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Universal Music wird Unterhaltungsunternehmen

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London (pte) - Die Universal Music Group (UMG), die weltweit größte Plattenfirma, will vom reinen Tonträgerunternehmen zu einer Entertainment-Firma werden. Man werde sich zukünftig auch in den Bereichen Kleidung, Kosmetik, Werbung und Film engagieren, kündigt UMG-Vorsitzender Doug Morris bei einer Konferenz in London an.

Auch legale Downloads, Musik- und Videostreams am Handy Video on Demand und Podcasts sollen als Einnahmequellen erschlossen oder ausgeweitet werden. "Das neue, digitale Geschäft wird der Wachstumsmotor der nächsten Jahre sein. UMG wandelt sich von einer Plattenfirma zu einem breit gefächerten Unterhaltungsunternehmen", sagt Morris.

UMG wolle sich in Zukunft nicht mehr nur auf ein Geschäftsmodell konzentrieren, durch die Universal-Künstler sollen auch neue Einnahmequellen genutzt werden. Als erste Beispiele nannte Morris eine Kosmetik- und Fashion-Linie der Popband "Pussycat Dolls" sowie den Debütfilm "Get Rich Or Die Tryin" des US-Rappers 50 Cent, bei dem sich Universal als Koproduzent beteiligen wird. Daneben will UMG den Film auch in einem Videospiel umsetzen, den Soundtrack produzieren und als Klingeltöne vermarkten, Star Cards von 50 Cent verkaufen und von einer Reebock-Werbung profitieren. "Unser Geschäft ist es, Stars und Marken zu kreieren. Nun wollen wir das Potential, das deren Erfolg schafft, weiter nutzen", erklärt Morris. Derzeit stammt etwa jeder Vierte verkaufte Tonträger weltweit aus dem Hause Universal.

Im ersten Halbjahr 2005 hat UMG, ein Unternehmen von Vivendi Universal, über 100 Mio. Euro durch den digitalen Vertrieb von Musik umgesetzt. "Vor zwei Jahren haben wir mir dem digitalen Musikgeschäft im Grunde nichts verdient. Seither wächst der Anteil kontinuierlich", so UMG-Chef Morris. Im kommenden Jahr wolle sich Universal Music auf Handy-Klingeltöne, legale Downloads von Musik und Videos sowie auf interaktives Radio konzentrieren. Universal arbeitet auch an einem Lizenzierungs-Modell für Podcasting und will sich stärker im Kampf gegen illegale Tauschbörsen engagieren. In den kommenden sechs bis zwölf Monaten will Universal ein neues Modell zum Verrieb von digitaler Musik und Video vorstellen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Video on Demand-Diensten. Die Kabel- und Satelliten-Tests seien erfolgversprechend, sagt Morris. Mit Yahoo, MSN und AOL hat Universal bereits Abkommen ausgehandelt.