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11.7.: film aktuell +++ filmpreis

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Wiesbaden: Filmverleiher registrieren Zunahme illegaler Filmvorführungen +++ Potsdam: Kinoprogrammpreise für Berlin und Brandenburg verliehen


Wiesbaden: Filmverleiher registrieren Zunahme illegaler Filmvorführungen
Wiesbaden (ddp). Der Verband der Filmverleiher beklagt eine Zunahme von illegalen Filmvorführungen in Kneipen und Diskotheken. Im vergangenen Jahr sei in 80 Fällen ermittelt worden, sagte Geschäftsführer Johannes Klingsporn am Montag der Nachrichtenagentur ddp in Wiesbaden. In den Jahren zuvor habe diese Zahl dagegen bei nur 10 bis 15 gelegen. In 54 der aktuellen 80 Fälle hätten die Anbieter keine Lizenz, also keine Erlaubnis des Filmverleihs, gehabt. Damit sei gegen das Urheberrecht verstoßen worden.
In drei der Fälle seien die Filme unerlaubt in Schulen gezeigt worden, sagte Klingsporn. Dies sei «absolut nicht akzeptabel», betonte er. Oft fehle das Bewusstsein, dass das Vorführen von Kinofilmen nicht kostenlos sei. Meist würden gekaufte oder geliehene Filme gezeigt, nur in selten Fällen handle es sich um Raubkopien.
Grund für die Zunahme illegaler Filmvorführungen ist nach den Worten von Klingsporn der Preisverfall bei DVD-Playern und Beamern. Früher habe man Filme nur mit Hilfe eines 16-Millimeter-Projektors zeigen können. Dieser habe rund 10 000 Euro gekostet und die Filmkopie rund 2000 Euro. Zudem habe es 16-Millimeter-Kopien ohnehin nur beim Verleih gegeben. Durch DVD-Player und Beamer sei die Präsentation nun jedoch erheblich billiger und einfach geworden.
Wird der Verband auf unerlaubte Kinos aufmerksam, gibt es laut Klingsporn eine Abmahnung für den Anbieter. Zudem muss dieser eine Unterlassungserklärung unterschreiben. Hält er sich nicht daran, droht eine Geldstrafe in Höhe von mindestens 5000 Euro. Ziel sei es, die illegalen Filmvorführer zum Erwerb einer Lizenz zu bewegen.

Potsdam: Kinoprogrammpreise für Berlin und Brandenburg verliehen
Potsdam (ddp-bln). Zwölf Kinomacher aus Berlin und Brandenburg sind am Samstag in Potsdam für ihre Arbeit ausgezeichnet worden. Sie erhielten den mit jeweils 7500 Euro dotierten Kinoprogrammpreis 2005, wie der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) und die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH mitteilten. An vier weitere Kinos gingen Sonderpreise, die mit jeweils 2500 Euro bis 5000 Euro dotiert sind.
Berlin habe die lebendigste und vielfältigste Kinolandschaft Deutschlands, sagte Andreas Kramer vom HDF. Ausgefallene Programmgestaltung, Mut und Engagement seien das Erfolgsrezept für die Programmkinos, die jenseits des Mainstreams arbeiteten. Die Preise sollen diese Arbeit honorieren die Kinobetreiber politisch wie auch wirtschaftlich unterstützen, wie Kramer betonte.
Preisträger des Kinoprogrammpreises 2005 sind die Berliner Kinos Balázs, Bali, Brotfabrikkino, Central, Eiszeit, filmkunst66, fsk, Hackesche Höfe, International, Nickelodeon und Union sowie die Potsdamer Thalia-Arthouse-Kinos. Die Sonderpreise gingen an die Berliner Kinos Dokument Kino (Dokumentarfilm-Sonderpreis), das Kino im FEZ (Kinderfilm-Sonderpreis), das Xenon sowie an das Kino Weltspiegel in Finsterwalde.
Bei dem Wettbewerb hatten sich 53 Kinos, 42 aus Berlin und 11 aus Brandenburg, mit ihrem Jahresprogramm um die Preise beworben. In Berlin gibt es den Angaben zufolge 103 Kinos, die auf insgesamt 298 Leinwänden Filme zeigen, in Brandenburg sind es 65 Kinos mit 151 Leinwänden.
http://www.hdf-kino.de