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München: Hanser-Verlag: Resonanz nach Pamuk-Auszeichnung ist fulminant +++ Köln: Pamuk erwartet türkische Reaktionen auf Nobelpreis mit Spannung +++ München: Zwei Autoren erhalten Jugend-Dramatiker-Preis
München: Hanser-Verlag: Resonanz nach Pamuk-Auszeichnung ist fulminant
München (ddp). Nach der Auszeichnung des türkischen Schriftstellers Orhan Pamuk mit dem Literaturnobelpreis werden seine Bücher in Deutschland nachgedruckt. Die Resonanz sei "fulminant», sagte die Sprecherin des Münchner Carl Hanser Verlages, Christina Knecht, am Freitag auf ddp-Anfrage. Alle sechs auf Deutsch erschienenen Bücher Pamuks würden nun nachgedruckt. «Allein von seinem im Frühjahr 2005 erschienenen Roman \'Schnee\', der bereits mit einer Auflage von 80 000 Stück gestartet war, werden nun 40 000 zusätzliche Exemplare hergestellt», sagte sie.
In Deutschland sind von Pamuk unter anderem die Romane «Die weiße Festung», «Das neue Leben», «Rot ist mein Name» und «Schnee» erschienen. Sein neues Buch «Istanbul», eine persönliche Betrachtung seiner Heimatstadt, soll am 18. November herauskommen.
Schon die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Pamuk im vergangenen Jahr habe den Autor in Deutschland sehr populär gemacht, betonte Knecht. So habe die Stadt Köln entschieden, ihre jährliche Veranstaltung «Eine Stadt liest ein Buch» in diesem November Pamuks Roman «Schnee» zu widmen. Extra für diese 14-tägige Veranstaltung seien bereits vor der Bekanntgabe des Nobelpreises 14 000 Exemplare des Buches nachgedruckt worden. «Jetzt hoffen wir, dass der Autor, wie versprochen, im Frühjahr auf Lesereise nach Deutschland kommt», sagte die Sprecherin.
Köln: Pamuk erwartet türkische Reaktionen auf Nobelpreis mit Spannung
Köln (ddp). Der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk erwartet mit Spannung die Antwort auf die Auszeichnung vor allem in seiner Heimat. «Ich frage mich natürlich, wie man in der Türkei reagieren wird. Wird man stolz auf mich sein?», sagte der 54-Jährige der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagausgabe). Der Autor erfuhr in New York von der Ehrung durch die Schwedische Akademie am Donnerstag. Dort hat er für dieses Wintersemester eine Gastprofessur an der Columbia University übernommen und hält am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft eine Vorlesung über «Säkularität und Vielfalt im globalen Denken».
Der in der Türkei geborene Unternehmer und EU-Parlamentarier Vural Öger (SPD) begrüßte die Vergabe des Literaturnobelpreises an Pamuk. Die Wahl des Nobelkomitees sei «hervorragend» und zur richtigen Zeit gekommen, sagte Öger im Deutschlandfunk. Es gebe auch genug Kräfte in der Türkei, die hinter Pamuk stünden und sich wie er der Vergangenheit bei der Armenien-Frage stellten. Deshalb empfinde er das Votum aus Stockholm als «sehr richtige, sehr weise Entscheidung». Zudem sei er «sehr stolz», dass zum ersten Mal in der Geschichte ein Türke den Literaturnobelpreis erhielt.
Pamuk war in der Türkei wegen des umstrittenen Paragrafen zur «Beleidigung des Türkentums» angeklagt, weil er öffentlich die Ermordung von 30 000 Kurden und einer Million Armenier angeprangert hatte. Im Januar wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.
In Deutschland sind von Pamuk unter anderem die Romane «Die weiße Festung», «Das neue Leben», «Rot ist mein Name» und «Schnee» erschienen. Sein neues Buch «Istanbul», eine persönliche Betrachtung seiner Heimatstadt, soll am 18. November herauskommen.
München: Zwei Autoren erhalten Jugend-Dramatiker-Preis
München (ddp). Der Jugend-Dramatiker-Preis geht in diesem Jahr gleich an zwei Autoren. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten die Berlinerin Paula Fünfeck (43) mit ihrem Stück «Pinienkerne wachsen nicht in Tüten» und der Münchner Wolfgang Sreter (60) mit «MinenSpiel» zu gleichen Teilen, wie der Verein zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters am Freitag in München mitteilte.
Der Jugend-Dramatiker-Preis wird vom Kulturreferat und dem Jugendkulturwerk Münchens, dem Bezirk Oberbayern und der Stadtsparkasse München unterstützt. Die Jury des seit 1983 bestehenden Vereins zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters wählte die Sieger unter über 100 Einsendungen aus.