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«The Gates» - Christo macht täglich 21 Stunden lang Skizzen +++ Hannover: Landesmuseum präsentiert japanische Farbholzschnitte +++ Halle: Erste Ausstellung im Kulturkaufhaus
«The Gates» - Christo macht täglich 21 Stunden lang Skizzen
Frankfurt/Main (ddp). Verhüllungskünstler Christo malt zurzeit jeden Tag 21 Stunden lang. Christo fertige Arbeitsskizzen seines neuen Kunstprojekts «The Gates» im New Yorker Central Park an, sagte Christo-Partnerin Jeanne Claude der «Frankfurter Rundschau» (Donnerstagausgabe). Mit dem Verkauf der Skizzen werde das Projekt, bei dem Christo und Jeanne Claude im Central Park 7500 mit Tüchern behängte Tore aufstellen, finanziert.
Der Central Park an sich ist nach Ansicht Jeanne Claudes kein Kunstwerk. Kunst habe per Definition keinen Nutzen, sagte die Künstlerin. Der Park werde aber konkret genutzt. Auch «The Gates» verwandle den Park nicht in ein Kunstwerk. Christo verändere nur die Gehwege und das auch nur für 16 Tage. Das solle den Menschen die Möglichkeit geben, «den Raum zwischen ihren Füßen und den Zweigen über ihrem Kopf neu zu erfahren».
«Christo und ich wollen ein Kunstwerk kreieren, das schön ist», fügte Jeanne Claude, die seit 1958 mit dem Künstler zusammenlebt, hinzu. «Wir tun das in erster Linie für uns selbst, weil wie neugierig sind, wie es wohl aussehen wird.» Wenn es anderen Leuten dann auch gefalle, freue sie das. «The Gates» wird am 12. Februar eröffnet.
Hannover: Landesmuseum präsentiert japanische Farbholzschnitte
Hannover (ddp-nrd). Im Landesmuseum Hannover beginnt am Freitag eine Ausstellung mit japanischen Farbholzschnitten aus der Edo-Zeit von 1603 bis 1868. Die Drucke stammten aus der Privatsammlung von Michael Thun, teilte das Landesmuseum am Donnerstag mit. Die Exponate zeigten bürgerliche Vergnügungen in den Metropolen Japans zu dieser Zeit. Farbholzschnitte waren den Angaben nach in den höheren Gesellschaftsschichten weit verbreitet und dienten unter anderem als Werbematerial, Souvenir und Grußkarte.
Die Bilder seien zu einer Zeit entstanden, als in Europa noch kein Farbdruck bekannt war, sagte der Sammler in Hannover. «Die Drucke waren damals in Japan soviel Wert wie eine Schale Nudelsuppe und gelangten teilweise als Verpackungsmaterial für Porzellantransporte nach Europa», erläuterte er. Im 19. Jahrhundert wurden sie in Paris bekannt und beeinflussten Künstler wie Claude Monet und Vincent van Gogh.
Die Ausstellung ist bis zum 30. April zu sehen.
Halle: Erste Ausstellung im Kulturkaufhaus
Halle (ddp-lsa). Im Kulturkaufhaus am Marktplatz von Halle wird heute die erste Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel «Kunstprojekt Babel» stellen Künstler aus Halle, Wien und Venedig Arbeiten zum Thema Sprachverwirrung vor. Gezeigt werden Bilder und Installationen. Initiator der Ausstellung, der weitere Angebote folgen sollen, ist die Vereinigung Hallescher Künstler.
Die Präsentation, die bis Ende Februar zu sehen ist, wird von einer Bürgeraktion begleitet. So sollen die Hallenser ihre Wünsche für das kulturelle Leben in der Stadt zum Ausdruck bringen. Ein Info-Point als zentrale Anlaufstelle für Touristen und Einwohner hat bereits zu Jahresbeginn im zum Kulturkaufhaus umfunktionierten ehemaligen Kaufhaus seine Arbeit aufgenommen. Das Gebäude mit einem von halleschen Künstlern errichteten 13 Meter hohen und begehbaren Babel-Turm ist sichtbarer Ausdruck der Bewerbung Halles zur Kulturhauptstadt Europas 2010.