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(nmz) Es war eine kurze Kooperation, sie hatte in der personellen Konstellation keine Zukunft. Der Managing-Director von EMI-Classics, Stefan Piendl sucht offenbar ein fruchtbareres Aufgabenfeld, er verlässt die Firma.
Für kurze Zeit durften die Freundinnen und Freunde der klassischen Musik Hoffnung schöpfen: Mit Stefan Piendl hatte ein Major, die EMI, mal wieder einen engagierten und kompetenten Kopf in die unternehmerische Verantwortung geholt. Der Holländer Niel van Hoff, seinerzeit noch Geschäftsführer bei der EMI, hatte mit dem Klassik-Sektor ambitionierte Pläne und engagierte Piendl. Hoff schied - nicht ganz friedlich zu Beginn des Jahres - es folgte schon fast branchenüblich mit Birgit Adels eine Dame aus der Modebranche (Prada) - entsprechender "Geist" all inclusive. Das konnte kaum gut gehen, die EMI "restrukturiert" sich mit einer Rolle rückwärts: Aus Branchenkreisen verlautet, dass mit Stefanie Haase die bei EMI langjährig nicht sonderlich hervorgetretene "zweite Frau" in der Klassik-Division Piendls Position künftig verwalten darf.Dabei war der Schub durch Piendls Arbeit trotz der kurzen Zeit schon recht deutlich zu erkennen: Mit einer Klassik-Edition in Kooperation mit der ZEIT hatte Piendl einen auch qualitativ hochwertigen Coup gelandet, die von ihm konfigurierte Zusammenarbeit mit dem Venezuelan Brass Ensemble weist in ähnliche Richtung.
Vielleicht ein guter Tag für die neue Mode-Branche "Classix", ein trauriger Tag für Musik-Qualität. Ergänzende Charakterstudien zum Thema sind gewissermaßen der Film-Hit-Schmonzette "Der Teufel trägt Prada" zu entnehmen...