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Leipzig: Dok Leipzig und 3sat fördern Dokumentarfilm mit Wettbewerb +++ Berlin: Regisseur Rosa von Praunheim feiert 65. Geburtstag mit Retrospektive


Leipzig: Dok Leipzig und 3sat fördern Dokumentarfilm mit Wettbewerb
Leipzig (ddp-lsc). Das Dokfilmfest in Leipzig und der Kultursender 3sat wollen mit einem gemeinsamen Wettbewerb deutsche Filmkünstler fördern. Diese können bis zum 15. Januar 2008 unkonventionelle Dokumentarkonzepte zum Thema «Mein Leben in Sicherheit» einreichen, wie das Filmfestival am Mittwoch mitteilte. Drei davon sollen von 3sat produziert und im kommenden Jahr beim Festival vorgestellt werden. Gefragt sind den Angaben zufolge eigenwillige Ideen für Dokumentarfilme von 30 bis 90 Minuten Länge.
http://www.dok-leipzig.de


Berlin: Regisseur Rosa von Praunheim feiert 65. Geburtstag mit Retrospektive
Berlin (ddp). Anlässlich seines 65. Geburtstages am 25. November lässt sich Rosa von Praunheim mit einer großen Gala im Berliner Kino Babylon Mitte feiern. Bereits am 22. November startet ein zweimonatige Retrospektive seines 70 Arbeiten umfassenden filmischen Gesamtwerkes, kündigte der Filmemacher am Mittwoch in Berlin an. Sie reicht von ersten experimentellen Kurzfilmen Ende der 60er Jahre über die kultigen Trash-Spielfilme wie «Die Bettwurst» und «Unsere Leichen leben noch« bis zu seinen Dokumentarfilmen, die sich häufig um homosexuelle Themen drehen.
An Praunheims Ehrentag wird sein Dokumentarfilm »Meine Mütter - Spurensuche in Riga« Premiere feiern. Praunheim, der als Holger Mitschwitzky in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, wurde erst 2000 von seiner damals 94-jährigen Mutter offenbart, dass er nicht ihr leiblicher Sohn ist, sondern von ihr während der deutschen Besatzung in einem Rigaer Kinderheim gefunden worden war. Seine filmische Recherche zu seinen wahren Wurzeln sei sein bislang traurigster Film geworden, sagte Praunheim.
Seine Uraufführung wird auch der Spielfilm »Sechs tote Studenten« am 29. November erleben, in dem Praunheim seine Erlebnisse als Professor an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg als Komödie verarbeitete.
Im Foyer des Kinos wird mit zwei Fotoausstellungen an zwei seiner Musen und Stars, Lucy Kryn (»Die Bettwurst«) und Lotti Huber (»Anita. Tänze des Lasters«), erinnert. Das Schwule Museum thematisiert mit einer eigenen Ausstellung Praunheims Rolle innerhalb der Schwulenbewegung.
Seine Gastprofessur an der Filmhochschule Postdam-Babelsberg ist mittlerweile zwar beendet, in Rente will Rosa von Praunheim aber noch lange nicht gehen. »Ich denke, dass ich weitere fünf Jahre habe, in denen ich geistig klar arbeiten kann«, sagte er. Er hat bereits ein neues Projekt in Planung: einen Dokumentarfilm über »Die Geschichte der Hölle«.
(Ausstellung »Rosa geht in Rente. Hommage zu Rosa von Praunheims 65. Geburtstag», Schwules Museum Berlin, 25. November-25. Februar 2008; Rosa von Praunheim Retrospektive - 65 Filme zum 65. Geburtstag: 22. November bis 22. Dezember, Kino Babylon Mitte)