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Hamburg (ddp.djn). Der nächste große Umbrauch in der Musikindustrie scheint bevorzustehen. Deutschlands größter Medienkonzern Bertelsmann will einem Medienbericht zufolge sein Joint Venture Sony BMG Music Entertainment verkaufen.
Die diesbezüglichen Verhandlungen seien weit fortgeschritten, berichtete die «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe). Informierten Kreise zufolge rechnet Bertelsmann in den kommenden vier bis sechs Wochen damit, seinen 50-Prozent-Anteil an Sony zu veräußern. Laut einer mit den Vorgängen vertrauten Person wird der Konzern für die Plattenfirma «vielleicht 1,2 bis 1,3 Milliarden Dollar erhalten». Bertelsmann wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.Sony BMG Music Entertainment macht bisher hauptsächlich die Musiksparte BMG Bertelsmann aus. Das Joint Venture vermarktet Künstler wie Anastacia, Justin Timberlake und Bruce Springsteen. Die Musiksparte BMG erhöhte ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2007 im Vergleich zum Vorjahr um drei Millionen Euro auf 93 Millionen Euro.
Wie bereits bekannt, steht das US-Geschäft der Buch-Club-Sparte Direct Group Bertelsmann zum Verkauf. Diese Sparte verzeichnete von den sechs Bertelsmann-Sparten im vergangenen Jahr die größten Umsatzeinbußen. Das Ebit sank von 110 Millionen Euro im Vorjahr auf 10 Millionen Euro. Die Verluste führte der Konzern in erster Linie auf die schwache Entwicklung im US-Geschäft zurück.