Body
Dresden: Streit um «Hartz IV»-Musical: Weg zum BGH frei +++ Berlin: Rene Pollesch zeigt neue Produktion an der Volksbühne +++ Greifswald: Theater zeigt Drama über Uni-Gründung in Greifswald
Dresden: Streit um «Hartz IV»-Musical: Weg zum BGH frei
Dresden/Leipzig (ddp-lsc). Im Streit um die Verwendung bekannter Melodien im Dresdner «Hartz IV»-Musical ist der Weg zum Bundesgerichtshof (BGH) offen. Die so genannte Hauptsache-Klage sei jetzt eingegangen, sagte ein Sprecher des Leipziger Landgerichts am Dienstag auf ddp-Anfrage. Damit werde es voraussichtlich Anfang nächsten Jahres ein Hauptverfahren geben, nach dem die Verwendung der umstrittenen zehn Lieder Anfang des Jahres mit einer einstweiligen Verfügung verboten worden war. Nach der erstinstanzlichen Verhandlung ist laut Gericht dann die Sprungrevision zum BGH möglich.
Das Staatsschauspiel hatte das Musical nach der gerichtlichen Verfügung in einer zweiten, überarbeiteten Fassung auf die Bühne gebracht. Darin waren alle bekannten Musical-Melodien wie «Cabaret» oder «Jesus Christ Superstar» durch Eigenkompositionen ersetzt, wie ein Sprecher sagte. Auf dem aktuellen Spielplan steht das Stück nicht mehr. Der Berliner Verlag Felix Bloch Erben sah in der Nutzung der Lieder Rechte seiner Autoren verletzt.
Berlin: Rene Pollesch zeigt neue Produktion an der Volksbühne
Berlin (ddp-bln). Der Autor und Regisseur Rene Pollesch zeigt sein neues Theaterstück mit dem Titel «L\'affaire Martin! Occupe-toi de Sophie. Par la fenetre, Caroline! Le mariage de Spengler. Christine est en avance.» an der Berliner Volksbühne. Am Mittwoch ist Premiere für das Stück mit den Schauspielern Christine Groß, Caroline Peters, Sophie Rois, Volker Spengler und Martin Wuttke. Darin geht es um den «Junker Hencker von der Donnersmarck, der hat Herrn Spengler eine Rolle auf den Leib geschrieben. Es geht um \'Das Leben der Anderen\', einen verstörenden Blick zurück in die Vergangenheit auf Oberschlesien, in netten historischen Kostümen», wie das Theater mitteilte.
Pollesch war im Juni mit dem Mülheimer Dramatikerpreis geehrt worden. Die Auszeichnung bekam der 43-Jährige für das Stück «Cappuccetto Rosso» («Rotkäppchen»). Das Stück war in Berlin an einer Nebenspielstätte der Volksbühne uraufgeführt worden. Pollesch hat den mit 15 000 Euro dotierten Preis nach 2001 bereits zum zweiten Mal erhalten. Auch der diesjährige Publikumspreis ging an ihn. Derzeit leitet er die kleine Spielstätte Prater der Berliner Volksbühne.
http://www.volksbuehne-berlin.de
Greifswald: Theater zeigt Drama über Uni-Gründung in Greifswald
Greifswald (ddp-nrd). Anlässlich des bevorstehenden Gründungsjubiläums der Universität Greifswald bringt das Theater Vorpommern ein Drama über die Ereignisse vor 550 Jahren auf die Bühne. Das Theaterstück «Heinrich Rubenow oder die Stiftung der Hochschule zu Greifswald» stamme aus der Feder des früheren Greifswalder Geschichtsprofessors und Lokalhistorikers Karl Theodor Pyl (1826-1904) und werde am Sonntag in Greifswald aufgeführt, sagte eine Theatersprecherin am Dienstag.
Pyl widmete sich in seiner historischen Novelle den Legenden um den mysteriösen Tod des Gründers und ersten Rektors der Universität, Heinrich Rubenow. Das Stück in fünf Aufzügen zeigt in einer fingierten Familien- und Liebesgeschichte, wie Rubenow sein Erbe für die Universitätsgründung zur Verfügung stellte und feierlich zum ersten Rektor ernannt wurde. Die Novelle über Rubenow und die Stiftung der Greifswalder Universität war im Vorfeld des 400-jährigen Stiftungsjubiläums 1853 publiziert worden. Elf Jahre später erschien eine zweite, für die Bühne gekürzte Fassung, die nur zweimal zur Aufführung kam. Die Regie für die Neuaufführung übernahm jetzt der Baseler Theaterwissenschaftler Konstantin Ostheim-Dzerowycz.