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BDMH zur Lage der Musikindustrie

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Anlässlich der Frankfurter Musikmesse 2008 analysiert der Bundesverbandes der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller (BDMH) die wirtschaftlichen Lage der Musikindustrie und zeigt die Stand der musikalischen Bildung in Deutschland auf.

Musikmesse 2008

Steigende Umsätze

Die deutschen industriellen Musikinstrumentenhersteller blicken erneut auf ein erfolgreiches Jahr 2007 zurück. Sie konnten ihre Umsätze um 2 % auf fast 420 Mio. Euro steigern, wobei sich der Gesamtmarkt auf weniger Betriebe und Beschäftigte (- 3 %) verteilt.

Exporte tragen den Zuwachs
Wachstumsträger waren, wie schon in den Vorjahren, die Exporte. Diese stiegen um 6 % an, während die Inlandsumsätze um fast 7% rückläufig waren. 70 % der Gesamtumsätze gehen ins Ausland, wobei sich die Umsätze mit Ländern außerhalb der EU (+7%) etwas besser entwickelten als die mit den Ländern der EU (+5%). Von den Gesamtexporten fließen 45 % in EU-Länder, 55 % in Länder außerhalb der EU.

US-Exporte wieder steigend
Trotz der Wechselkursverhältnisse konnte sich der US-Markt als wichtigster Exportmarkt behaupten und wächst erstmals seit Jahren wieder leicht. Er nimmt 16 % aller Exporte auf. Zweitwichtigster Markt ist Frankreich, drittwichtigster Japan, der allerdings angesichts des Euro/Yen-Kurses rückläufig war. Kräftige Zuwächse gab es auf den Exportmärkten Niederlande und Großbritannien. Russland ist inzwischen das achtwichtigste Ausfuhrland für Deutschland.
Überdurchschnittliche Exportzuwächse gab es bei Schlaginstrumenten, Blechblasinstrumenten sowie bei Klavieren und Flügeln. Zuwächse gab es des Weiteren noch bei Streichinstrumenten, Teilen und Zubehör für Musikinstrumente sowie bei Harmoniken. Demgegenüber haben Holzblasinstrumente und besonders deutlich Orgeln an Boden verloren.

Ausblick bleibt positiv
Die Trends der vergangenen Jahre haben angehalten. Die Branche wächst leicht, wobei sich dieses Wachstum auf weniger Betriebe und weniger Beschäftigte verteilt. Das Wachstum kommt nach wie vor von den Auslandsmärkten. Der Preisdruck und Verdrängungswettbewerb insbesondere durch asiatische Billigimporte hält an, wenngleich das Importwachstum zuletzt schwächer als das Exportwachstum war.
Nach explosionsartigen Zuwächsen in den letzten Jahren haben die chinesischen Importe in 2007 „nur“ noch durchschnittlich (rd. 5%) zugenommen. Mit einem Anteil von 30% an den Gesamtimporten ist China mit Abstand größter Importeur und verursacht entsprechenden Marktdruck.

Forschung und Entwicklung
Um im Bereich des qualitativ hochwertigen Sortiments die führende Stellung zu behaupten, werden erhebliche Anstrengungen im Bereich Forschung & Entwicklung unternommen. Kooperiert wird mit Forschungseinrichtungen verschiedener Hochschulen, unter anderem in Dresden; geforscht wird aber auch am eigenen Forschungsinstitut im Vogtland.

Förderung der Musikerziehung
Im internationalen Vergleich eher eine nachrangige Position nimmt die Zahl der musizierenden Deutschen ein, die nach wie vor bei ca. 8-10 % liegen dürfte; genaue Zahlen liegen leider nicht vor. Es werden deshalb erhebliche Anstrengungen unternommen, die Zahl der Musizierenden zu vergrößern.
Einen Schwerpunkt bildet die berufsbegleitende Fort- und Weiterbildung von Musikpädagogen an allgemeinbildenden Schulen und Musikschulen, um diese zu befähigen, im Regelunterricht mit Musikinstrumenten Musikunterricht erteilen zu können, genannt „KlassenMusizieren“! Dazu werden an der eigens unterhaltenen „Akademie für Musikpädagogik“ Kurse angeboten, die von ca. 500 Musikpädagogen jährlich besucht werden. Die Schulmusiker und Instrumentallehrer werden in berufsbegleitenden 5-phasigen Fortbildungen (á 2 Tage = insgesamt 10 Tage, verteilt übers Jahr) fit gemacht für einen modernen, aktiven Musikunterricht und dies im gesamten Bundesgebiet.
Zur praktischen Anwendung werden Unterrichtsmaterialien entwickelt; um den Schulen den Start und die Umsetzung dieser attraktiven Form des Musikunterrichts zu erleichtern, wird ein Instrumentenversorgungsprogramm angeboten.
An den Hochschulen in München, Würzburg, Mannheim, Mainz, Frankfurt, Regensburg und Nürnberg werden angehende Musiklehrer durch Dozenten der Akademie, die Lehraufträge erhalten haben, mit „KlassenMusizieren“ bereits während des Studiums vertraut gemacht.


Wiesbaden, März 2008


BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN MUSIKINSTRUMENTEN-HERSTELLER e.V.(BDMH)

http://www.musikinstrumente.org
http://www.musikpaedagogik.de