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1.3.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Siegburg: Fotografin Yun Lee mit Rheinischen Kunstpreis ausgezeichnet +++ Bonn: Rheinisches Landesmuseum zeigt Arbeiten von Carl Andreas Abel +++ Bonn: Kunstmuseum zeigt Zeichnungen von Philip Guston +++ Halle: Galerie Talstraße zeigt Mattheuer-Werke +++ Halle: Architekten-Wettbewerb zur Meisterhaussiedlung Dessau +++ Hannover: Millionenschwerer Kunstraub aufgeklärt


Siegburg: Fotografin Yun Lee mit Rheinischen Kunstpreis ausgezeichnet
Siegburg (ddp-nrw). Die Koreanerin Yun Lee ist am Donnerstag in Siegburg mit dem Rheinischen Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises ausgezeichnet worden. Die in Düsseldorf lebende Fotografin habe mit ihren jüngsten Arbeiten «Private World» auf sich aufmerksam gemacht, teilte die Jury in Siegburg mit.
«Private World» setzt sich in Form von Bildpaaren aus Portrait und Stillleben aus dem persönlichen Umfeld der dargestellten Frauen zusammen. So fällt über den Blick auf das Gesicht der Person auch ein Blick auf Gegenstände, die etwas mit dieser Person zu tun haben.
In großer Eindringlichkeit verbinde die Bildserie Yun Lees eine dokumentarische Sichtweise mit einem strengen formalen Bildansatz, in dem sie das Intime nicht preisgebe, sondern jedem Bild sein Geheimnis belasse, hieß in der Begründung der Jury. Die fotografierten Gegenstände und Raumteile ließen Assoziationen aufkommen, klärten aber bewusst nicht die Beziehungen.
Der Rhein-Sieg-Kreis hatte den Rheinischen Kunstpreis zum dritten Mal nach 2002 und 2004 ausgeschrieben. 680 Künstler bewarben sich bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 30. September 2006 um den mit 20 000 Euro dotierten Preis.
Der Rheinische Kunstpreis ist aus dem Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises hervorgegangen. Er wird vom Kreis in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landesmuseum Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland verliehen. Es handelt sich um eine Auszeichnung für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der bildenden Kunst.
Zusätzlich zum Preisgeld erhält die Preisträgerin die Möglichkeit, ihre Werke im Rheinischen Landesmuseum Bonn auszustellen und einen Katalog dazu anzubieten.

Bonn: Rheinisches Landesmuseum zeigt Arbeiten von Carl Andreas Abel
Bonn (ddp-nrw). Eine Retrospektive mit Arbeiten des Fotografen Carl Andreas Abel ist ab heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu sehen. Abel galt als der «Präzisionist» unter den deutschen Fotografen, wie ein Museumssprecher mitteilte. Der Künstler hatte sich vor allem mit Aufnahmen aus der Welt der Industrie und des Handwerks, aber auch mit Landschaften, Stillleben und Naturstudien einen Namen gemacht.
Abel hatte Maschinenbau und Elektrotechnik studiert, ehe er sich der Fotografie zuwandte. Den Blick des Ingenieurs habe er sich auch als Fotograf bewahrt, teilte das Museum weiter mit. Der 1994 gestorbene Fotograf wäre am 29. August 100 Jahre alt geworden. Seine Nachlass befindet sich als Dauerleihgabe in der Fotosammlung des Rheinischen Landesmuseum Bonn.
Die Retrospektive wird bis 1. April gezeigt. Das Rheinische Ladensmuseum ist dienstags bis samstags von 10.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs bis 21.00 Uhr geöffnet. Am Sonntag ist das Haus von 11.00 bis 18.00 Uhr für Besucher offen.

Bonn: Kunstmuseum zeigt Zeichnungen von Philip Guston
Bonn (ddp-nrw). Zeichnungen des amerikanischen Künstlers Philip Guston (1913-1980) sind ab heute im Kunstmuseum Bonn zu sehen. Die Ausstellung umfasst laut Museum knapp 100 Papierarbeiten von den mittleren 40er Jahren bis 1980.
Bekannt sind den Angaben zufolge vor allem die Gemälde des Künstlers, die das Kunstmuseum Bonn 1999 erstmals umfassend in Deutschland vorstellte. Weniger bekannt seien dagegen seine Zeichnungen, die für das Verständnis seines Werkes von größter Bedeutung sind. Denn in den Zeichnungen zeige sich stärker noch als in seiner Malerei der «unruhige», der suchende Guston, der sich nie auf eine Handschrift, einen Stil festlegen lassen wollte, hieß es weiter.
Vorbereitet wurde die Schau vom Kunstmuseum Bonn und der Staatlichen Graphischen Sammlung in München. Unterstützt wird das Projekt, das Gustons zeichnerisches Werk erstmals in Mitteleuropa vorstellt, von dem Philip Guston Estate und der Familie Guston.
Neben zahlreichen privaten Leihgeber stellten auch das New Yorker Museum of Modern Art, das Guggenheim Museum New York sowie das Pariser Musée National d\'Art Moderne Werke für die Ausstellung zur Verfügung.
Die Schau wird im Anschluss an Bonn im Louisiana Museum, Humlebaek, in der Albertina in Wien, in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München sowie in der Morgan Library, New York präsentiert. In Bonn ist die Ausstellung bis 20. Mai zu sehen.

Halle: Galerie Talstraße zeigt Mattheuer-Werke
Halle (ddp-lsa). Der Kunstverein Talstraße in Halle zeigt ab heute Werke des Künstlers Wolfgang Mattheuer. Dabei werden Ölbilder aus dem Besitz der halleschen Moritzburg und aus der Leipziger Mattheuer-Stiftung sowie druckgrafische Arbeiten aus dem Nachlass des Künstlers einander gegenübergestellt, wie die Veranstalter ankündigten. Insgesamt werden 7 Ölgemälde, 1 Zeichnung und 22 druckgrafische Arbeiten in der Ausstellung gezeigt.
Der 2004 verstorbene Mattheuer hätte am 7. April 2007 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der Kunstverein eröffnet mit der Schau nach eigenen Angaben eine Reihe von kleinen und großen Ausstellungen, die in diesem Jahr Teile des Werkes von Mattheuer zeigen.

Halle: Architekten-Wettbewerb zur Meisterhaussiedlung Dessau
Halle (ddp-lsa). Die Stadt Dessau und das Land Sachsen-Anhalt schreiben im Juni einen internationalen Wettbewerb über die «städtebauliche Reparatur» der Dessauer Meisterhaussiedlung aus. Etwa zehn Architekten sollen von einer noch zu gründenden Jury eingeladen werden, um architektonische und städtebauliche Vorschläge zu erarbeiten, sagte der Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Omar Akbar, der «Mitteldeutschen Zeitung» (Donnerstagausgabe). Einbezogen werden das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Direktorenhaus Gropius und die Doppelhaushälfte Moholy-Nagy.
Bereits im Herbst könnte der Wettbewerb entschieden werden und die Bebauung 2010 vollendet sein. «Es kann zu einer spannenden Rekonstruktion» kommen, sagte Akbar, der selbst eine originalnahen Nachbau des Gropius-Wohnhauses, von dem noch das Souterrain und die Außenanlagen vorhanden sind, ablehnt.
Die im so genannten Blaubuch geäußerte Kritik zur Arbeit der Bauhaus-Stiftung Dessau wies Akbar als «zu oberflächlich» zurück. «Das Ziel ist es, unser Haus europaweit zum Zentrum der Auseinandersetzung mit der Moderne zu machen.» Die lange eingeforderte Dauerausstellung zur Geschichte des Bauhauses in Dessau solle am 11. Mai im Bauhaus eröffnet werden, sagte Akbar der Zeitung.

Hannover: Millionenschwerer Kunstraub aufgeklärt
Hannover (ddp). Der Diebstahl von drei Kunstexponaten aus dem Kestnermuseum in Hannover mit einem Gesamtwert von über einer Million Euro ist aufgeklärt. Nach einem vierten gestohlenen Kunstobjekt werde noch gefahndet, teilte die Polizei am Mittwoch in Hannover mit.
Den Angaben zufolge hatte sich in der vergangenen Woche ein 65 Jahre alter Kunsthändler bei der Polizei gemeldet, nachdem ihm ein 27-jähriger Mann vier Kunstobjekte zum Kauf angeboten hatte. Da er eine strafbare Handlung vermutete, täuschte der Händler Kaufinteresse an einer Bernsteinmadonna im Wert von einer Million Euro vor. Laut Polizei stellte sich nach weiteren Ermittlungen heraus, dass die zum Kauf angebotenen Exponate aus dem Kestnermuseum in Hannover stammten.
Zwei weitere Exponate, ein Holzschrein und ein Glasfläschchen im Wert von jeweils 5000 Euro, wurden bei einer Internetverkaufsagentur in Hannover beschlagnahmt. Der 27-Jährige hatte sie dort zum Verkauf angeboten.
Die drei Kunstobjekte befinden sich nun wieder im Besitz des Kestnermuseums. Nach einer 10 000 Euro wertvollen Tonvase wird weiterhin gesucht. Der 27-Jährige gab laut Polizei an, sie als wertlos erachtet und weggeworfen zu haben.