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Der IT-Branchenverband BITKOM spricht sich für ein Umdenken bei der Vergütung von Urheberrechten aus. Eine gerechte Bezahlung der Urheber könne in der digitalen Welt nur durch digitale Verwaltung von Nutzungsrechten, so genanntes Digital Rights Management, geschehen.
Hannover (ddp). Urheberrechte dürften nicht mehr pauschal abgegolten werden, wie das seit langem etwa bei Audiokassetten der Fall ist, sagte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms auf der CeBIT in Hannover. Deshalb forderte Harms die Bundesregierung auf, die EU-Richtlinie zum Urheberrecht in der Informationsgesellschaft in nationales Recht umzusetzen.Harms kritisierte die Forderung der Verwertungsgesellschaften, darunter GEMA und VG Wort, nach einer Pauschalabgabe auf digitale Geräte. Für eine solche Abgabe etwa auf CD-Brenner müssten die deutschen Verbraucher einen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr zusätzlich aufbringen, sagte Harms. Damit würde Deutschland zudem einen Sonderweg einschlagen, der den Einzelhandel schwächen könnte. Harms warnte davor, dass die Verbraucher verstärkt über das Internet im benachbarten Ausland einkaufen würden.
Die Verhandlungen zwischen den Verwertungsgesellschaften und dem Industrieverband BITKOM (www.bitkom.org) waren Anfang März gescheitert. Der BITKOM favorisiert Lösungen zur nutzungsabhängigen Vergütung von Urheberrechten. Der Anwender soll nur die Musikdateien oder Texte bezahlen, die er sich aus dem Netz lädt. Dazu sind aufwendige Digital Rights Management System notwendig, die die Rechte an den digitalen Gütern und die Daten der Nutzer verwalten sowie die Abrechnung regeln.