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Marketingexperten der TU Chemnitz entwickeln neue Vermarktungsstrategien für den Verbund der vogtländischen Musikinstrumentenbauer "Musicon Valley".
An der Professur Marketing und Handelsbetriebslehre der TU Chemnitz ist ein Projekt mit dem Thema «Chancen und Risiken des vogtländischen Musikinstrumentenbaus im nationalen und internationalen Wettbewerb» lanciert worden. Marketingexperten der TU Chemnitz unter Leitung von Cornelia Zanger sind darin Partner des Musicon Valley, das im Rahmen der InnoRegio-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mehr als 120 vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen der Musikinstrumentenbranche in einem regionalen Netzverbund vereint.Die Chemnitzer Forscher begleiten zwei Jahre lang wissenschaftlich das vogtländische Projekt und tragen damit dazu bei, eine historisch über Jahrhunderte gewachsene Ansammlung von Unternehmen einer Branche traditioneller Handwerkskunst zu einem leistungsfähigen modernen Verbund zu entwickeln.
Mit zwölf neuen Projekten will der Verein Musicon Valley in diesem Jahr den vogtländischen Musikinstrumentenbau voranbringen. Unterstützt wird er dabei vom Bundesforschungsministerium (BMBF). Damit erhöht sich die Zahl der Vorhaben des InnoRegio-Projektes Musicon Valley auf 56. Seit 2000 sind dafür 9,2 Millionen Euro im Rahmen des vom BMBF ins Leben gerufenen Innovationsförderprogramms InnoRegio geflossen. Etwa die gleiche Summe hätten die Projektteilnehmer aufgebracht.
Beispielsweise sollen in einem Verbundvorhaben mit acht Partnern aus Industrie und Forschung die Nutzungsmöglichkeiten des Holzersatzwerkstoffes Lignin untersucht werden, sagte Bilz. In anderen Projekten würden die Möglichkeiten des elektronischen Handelns oder die Marktchancen in Osteuropa und Asien untersucht. Eines der erfolgreich umgesetzten Projekte sei die Entwicklung und Produktion eines Zithertisches, der reißend Absatz finde.
Darüber hinaus hat der Verein die vogtländische Traditionsbranche 2004 auf mehreren Messen und Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Seit drei Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem tschechischen Verein "Hudebni region" (Musikregion). Anfang Februar veranstaltete Musicon Valley in Zusammenarbeit mit der Musikmesse Frankfurt einen Infoabend zum Thema Musikmarkt China - Musikmesse China, Chancen und Herausforderungen. Mehr als fünfzig vogtländische Musikinstrumentenbauer trafen sich in diesem Rahmen zu einem regen Erfahrungsaustausch.
Das Hauptaugenmerk der InnoRegio-Projekte richtet sich auf die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Instrumentenherstellung. Gegenwärtig sind etwa 1200 Beschäftigte direkt im Musikinstrumentenbau und noch einmal so viele bei Zulieferern tätig.
Projekt Musicon Valley:
http://www.musiconvalley.de
Quellen: codexflores.ch, ddp