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Baden-Baden: Herbert von Karajan Pfingstfestspiele 2006 +++ Weimar: Kunstfest will politische Akzente setzen +++ München: BR-Chor feiert 60. Geburtstag - Gastkonzerte in Athen und London +++ Berlin: Musikfest Berlin 2006 stellt sein Programm vor +++ Rostock: Kunsthochschule füllt Kulturkalender im Nordosten +++ München: «Cats» zu Gast am Deutschen Theater
Baden-Baden: Herbert von Karajan Pfingstfestspiele 2006
Richard Wagners Oper "Lohengrin" prägt die neunten Herbert von Karajan Pfingstfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden vom 2. bis 7. Juni 2006 in besonderer Weise. Die Neuinszenierung von Nikolaus Lehnhoff wird vom neuen Bayerischen Generalmusikdirektor der Münchner Staatsoper, Kent Nagano, dirigiert und ist die erste Baden-Badener Eigenproduktion einer Richard-Wagner-Oper. In Zusammenarbeit mit der Opéra de Lyon entstand das Bühnenbild, das der deutsche Star-Architekt Stephan Braunfels entwarf. Der Architekt des neuen Berliner Regierungsviertels und der Pinakothek der Moderne in München betritt damit erstmals als Bühnenbildner die internationale Opernlandschaft.
Solistinnen und Solisten wie Waltraud Meier (Ortrud), Solveig Kringelborn (Elsa), Klaus Florian Vogt (Lohengrin), Roman Trekel (Heerrufer) und Tom Fox (Telramund) stehen für eine Wagner-Produktion auf höchstem sängerischen Niveau. Im Orchestergraben nimmt wie schon zum Parsifal im Jahr 2005 das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) Platz. Die Neuinszenierung wird im Festspielhaus Baden-Baden auch für das Fernsehen und eine HDTV-DVD produziert. Die Aufführungen des Lohengrin beginnen am 3., 5. und 7. Juni 2006 um 16 Uhr.
Konzerte für Genießer
Die Herbert von Karajan Pfingstfestspiele bieten auch in diesem Jahr neben der Oper wieder ein Konzertprogramm für Genießer. Die französische Pianistin Hélène Grimaud eröffnet die Festspiele am Freitag, 2. Juni 2006, um 19.30 Uhr mit Werken von Leos Janacek (Concertino für Klavier und Kammerensemble) und Wolfgang Amadeus Mozart (Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20, d-Moll, KV 466). Martha Argerich und Riccardo Chailly werden gemeinsam am Pfingstsonntag, 4. Juni 2006, um 18 Uhr die Reihe der prominenten Klavierkonzerte fortsetzen. Begleitet vom Leipziger Gewandhausorchester wird Martha Argerich Schumanns Konzert für Klavier und Orchester a-Moll Op. 54 spielen. Danach dirigiert Riccardo Chailly Tschaikowskys 5. Sinfonie e-Moll, Op. 64.
Mari Kodama, Pianistin und Ehefrau von Kent Nagano wird gemeinsam mit ihrem Mann und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin eine Nacht lang Ludwig von Beethoven feiern. Auf dem Programm dieses Konzertes stehen die ersten drei Beethoven-Klavierkonzerte. Beginn ist am Dienstag, 6. Juni, um 20 Uhr.
Mit einer Neu-Aufnahme der Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach landete der junge Pianist Martin Stadtfeld vor einem Jahr einen Coup. In der Pfingst-Matineé am Sonntag, 4. Juni, um 11.30 Uhr, spielt er die 34 Stücke live.
Baden-Baden entdecken
Zwei weitere Konzerte der neunten Herbert von Karajan Pfingstfestspiele 2006 führen an ebenso ungewöhnliche wie entdeckungswerte Orte im traditionsreichen Baden-Baden. Der preisgekrönte Percussionist Martin Grubinger gibt am Freitag, 2. Juni 2006, um 22.30 Uhr ein Konzert in der Ruine des Alten Schlosses hoch über der Stadt Baden-Baden. Das Open-Air-Konzert soll bei passendem Wetter zu einem klingenden Sommernachtstraum werden.
Ebenso musikalisch soll es dann am Pfingstmontag, 5. Juni 2006, ein schönes Morgenerwachen geben. Bereits ab 8 Uhr in der Früh spielen Hille Perl (Viola da Gamba) und Lee Santana (Laute) zusammen mit dem Ensemble Hofkapelle Orlando di Lassos Melancholia, Musik vom Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV im Neubau des Museums Frieder Burda. Mitten in Baden-Badens prachtvoller Lichtentaler Allee eröffnete vor knapp zwei Jahren der preisgekrönte Museumsbau des New Yorker Stararchitekten Richard Meier. Im Museum soll das pfingstliche Morgenerwachen mit einem gemeinsamen Festspiel-Frühstück dann auch enden. [ Fr, den 07.04.2006 ]
Quelle: http://www.festspielhaus.de
Weimar: Kunstfest will politische Akzente setzen
Weimar (ddp-lth). Das Weimarer Kunstfest will in diesem Jahr unter dem Motto «Schlaflos - Frage und Antwort» politische Akzente setzen. «Wir wollen das so genannte Weimarer Dreieck zwischen Deutschland, Frankreich und Polen wieder beleben», sagte Kunstfest-Geschäftsführerin Franziska Gräfin zu Castell-Castell der Nachrichtenagentur ddp. Damit solle 15 Jahre nach der Gründung dieser Allianz «die politische Ebene auf kultureller Ebene nachvollziehbar werden». Dazu habe das Kunstfest, das vom 25. August bis zum 17. September dauert, aus jedem dieser Länder ein charakteristisches
Theaterensemble eingeladen.
«Politische Dimension hat auch das Gastspiel von Daniel Barenboims West-Östlichem Divan», betonte die Geschäftsführerin. Das 1999 in Weimar gegründete und inzwischen im spanischen Sevilla beheimatete Orchester junger arabischer und israelischer Musiker komme erstmals wieder in die Klassikerstadt. Die «Sinfonia Concertante» von Mozart, die sie neben Werken von Bottesini und Brahms im Gepäck haben, spielten die jungen Leute im vergangenen Jahr bei einem legendären Konzert in Ramallah.
Sie selbst habe wegen des Etats keine schlaflosen Nächte, betonte die Kunstfest-Geschäftsführerin. «Wir haben wieder sehr viel mehr Sponsorengelder einwerben können als im vergangenen Jahr.» Eine halbe Million Euro sei auf diese Weise bereits festgeschrieben, doch hoffe sie noch auf weitere 100 000 Euro von zwei Stiftungen. Damit könne die Lücke geschlossen werden, die der weitgehende Rückzug des Bundes aus der Finanzierung hinterlassen habe.
Dass der Bund in diesem Jahr nach 550 000 Euro im Jahr 2005 aber immerhin noch gut eine Viertelmillion Euro beisteuert, versteht sie als Anerkennung der bisherigen Arbeit. Allerdings könne die Lage 2007 prekär werden, wenn nicht nur die Bundesmittel wegfielen, sondern auch das Land seine Zuschüsse - in diesem Jahr sind das 655 000 Euro - drastisch kürze. «Mit wäre eine kontinuierliche Senkung in geringerem Umfang lieber. Das ließe sich durch Drittmittel leichter auffangen.» Insgesamt belaufe sich der Kunstfest-Etat 2006 auf rund 1,9 Millionen Euro, davon kämen 1,17 Millionen Euro von öffentlichen Zuwendern.
Nike Wagner soll auch weiterhin künstlerische Leiterin des Weimarer Kunstfestes bleiben. Es sei der Wunsch beider Seiten, den in diesem Jahr auslaufenden Vertrag zu verlängern, sagte Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer (parteilos) am Freitag bei der Präsentation des diesjährigen Kunstfest-Programms in Weimar. Die Verhandlungen werde sein Amtsnachfolger nach der Wahl am 7. Mai führen.
München: BR-Chor feiert 60. Geburtstag - Gastkonzerte in Athen und London
München (ddp-bay). Der Chor des Bayerischen Rundfunks (BR) feiert seinen 60. Geburtstag mit zwei Jubiläumskonzerten. Beim ersten Konzert am 20. und 21. April präsentiert der Chor zusammen mit dem BR-Symphonieorchester unter Mariss Jansons Werke von Joseph Haydn, Johannes Brahms, Giuseppe Verdi und Zoltan Kodàly. Beim zweiten Jubiläumskonzert am 29. April im Prinzregententheater sollen Stücke von Francis Poulenc, Richard Strauss sowie eine Uraufführung von Rupert Huber zu hören sein, wie der BR am Donnerstag mitteilte.
In der kommenden Saison wird der Chor unter anderem zu Gastauftritten nach Luzern, Salzburg, Athen, Wien, Budapest und London reisen. In der Saison 2006/2007 wird Peter Dijkstra, der in der vergangenen Saison als künstlerischer Leiter angetreten war, in München vier Konzerte dirigieren.
Berlin: Musikfest Berlin 2006 stellt sein Programm vor
Vom 1. bis 17. September veranstalten die Berliner Festspiele in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker zum zweiten Mal das Musikfest Berlin.
Das Musikfest Berlin widmet sich der Aufgabe, neben den bedeutenden Werken des symphonischen Repertoires und der Orchesterliteratur der Tradition insbesondere auch das Unbekannte und Neue zu präsentieren und der innovativen künstlerischen Arbeit der Orchester und Ensembles, der Komponisten, Dirigenten und Solisten des internationalen Musiklebens ein Forum zu bieten.
Nach dem großen Publikumserfolg der ersten Ausgabe präsentiert das Musikfest Berlin 2006 u. a. das Koninklijk Concertgebouworkest unter Mariss Jansons, The Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst, das City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sakari Oramo und die Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle. Kammerensembles wie das Mahler Chamber Orchestra mit Daniel Harding und das Ensemble Resonanz, das Vokalensemble des SWR und SingerPur, das Minguet Quartett und Quatuor Ébène lassen Kammer- und Vokalmusik auf höchstem Niveau erwarten. Auch die Reihe der Solisten glänzt mit international bedeutenden Musikern: u. a. mit der Sopranistin Marisol Montalvo, dem Bariton John Tomlinson, dem Violinisten Nikolaj Znaider und der gefeierten Pianistin Martha Argerich.
Insgesamt zwanzig Veranstaltungen umfasst das Programm, das mit einem Konzert des Philadelphia Orchestra unter Leitung von Christoph Eschenbach am 1. September um 20 Uhr in der Philharmonie seinen Auftakt nimmt. Mit dem Lied von der Erde, der Ersten und Zweiten Sinfonie knüpft das Musikfest an die Mahler-Aufführungen im letzten Jahr an.
Dem bedeutenden ungarischen Komponisten György Kurtág sind anlässlich seines 80. Geburtstages sechs Veranstaltungen gewidmet. Das Zentrum dieses Komponistenporträts bildet die Aufführung von Kurtágs Stele (1993) unter der Leitung von Sir Simon Rattle durch die Berliner Philharmoniker, denen das Orchesterwerk gewidmet ist. In einer gemeinsamen Produktion mit den Berliner Festspielen schließlich präsentieren die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle die konzertante Aufführung von Igor Strawinskys Melodram Perséphone. Die Rezitation übernimmt Frankreichs großartige Schauspielerin Isabelle Huppert. Eine weitere Programmlinie bietet Werke bedeutender Komponisten des englischen Musiklebens: von Edward Elgar und Benjamin Britten, von Sir Harrison Birtwistle und Jonathan Harvey. Im Reigen der Ur- und Erstaufführungen steht Vigilia von Wolfgang Rihm als Auftragswerk der Berliner Festspiele an exponierter Stelle. Werke von Pierre Boulez, Magnus Lindberg und Matthias Pintscher werden ebenfalls zum ersten Mal in Berlin erklingen.
Quelle: http://www.berlinerfestspiele.de
Rostock: Kunsthochschule füllt Kulturkalender im Nordosten
Rostock (ddp-nrd). Die Rostocker Hochschule für Musik und Theater füllt im Sommersemester mit so vielen öffentlichen Vorstellungen wie noch nie den Kulturkalender im Nordosten. Von szenisch gestalteten Volksliedern bis Orchesterversionen von den Beatles, von Goethe- und Brecht-Interpretationen bis zum Kinderkonzert mit Geschichten reicht das Angebot von Studenten und Lehrkräften der Hochschule. Von der musikalischen Offensive profitieren vor allem Schüler, für sie gibt es Ende April gemeinsam mit den Musikern des Volkstheaters gestaltete Konzerte, wie die Hochschule am Donnerstag ankündigte.
Höhepunkt des Semesters ist eine Konzertreihe des Hochschulorchesters gemeinsam mit Pop/World-Music-Studenten unter dem Titel «A Day in the Life». Gemeinsam mit einem professionellen Orchester, der Polnischen Kammerphilharmonie, können Studenten im diesjährigen Sommercampus Konzerte einstudieren. Diese Workshops, deren Ergebnisse öffentlich vorgestellt werden, finden wieder in Zusammenarbeit mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern statt. Der Schauspielbereich der Hochschule zeigt im Sommertheater Goldonis «Diener zweier Herren», das Stück wird openair im Innenhof des Katharinenstifts in Rostock sowie im Domhof Schwerin gezeigt.
In das neue Semester startet die Hochschule mit neuen Lehrkräften. Für den Studienbereich Pop/Worldmusic wurden zwei Professuren vergeben. Das Fach Gesang, populäre Stile (Pop, Rock, Jazz) leitet Ursula Bräuer. Die freischaffende Sängerin und Gesangspädagogin musizierte unter anderen mit Heinz Rudolf Kunze und der Leipzig Big Band. Für die Fächerkombination Instrumentales Hauptfach, Songwriting, Bandcoaching gewann Benjamin Köthe die Ausschreibung. Der Musiker und Arrangeur arbeitete unter anderem für Konstantin Wecker und ist auch als Pianist und Dirigent tätig.
München: «Cats» zu Gast am Deutschen Theater
München (ddp-bay). Zum 20. Jubiläum der Deutschlandpremiere von «Cats» präsentiert das Deutsche Theater in München ab Freitag das Andrew-Lloyd-Webber-Musical erneut auf seiner Bühne. Zu sehen sind die wohl berühmtesten Katzen der Welt in der Fassung der Produktionsfirma Stage Entertainment bis 18. Mai. «Cats» landete am 18. April 1986 im Hamburger Operettenhaus einen Sensationserfolg und legte dem Theater zufolge den Grundstein für einen wahren Musical-Boom. Welturaufgeführt wurde das Stück 1981 In London.
Laut Deutschem Theater erfreut sich das Musical in der Landeshauptstadt nach wie vor einer großen Nachfrage. Im vergangenen Jahr sei «Cats» in München komplett ausverkauft gewesen. Das Stück handelt von einer Katzenversammlung auf einem Schrottplatz, während der das greise Katzenoberhaupt «Alt Deuteronimus» diejenige Katze auswählt, der die Chance zu einem zweiten Leben gegeben wird. Informationen zu Vorstellungsterminen und Preisen gibt es unter http://www.deutsches-theater.de