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Berlin: Deutsch-russische Gruppe bereitet Ausstellung mit Beutekunst vor +++ Düsseldorf: Jean Hubert Martin verlässt museum kunst palast im Herbst +++ Greifswald: Pommerscher Künstlerbund feiert 90. Geburtstag +++ Bonn: Bundeskunsthalle zeigt Kunst und Kultur aus Kambodscha
Berlin: Deutsch-russische Gruppe bereitet Ausstellung mit Beutekunst vor
Berlin (ddp). Deutsche und russische Kunstexperten bereiten erstmalig eine gemeinsame Ausstellung mit Beutekunst vor. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe legte in Berlin eine Auswahl von rund 900 Objekten für die Präsentation «Merowingerzeit - Europa ohne Grenzen» vor, die im Februar 2007 im Moskauer Puschkin Museum eröffnet werden soll, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Freitag mitteilte.
Neben Objekten aus russischen Beständen sollen auch kriegsbedingt aus dem Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte nach Russland verlagerte Exponate gezeigt werden. Die meisten Werke galten den Angaben zufolge über 60 Jahre als verschollen. Zahlreiche Stücke waren der Wissenschaft bislang nicht bekannt.
Bei den Vorbereitungen - im Januar gab es bereits in Moskau ein Arbeitstreffen - erhalten deutsche Wissenschaftler erstmalig Zugang zu russischen Depots. Eine Ausstellung hierzulande sei nicht möglich, da Deutschland wegen «geltend gemachter Eigentumsansprüche auf einen Teil der Exponate keine Rückkehrgarantie geben kann», hieß es.
Mit der geplanten Schau wird den Angaben zufolge ein neuer Weg in der Behandlung der Beutekunst-Frage eingeschlagen. So sollten die Verhandlungen auf Regierungsebene unterstützt sowie Geschichtsbewusstsein in beiden Ländern erzeugt werden.
Düsseldorf: Jean Hubert Martin verlässt museum kunst palast im Herbst
Düsseldorf (ddp-nrw). Der künstlerische Direktor des Düsseldorfer museums kunst palast, Jean Hubert Martin, verlässt nach mehr als fünfjähriger Arbeit auf eigenen Wunsch zum 30. September dieses Jahres die Einrichtung. Dies teilte Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung museum kunst palast nach einer Sitzung des Gremiums am Freitag mit.
Martin sei es in seiner Zeit als künstlerischer Direktor gelungen, dem Museum mit Ausstellungsschwerpunkten auch jenseits bekannter westlicher Kulturen ein eigenes Profil zu verleihen, hieß es. Die Tatsache, dass das museum kunst palast heute für Weltoffenheit und Internationalität steht, sei vor allem seiner hohen Integrationskraft für unterschiedliche Kulturen zu verdanken.
Jean Hubert Martin will seinen Lebensmittelpunkt künftig wieder verstärkt nach Frankreich verlegen. Zugleich erklärte er sich aber auch bereit, dem Museum weiterhin beratend zur Verfügung zu stehen.
Greifswald: Pommerscher Künstlerbund feiert 90. Geburtstag
Greifswald (ddp-nrd). Mit einem Künstlersymposium begeht am Mittwoch der Pommersche Künstlerbund in Greifswald sein 90. Jubiläum. Während des Treffens im Pommerschen Landesmuseum wollen die 71 Mitglieder vor allem über die weitere Entwicklung des in Stettin gegründeten Verbandes und die Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen des Künstlerverbandes «Ars Pomerania» diskutieren, wie Verbandschef Manfred Prinz am Dienstag mitteilte.
Zugleich soll mit Dia-Vorträgen an die Werke verstorbener Kollegen wie Siegfried Grabow, Wolfgang Szyperski und Erika Pleil-Volz erinnert werden. Zeitgleich wird im Neuen Pommernhus eine Ausstellung mit Arbeiten von Günter Machemehl (1911-1970) gezeigt. Für Mai ist eine Sonderschau mit Werken von Künstlern aus zehn Staaten geplant.
Bonn: Bundeskunsthalle zeigt Kunst und Kultur aus Kambodscha
Bonn (ddp-nrw). Die Kultur Kambodschas vom 9. bis 13. Jahrhundert ist ab 15. Dezember in der Bonner Bundeskunsthalle zu erleben. Rund 250 Exponate unterschiedlicher Gattungen dokumentieren die Entwicklungsetappen einer der großen Kulturen der Menschheit, wie eine Sprecherin am Dienstag mitteilte. Hinzu kommen Objekte aus Museen der Nachbarländer Kambodschas sowie aus einigen Sammlungen Europas. Ein kulturelles Rahmenprogramm sowie wissenschaftliche Konferenzen und Symposien werden das Projekt begleiten.
Schwerpunkt der Ausstellung ist die Kunst und Architektur der so genannten Angkor-Periode. Daneben sind auch Stein- und Holzskulpturen der vorangkorianischen Königreiche Funan und Zhenla zu sehen. Stein- und Bronzefiguren, Inschriften, Architekturelemente und großformatige Fotografien dokumentierten eine Epoche unvergleichlicher kultureller Leistungen, hieß es.
Die kosmologischen Konzepte im Weltbild der Khmer werden im Zusammenspiel von Mythologie, Religion und Architektur deutlich. Das zeigt sich auch bei der Planung von Tempeln und Ingenieurbauwerken, wie künstlichen Seen, Dämmen und Brücken. Zeugnisse der buddhistischen Kunst, Ritualgeräte, Zeremonialutensilien, hochwertige Gebrauchsgegenstände und Malereien belegen den Angaben nach Kontinuität und Wandel der kambodschanischen Kultur. Die Schau soll bis 9. April 2007 gezeigt werden.