Body
Dresden: Rosenkavalier-Stummfilm nach 80 Jahren wieder in der Semperoper +++ Dresden: «Filmnächte am Elbufer» präsentieren 62 Streifen +++ Hamburg: Elf Kurzfilmprojekte können in die Tat umgesetzt werden +++ Düsseldorf: Sieben NRW-Produktionen beim Filmfestival Locarno
Dresden: Rosenkavalier-Stummfilm nach 80 Jahren wieder in der Semperoper
Der „Rosenkavalier“ auf Celluloid, gedreht an Wiener Originalschauplätzen, dazu die Musik von Richard Strauss, vom Komponisten bearbeitet zu einer rein instrumentalen „Filmmusik“: Dieses spektakuläre Projekt erlebte im Januar 1926 seine Premiere in der Dresdner Semperoper - dem Ort, an dem 15 Jahre zuvor schon mit sensationellem Erfolg die Opernuraufführung stattgefunden hatte. Richard Strauss persönlich dirigierte die Sächsische Staatskapelle. Seither gilt der „Rosenkavalier“-Stummfilm als ein Mythos. Nur selten jedoch war er wegen seines großen Aufwandes danach noch live zu erleben. Schließlich verschwand auch die letzte der insgesamt acht Filmrollen.
In Kürze kehrt der Film nun in die Semperoper zurück: Nach langer Vorbereitung gelang es dem Filmarchiv Austria, die alten Filmrollen sorgfältig zu restaurieren und das Filmfinale weitgehend zu rekonstruieren. Am 6. September 2006 erlebt der *Rosenkavalier“-Film auf diese Weise seine erneute Premiere in der Semperoper. Wieder spielt die Sächsische Staatskapelle Dresden, der Dirigent ist Frank Strobel, einer der international führenden Filmmusik-Dirigenten. ZDF und ARTE zeichnen das Ereignis auf, das in der Film- und Musikwelt mit großer Spannung erwartet wird.
Mittwoch, 6. September 2006, 19 Uhr, Semperoper
Der Rosenkavalier
Österreich 1925, Regie: Otto Wiene
Musik: Richard Strauss
Mit Huguette Duflos (Marschallin), Jaque Catelain (Octavian), Michael Bohnen (Baron Ochs auf Lerchenau), Paul Hartmann (Marschall) u.a.
Sächsische Staatskapelle Dresden, Dirigent: Frank Strobel
Erstaufführung der rekonstruierten Filmfassung
Länge: ca. 105’
Ein Kooperationsprojekt von Filmarchiv Austria, Filmverband Sachsen, Sächsische Staatsoper Dresden, ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE
Quelle: Semperoper
Dresden: Dresdner «Filmnächte am Elbufer» präsentieren 62 Streifen
Dresden (ddp-lsc). Mehr als 60 Mal verwandelt sich ab heute das Dresdner Königsufer in einen Kinosaal. Zum Auftakt der «Filmnächte am Elbufer» läuft die deutsche Erfolgsproduktion «Sommer vorm Balkon», wie die Veranstalter der insgesamt zweimonatigen Open-Air-Reihe in Dresden mitteilten. Die Filme sind auf der den Angaben zufolge weltweit größten mobilen Kinoleinwand zu sehen, deren Projektionsfläche 448 Quadratmeter misst.
Neben den Filmveranstaltungen sind auch 14 Konzerte und Partys geplant. Ihren Abschluss finden die Filmnächte am 10. September mit der inzwischen traditionellen «Dresdner Trash Night», bei der Produktionen von Hobbyfilmern über die Leinwand flimmern.
Im vergangenen Jahr kamen zu dem nach Angaben der Veranstalter größten deutschen Open-Air-Kinofestival mehr als 140 000 Besucher.
Hamburg: Elf Kurzfilmprojekte können in die Tat umgesetzt werden
Hamburg (ddp). Elf Projekte sind als Sieger aus dem Kurzfilmwettbewerb «Mach doch, was du willst» hervorgegangen und können mit einer Förderung der Kulturstiftung des Bundes verwirklicht werden. Drei Kurzfilme mit bis zu 15 Minuten, fünf mit bis zu 8 Minuten sowie drei Filme mit bis zu 90 Sekunden erhalten Produktionskostenzuschüsse von insgesamt 235 000 Euro, wie die Kulturstiftung am Dienstag in Berlin mitteilte.
Aus den elf realisierten Streifen wird den Angaben zufolge eine Kinorolle zusammengestellt, die 2007 bundesweit in die Filmtheater kommt und auf Festivals präsentiert wird. Außerdem ist eine Kooperation mit ZDF/Arte für die TV-Ausstrahlung eines Filmes jeder Kategorie auf Arte vereinbart.
Im Rahmen des Themenschwerpunktes Arbeit in Zukunft hatte die Kulturstiftung des Bundes gemeinsam mit ZDF/Arte und der Kurzfilmagentur Hamburg den Wettbewerb «Mach doch, was du willst» ausgeschrieben. Aufgabe war es, Konzepte für Kurzfilme einzureichen, die auf die Frage nach der Zukunft der Arbeitswelt mit originellen Ideen und Visionen aufwarten können. Eingereicht wurden fast 500 Vorschläge.
Düsseldorf: Sieben NRW-Produktionen beim Filmfestival Locarno
Düsseldorf (ddp-nrw). Beim 59. Internationalen Filmfestival im schweizerischen Locarno werden sieben NRW-Produktionen mit von der Partie sein. Das Festival, das von 2. bis 12. August dauert, gilt als eines der fünf wichtigsten in Europa. Es habe sich in den vergangenen Jahren als erfolgreiches Pflaster für Filme aus Nordrhein-Westfalen erwiesen, teilte die Filmstiftung NRW am Mittwoch in Düsseldorf mit. So gewannen laut Filmstiftung sowohl «Das Wunder von Bern» (2003) als auch «Die syrische Braut» (2004) dort den Publikumspreis. Dies sei ein wichtiges Signal für spätere Kinoerfolge in Deutschland und international.
Beim diesjährigen Filmfestival von Locarno sei unter anderem Dito Tsintsadzes «Der Mann von der Botschaft» dabei. Darin erzählt der Regisseur die Geschichte eines deutschen Botschaftsmitarbeiters (Burghart Klaußner, «Die fetten Jahre sind vorbei») in Tiflis, der das Straßenmädchen Saschka (Lika Martinova) kennen lernt und sich ihrer annimmt. Ebenfalls gezeigt werde «Solange Du hier bist», das Langfilmdebüt von Stefan Westerwelle und zugleich dessen Diplomfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln. Die Geschichte eines vereinsamten Mannes, dessen einziger Bezugspunkt die Liebe zu einem jungen Stricher ist, wird im Wettbewerb der Reihe «Cinéastes du Présent» («Filmmakers of the Present») vorgestellt.
http://www.filmstiftung.de