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Die Multimedia-Software Windows Media Player recherchiert beim Abspielen von Musik-CDs oder DVDs mit dem Computer ungefragt in Microsoft-Datenbanken.
München (ddp). Wie die Computerzeitschrift "PC-Welt" (Ausgabe 5/2002) herausfand, sucht sich das Programm dabei Informationen über das eingelegte Medium auf einem Server des Software-Unternehmens. Für den Nutzer biete die Annehmlichkeit - über die Abfrage die Titel der abgespielten Stücke angezeigt zu bekommen - jedoch auch Risiken.Die Software übertrage neben der Kennziffer des jeweiligen Musikmediums zusätzlich eine Identifikationsnummer des Players, schreibt die Zeitschrift (www.pc-welt.de). Zwar enthalte diese Nummer keinerlei persönliche Angaben zum Nutzer. Doch hat der Anwender auch den "Windows Media Newsletter" abonniert, könnten seine Daten mit seinen Hörgewohnheiten in Verbindung gebracht werden. Denn für das Newsletter-Abo wird ein Passport-Account eingerichtet, der ausführliche persönliche Daten enthält. Das Bindeglied zwischen dem Passport-Account und dem Musikgeschmack stellt die in beiden Fällen übertragene Identifikationsnummer der Multimedia-Software dar.
Wer die Datenübertragung von seinem Rechner unterbinden will, könne die Datenbank-Abfragen des Windows Media Players über Menü "Datei", Befehl "Offline arbeiten" deaktivieren, schreibt "PC-Welt". Nach dem Einlegen einer bislang nicht gehörten CD weise der Player zwar zunächst auf die fehlende Internet-Verbindung hin, spiele die CD dann jedoch ohne Titelinformationen ab. Der Nachteil: Auch der Internet Explorer befinde sich im Offline-Betrieb. Der Anwender müsse die Einstellung erst aufheben, um wieder im WWW surfen zu können. Eine andere Variante: Wer ohne Microsoft Musik hören wolle, könne einfach eine Alternative wählen, etwa die Freeware Winamp.