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28.1.. bildende kunstaktuell +++ bildende kunst

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Düsseldorf: NRW-Forum zeigt Boden-Collage von Kippenberger +++ Bonn: Werke von Wolfgang Laib im Kunstmuseum +++ Dortmund: Museum konfrontiert Munch mit zeitgenössischer Kunst +++ Berlin: Deutsche Guggenheim zeigt Pollocks Arbeiten auf Papier +++ Stuttgart: Neue Plattform für Künstler aus dem Südwesten +++ Bonn: Ausstellung stellt Expressionistin Fifi Kreutzer vor +++ Köln: SK-Stiftung Kultur zeigt Tanz-Fotografie +++ Düsseldorf: Museum Kunst Palast präsentiert sich neu +++ Leipzig: Roboter-Künstler für Kulturpreis vorgeschlagen


Düsseldorf: NRW-Forum zeigt Boden-Collage von Kippenberger
Düsseldorf (ddp-nrw). Eine große Fotocollage des Künstlers Martin Kippenberger aus den 1970er Jahren präsentiert das NRW-Forum in Düsseldorf ab Samstag. Bis 10. Februar ist dort die «Bodencollage für Claudia Skoda» zu sehen, die eine Länge von rund zwölf Metern hat und aus 1084 Fotos besteht, wie eine Pressesprecherin am Freitag erläuterte.
Der «Documenta»-Teilnehmer Kippenberger realisierte die Arbeit 1976 während eines Berlin-Aufenthaltes. Sie diente als Atelierboden sowie als Laufsteg für eine Modenschau der Modeschöpferin Claudia Skoda. Die Boden-Collage ist ein visuelles Tagebuch von Berlin, in dem Kippenberger Begegnungen mit Künstlerfreunden und Orten wie das Café Einstein dokumentierte. Die Collage wurde von den Nachmietern des Ateliers mit Sperrholz abgedeckt und 2003 vor dem Abriss des Gebäudes wiederentdeckt.
Der 1953 in Dortmund geborene und 1997 in Wien verstorbene Martin Kippenberger arbeitete konsequent an der Demontage des traditionellen Kunstbegriffs. In seine Gemälde, Objekte und Fotografien bezog er immer wieder Zitate aus Massenmedien ein und stand damit in der Nachfolge von Dada und Fluxus. Seine letzte Arbeit «Metro-Net World Connection» mit fiktiven U-Bahneingängen und Luftschächten war unter anderem 1997 auf der Kasseler Documenta 10 zu sehen.
http://www.nrw-forum.de

Bonn: Werke von Wolfgang Laib im Kunstmuseum
Bonn (ddp-nrw). Mehr als 120 Zeichnungen und Fotografien des international renommierten Künstlers Wolfgang Laib sind ab Sonntag im Kunstmuseum Bonn zu sehen. Die Beliebtheit seiner Kunst, die grundsätzliche Aussagen zur Existenz des Menschen in der Welt formulieren will, dokumentieren Ausstellungen von Amerika bis Japan, wie das Museum am Freitag mitteilte.
In der aktuellen Ausstellung präsentiert das Kunstmuseum insbesondere sein zeichnerisches Werk, das in einer komplexen Beziehung zum Gesamtwerk des Künstlers steht. So kehren Motive seiner plastischen Arbeiten auch in Pastellen und Bleistiftzeichnungen wieder.
Daneben sind Fotografien Wolfgang Laibs zu sehen, die auf seinen Reisen in den Orient entstanden. Sie spiegeln die Anregungen durch die fremden Kulturen, ohne allerdings rein dokumentarischen Charakter zu besitzen. Der Künstler will seine Eindrücke nicht nur rein visuell wiedergeben, sondern er versucht auch, sich in die Kultur, die Religion und das Denken dieses vielschichtigen Kulturraumes zu versetzen, wie es weiter hieß.
Das Kunstmuseum ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie mittwochs von 10.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung dauert bis 3. April.

Dortmund: Museum konfrontiert Munch mit zeitgenössischer Kunst
Dortmund (ddp). Mit der Ausstellung «Munch revisited» zeigt das Museum am Ostwall in Dortmund den norwegischen Maler Edvard Munch im Dialog mit zeitgenössischer Kunst. Ab Sonntag und bis zum 1. Mai sind in der Schau 56 Gemälde und Grafiken von Munch (1863 - 1944) zu sehen. Seinen Arbeiten werden 50 Werke von 36 zeitgenössischen Künstlern wie Georg Baselitz, Eric Fischl, Nan Goldin und Martin Kippenberger gegenübergestellt. Die Ausstellung zeichne erstmals in Deutschland die vielschichtigen Affinitäten von Munch zur aktuellen Kunstszene nach, sagte ein Museumssprecher am Freitag in Dortmund.
Die Schau zeigt in Themenbereichen wie «Melancholie und Einsamkeit» oder «Frau und Mann», dass die Modernität der Bilder von Munch über 60 Jahre nach seinem Tod immer noch kreative Prozesse bei zeitgenössischen Künstlern auslöst. So werden bestimmte thematische Elemente in Munchs Schaffen in den aktuellen Werken zitiert, finden sich seine berühmten Themen Entfremdung und Einsamkeit in den Gemälden, Installationen, Videoarbeiten und Fotografien wieder.
Die ausgestellten Werke von Munch stammen aus Sammlungen international bedeutender Museen, unter anderem aus der Nationalgalerie Oslo, dem Museo Thyssen-Bornemisza Madrid und dem Musée d\'Orsay Paris.
http://www.munch-revisited.de

Berlin: Deutsche Guggenheim zeigt Pollocks Arbeiten auf Papier
Berlin (ddp-bln). Mit rund 50 Arbeiten auf Papier zeigt die Deutsche Guggenheim in Berlin ab Samstag eine nur wenig bekannte Seite des amerikanischen Malers Jackson Pollock (1912 bis 1956). Anhand von Skizzen und Zeichnungen, Aquarellen und Gouachen zeichnet die Schau «No Limits, Just Edges: Jackson Pollock - Malerei auf Papier» bis zum 10. April die künstlerische Entwicklung des abstrakten Expressionisten von frühen gegenständlichen Arbeiten bis zu den abstrakten Kompositionen nach.
Die Exponate der Schau seien aus allen Teilen der Welt - von Los Angeles bis Israel - zusammengetragen worden, sagte Kuratorin Susan Davidson vom Solomon R. Guggenheim Museum New York am Donnerstag in Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist die erste Station der Präsentation. Im Sommer werden die Arbeiten dann im Zusammenhang mit der Biennale in Venedig zu sehen sein.

Stuttgart: Neue Plattform für Künstler aus dem Südwesten
Stuttgart (ddp). Künstler aus Baden-Württemberg präsentieren sich ab Freitag erstmals gemeinsam auf einer Messe. Bis Sonntag zeigen mehr als 100 Kunstschaffende aus dem Land im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart an 84 Messeständen ihre Arbeiten. Das Spektrum reicht von Malerei über Grafik und Fotografie bis hin zu Skulpturen und Objekten.
Die 1. Baden-Württembergische Künstlermesse steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) und wird vom Landesverband Bildender Künstler und Künstlerinnen veranstaltet. Ziel ist es, Künstler mit Kunstinteressierten, Galeristen und Sammlern zusammenzubringen und damit eine «Kontakt-Lücke» zu schließen.
http://www.kume.kulturserver-bawue.de

Bonn: Ausstellung stellt Expressionistin Fifi Kreutzer vor
Bonn (ddp-nrw). In einer umfassenden Retrospektive stellt das Bonner August-Macke-Haus erstmals Leben und Werke der bislang nur wenig beachteten Expressionistin Fifi Kreutzer vor. Die Schau ist ab heute bis 1. Mai zu sehen.
Fifi Kreutzer ist 1891 in Köln geboren und 1977 im oberbergischen Büchel gestorben. Sie war seit 1917 mit dem Künstler Franz M. Jansen verheiratet, einem Ausstellungskollegen und Mitstreiter von August Macke. Neben kunsthandwerklichen Arbeiten wie Stickereien, Krippen und Figurenensembles aus Holz bilden Landschaften, genreartige Figurenbilder und Stillleben die Schwerpunkte des künstlerischen Wirkens von Fifi Kreutzer.
Ihre häufig vor dem Objekt der Natur gewonnenen Eindrücke formulierte sie in einem expressionistisch-realistischen Stil. 1913 erhielt sie für ihre Stickarbeit «Der Drachentöter», die heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu sehen ist, die Bronzemedaille der Genter Weltausstellung. Mit Stickarbeiten war sie auch 1914 auf der berühmten Kölner Werkbundausstellung vertreten.
Das August-Macke-Haus, dem ein Teil des künstlerischen Nachlasses übereignet wurde, zeigt rund 90 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte sowie Stick- und Holzarbeiten von Fifi Kreutzer. Bildzeugnisse und Dokumente aus sieben Lebensjahrzehnten belegen zudem erstmals die Vielseitigkeit und Qualität ihres Werkes.

Köln: SK-Stiftung Kultur zeigt Tanz-Fotografie
Köln (ddp-nrw). Dem Thema «Tanz und Fotografie» widmen sich ab Freitag gleich zwei Sonderausstellungen des Deutschen Tanzarchivs in Köln. In der Schau «Magie und Farbe der Bewegung» sind Aufnahmen des Pioniers Walter Boje zu sehen, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, wie ein Sprecher des Archivs am Donnerstag sagte. Zudem werden Arbeiten der bekannten Tanz-Fotografen Gert Weigelt und Siegfried Enkelmann präsentiert.
Mit den Schauen erwarte Interessierte «Kunst des Augenblicks», kündigte der Sprecher an. Die Tanz-Fotografie stelle Künstler vor besondere Herausforderungen: die exakte Wiedergabe des Bewegungsphase des Tänzers, die Erfassung eines charakteristischen Bewegungsmoments und die ästhetische Gestaltung der Abbildung.
Die Ausstellung «Distanzen» stelle erstmalig Schwarz-Weiß-Arbeiten Weigelts und Enkelmanns pointiert gegenüber und ermögliche dem Betrachter einen Vergleich der Handschriften der beiden wohl prominentesten Tanz-Fotografen Deutschlands, sagte der Sprecher. Enkelmann wäre 2005 ebenfalls 100 Jahre alt geworden.
Mit Walter Bojes Arbeiten seien hingegen Pionierarbeiten der deutschen Tanz- und Theater-Fotografie zu sehen, hieß es. Der gebürtige Berliner erlernte nach dem Zweiten Weltkrieg das Metier des Theater-Fotografen und fotografierte später in Köln Balletttänzer.
Die Ausstellungen in der SK-Stiftung Kultur Im Mediapark 7 sind täglich außer mittwochs von 14.00 bis 19.00 Uhr zu sehen. Am 3., 7., und 8. Februar sowie am Karfreitag (25. März) bleibt die Stiftung geschlossen. Der Eintritt kostet jeweils 4,50 Euro, ermäßigt 2 Euro. Montags ist der Eintritt frei.

Düsseldorf: Museum Kunst Palast präsentiert sich neu
Düssedorf (ddp-nrw). Nach sechsmonatigen Renovierungsarbeiten und einer Neuordnung seines Bestands widmet sich das Museum Kunst Palast in Düsseldorf verstärkt der Fotografie in der rheinischen Kunstszene. Ab Samstag können Interessierte ein entsprechendes neues Archiv in Augenschein nehmen, wie eine Museumssprecherin am Donnerstag mitteilte. Unter dem Titel «360 Grad art» wurde allerdings die ganze Sammlung des Hauses von einem Kuratorenteam neu sortiert.
Besucher erwarte nunmehr eine Kultur und Epochen übergreifende, «lebendig-dialogische Hängung» der rund 500 Exponate, sagte die Sprecherin. Ein farbiges Leitsystem gebe Gästen zudem eine gute Orientierung durch die in die vier Themenkomplexe «Europa und die Fremde», «Hof und Bürgertum», «Die Akademie zwischen Tradition und Erneuerung» sowie «Mittelalter und Expressionismus» neu eingeteilte Sammlung.
42 der insgesamt 270 Werke umfassenden Gemäldegalerie sind erstmalig zu sehen, da sie bislang zum Teil in den Depots des Museums lagerten. 110 Werke wurden restauriert.
Zu den «Neuentdeckungen» gehören unter anderem «Die Sybilla Agrippina» von Abraham Janssen oder «Venus, Amor und Jupiter» des Hofmalers Herman van der Myn. Erweitert wurde die Gemäldegalerie ebenfalls durch Neuankäufe wie Andreas Aschenbachs «Landschaft in den Pontinischen Sümpfen».
Zeitgleich zur Neupräsentation eröffnen zwei Ausstellungen: So widmet sich das «Graphische Kabinett» Zeichnungen des venezianischen Barockkünstlers Antonio Molinari; unter dem Titel «Netsuke» ist eine der wohl größten privaten Sammlungen japanischen Gürtelschmucks des 18. bis 20. Jahrhunderts zu sehen.
Das Museum bietet an verschiedenen Daten spezielle «Kuratorenführungen» an. Die Gesamtkosten der Renovierung betrugen den Angaben zufolge 500 000 Euro.
http://www.museum-kunst-palast.de

Leipzig: Roboter-Künstler für Kulturpreis vorgeschlagen
Leipzig (ddp-lsc). Mit seinen Roboterskulpturen ist der Leipziger Medienkünstler Julius Popp für den mit 50 000 Euro dotierten «inspire!award» vorgeschlagen worden. Zusammen mit vier weiteren Künstlern habe ihn die Jury für die Vorauswahl nominiert, teilte die Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) am Donnerstag in Leipzig mit. Popp geht mit seinen Skulpturen «Micro.Adam & Micro.Eva» in den Wettbewerb. Die Installation zeigt laut HGB zwei autonome, kreisrunde Maschinen, die sich bewegen und dabei eine Art gelerntes Körperbewusstsein entwickeln.
Popp studiert seit 1998 an der HGB und hatte zuvor eine Ausbildung zum Fotografen abgeschlossen. Seit 2001 beschäftigt er sich mit Roboterskulpturen. Im vergangenen Jahr erhielt er den Kunstförderpreis der Stadtwerke Halle/Leipzig.
http://www.inspire-award.de