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Düsseldorf: Filmstiftung Nordrhein-Westfalen baut Fördervolumen aus +++ Berlin: Über 30 deutsche Produktionen beim Filmfestival in San Francisco +++ Berlin: Filme von Maddin und Rossellini eröffnen 38. Forum der Berlinale
Düsseldorf: Filmstiftung Nordrhein-Westfalen baut Fördervolumen aus
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen hat im zu Ende gehenden Jahr ihr Fördervolumen leicht ausgebaut. Insgesamt wurden 131 Kino- und Fernsehproduktionen mit 33,7 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Filmstiftung am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.
Durch den NRW-Effekt, nach dem die Produzenten für jeden Euro Förderung mindestens 1,50 Euro im Bundesland ausgeben müssen, flossen so rund 55 Millionen Euro in die NRW-Medienwirtschaft zurück. Weitere 1,66 Millionen Euro kamen durch Rückzahlungen von Fördergeldern erfolgreicher Produktionen in die Kassen der Filmstiftung. «Wir sind mit dem Jahr sehr zufrieden», bilanzierte der Geschäftsführer der Filmstiftung, Michael Schmid-Ospach.
Zu den 2007 geförderten Produktionen, die im nächsten Jahr ins Kino oder Fernsehen kommen werden, gehören unter anderem Heinrich Breloers «Buddenbrooks», Wim Wenders «The Palermo Shooting» sowie die von Helma Sanders-Brahms inszenierte Clara-Schumann-Filmbiografie «Clara» mit Martina Gedeck in der Hauptrolle. Insgesamt verbrachten Filmteams 762 Drehtage in NRW. Auch das war gegenüber den 678 Drehtagen 2006 ein Zuwachs.
An der Kinokasse erfolgreiche Filme des ablaufenden Jahres, die mit Geldern der Filmstiftung NRW zustande kamen, waren unter anderem «Die wilden Hühner und die Liebe» (knapp eine Million Besucher), «Vollidiot» mit Oliver Pocher (806 000 Besucher) und «Mein Führer» mit Helge Schneider (793 000 Besucher). Insgesamt sahen rund 4,3 Millionen Zuschauer eine von der Filmstiftung geförderten Produktion im Kino.
Für 2008 hat sich den weiteren Angaben zufolge bereits zahlreiche Filmprominenz für Dreharbeiten in NRW angekündigt. Erwartet werden unter anderen Willem Dafoe und Michel Piccoli, die im neuen Film des griechischen Regisseurs Theo Angelopoulos mitspielen. Auch Nicole Kidman kommt nach NRW: Sie spielt eine der Hauptrollen in der Verfilmung des Romans «Der Vorleser» von Bernhard Schlink. Eine Delegation der Filmstiftung will zudem im Januar nach Los Angeles reisen, um in Hollywood für den Filmstandort NRW zu werben und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.
Ungeachtet der steigenden Bedeutung des Filmlandes NRW sind die Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland jedoch Kinomuffel. Mit im Schnitt 1,5 Kinobesuchen pro Jahr werde in NRW der ohnehin nicht hohe Bundesdurchschnitt von 1,66 Besuchen noch unterboten, bedauerte Schmid-Ospach. Insgesamt seien die Bundesbürger «kinofauler» als die Menschen etwa in Frankreich und Großbritannien.
Trotz der bundesweit 2007 bisher über sechs Prozent gesunkenen Besucherzahlen sieht Schmid-Ospach das Kino nicht am Ende: «Es spielt als besonderer Ort nach wie vor eine große Rolle.» Nachbesserungsbedarf sieht er bei den Multiplex-Kinos. Diese sollten ihre Atmosphäre etwa durch das räumliche Angebot von Gastronomie oder Cafés verbessern.
Berlin: Über 30 deutsche Produktionen beim Filmfestival in San Francisco
Berlin (ddp). Mehr als 30 deutschsprachige Produktionen werden vom 10. bis 16. Januar 2008 auf dem 13th Berlin & Beyond Film Festival San Francisco gezeigt. Dazu gehören Fatih Akins «Auf der anderen Seite» sowie Marcus H. Rosenmüllers «Wer früher stirbt ist länger tot», wie das Goethe-Institut am Dienstag in Berlin mitteilte. Weiterhin sind «Yella» von Christian Petzold, der Kinderfilm «Paulas Geheimnis» (Gernot Krää) sowie der Film ein «Fliehendes Pferd» (Rainer Kaufmann) nach der Novelle von Martin Walser zu sehen.
Der Preisträger für den besten Debütfilm auf dem Festival steht bereits fest. Die Auszeichnung erhält nach Angaben des Goethe-Instituts Ingo Rasper für sein Erstlingswerk «Reine Geschmackssache». Rasper nimmt den mit 5000 Dollar dotierten Preis persönlich in San Francisco entgegen.
Zu den rund 30 Filmen gehören auch drei, die zu Ehren des verstorbenen Schauspielers Ulrich Mühe aufgeführt werden: «Hälfte des Lebens», «Funny Games» und «Das Leben der Anderen».
Berlin: Filme von Maddin und Rossellini eröffnen 38. Forum der Berlinale
Berlin (ddp). Der Film «My Winnipeg» von Guy Maddin und Isabella Rossellinis Kurzfilme namens «Green Porno» werden das 38. Forum der Berlinale am 8. Februar eröffnen. Beide Werke sind internationale Premieren in der wohl risikofreudigsten Sektion der Berlinale, wie die Internationalen Filmfestspiele Berlin am Dienstag in der Hauptstadt mitteilten. «My Winnipeg» ist eine verliebt-grimmige Hommage an Maddins kanadische Heimatstadt, in der Dokumentaraufnahmen mit Familienfotos und alten Filmausschnitten kombiniert werden.
Die «Green Porno»-genannten einminütigen Werke von Rossellini sind bunte Expeditionen in einen Mikrokosmos. Als Glühwürmchen, Libelle oder Spinne getarnt, fragt sich die Tochter von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini, wie es die Insekten «tun».
Rossellini und Maddin sind dem Berlinale-Publikum bereits bekannt. Im Berlinale Special 2006 stellten sie ihren gemeinsamen Film «My Dad is 100 Years Old» vor, eine eigenwillige und ganz persönliche Hommage an Roberto Rossellini. Auch in diesem Jahr waren beide auf der Berlinale. Maddin führte sein Werk «Brand Upon the Brain!» als Live-Spektakel mit dem früheren Model als Erzählerin auf.