist das Vorbild, nun gilt es noch Hollywood davon zu überzeugen. Darüber hinaus kündigte Gorog auf der Musikmesse Midem in Cannes eine deutsche Version von Napster innerhalb eines Jahres an, berichtet das IT-Portal Cnet.
"Wir erwägen derzeit eine Entwicklung in Richtung Video, vor allem um die junge Videogame-Generation anzusprechen", sagte Gorog der FT. Zurzeit steckt der legale Film-Download noch in den Kinderschuhen. US-Anbieter wie Movielink, an dem Studios wie MGM, Paramount, Sony Pictures, Universal Studios und Warner Bros beteiligt sind, kommen nicht vom Fleck. Das liegt aber wohl eher daran, dass Hollywood den Film-Download scheut wie einst die Musikindustrie. Die Studios wollen ihre Cashcow DVD nicht gefährden, gleichzeitig steigt aber der illegale Film-Download über eDonkey und BitTorrent. Analysten meinen daher, dass legale Musikservices ähnlich erfolgreich sein könnten wie Apples iTunes und Napster bei Musik.
Quelle: pressetext.de
Barcelona: Software sagt Popularität eines Songs voraus
Barcelona (pte) - Eine Technologie aus der Telekombranche kann die "Hitfähigkeit" eines Songs analysieren. Das Programm analysiert einzelne Elemente eines Songs, wie Melodie, Harmonie, Tempo, Rhythmus und Beat und vergleicht die Ergebnisse mit einer Datenbank, die Hits der 30 vergangenen Jahre beinhaltet. Die spanische Firma Polyphonic HMI http://www.polyphonichmi.com funktionierte das Programm in einen "Hitdetektor" um, berichtet das Online-IT-Magazin The Register. Das "Hit-song-science-Programm" hat den Erfolg von Norah Jones und der US-Band Maroon 5 erfolgreich voraussagt.
Die Datenbank, in der 3,5 Mio. Songs gespeichert sind, wird wöchentlich aktualisiert. Jedes Lied wird auf Basis mathematischer Eigenschaften analysiert. Sind die mathematischen Eigenschaften der Songs ähnlich, kann auch von einem ähnlichen Erfolg ausgegangen werden. Die Firma behauptet, dass alle Hits dieselben Eigenschaften aufweisen und es selten zu Ausnahmen kommt. So würden höchstens Lieder mit besonderen Textinhalten aus der Reihe tanzen, wie es der Fall mit einem patriotischen Song war, der kurz nach den Terroranschlägen in New York veröffentlicht wurde.
Die Idee, Hits voraussagen zu können, hatte in den Siebziger Jahren bereits ein gewisser Tom Turicchi, der mit einer so genannten "psychographischen Studie" Hits von Olivia Newton John oder Paul Anka voraussagen konnte. Ein weiteres, aber weniger erfolgreiches Beispiel stellte die Firma Coopers & Lybrand dar, die behauptete mit ihrem Programm "Fads and Fashion" den Erfolg oder Misserfolg von Songs, aber auch von Produkten wie Kinofilmen oder Spielzeug, voraussagen zu können. Das Unternehmen hielt sich jedoch nicht lange.
Polyphonic stellt klar, dass die hauseigene Technologie Musik nicht kreiert, sondern nur den kommerziellen Wert der Musik eruiert. Sollte eine Voraussage falsch sein, gibt es aber keine Geld-Zurück-Garantie.
Quelle: pressetext.de