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Jena: Festival will Lücke in Ostdeutschland schließen +++ Leipzig: 7500 Gäste bei «euro-scene»
Jena: Festival will Lücke in Ostdeutschland schließen
Jena (ddp-lth). Das Jenaer Festival «Völker hört die Signale» präsentiert ab Mittwoch acht Theater-Produktionen aus den alten Bundesländern und der Schweiz. «Uns ist es gelungen, die \'Bundesliga\' der freien Szene nach Jena zu holen«, sagte der Chefdramaturg des gastgebenden Theaterhauses Jena, Marcel Klett, der Nachrichtenagentur ddp. Es handele sich um Gruppen, deren Produktionen vielfach auf Festivals zu sehen und von Fachleuten gelobt würden.
Ziel des Jenaer Festivals sei es, in den neuen Ländern neue Theaterformen zu zeigen. »Damit wollen wir eine Lücke im Osten der Republik schließen.« Außer in Berlin und Leipzig seien »bestimmte Formen von Theater nicht vorhanden«, begründete Klett die Auswahl. Selbst in den alten Ländern wären »bestimmte theatrale Äußerungen« außerhalb der Zentren Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen »für ein breites Publikum leider nicht zugänglich«.
Das habe auch etwas mit der Förderung solch freier Projekte zu tun, machte der Chefdramaturg deutlich. Sie habe in den alten Bundesländern eine lange Tradition, so dass »sich dort eine hohe Qualität entwickeln konnte«. Inzwischen aber stehe nicht mehr so viel Geld zur Verfügung, um auch Gruppen in Ostdeutschland entsprechend zu unterstützen. »Mit unserem Festival, das sich in diesem Jahr mit verlorenen und künftigen Utopien beschäftigt, bieten wir dem Publikum in Thüringen und darüber hinaus die Möglichkeit, sich aus erster Hand ein Bild von der innovativen Kraft der freien Theaterszene zu machen.«
Auch »Völker hört die Signale» funktioniere natürlich nicht ohne Unterstützung. Sie sei in diesem Jahr unter anderem von der Kulturstiftung des Bundes sowie von Vereinen und Unternehmen der Region gekommen. Das Festival dauert bis zum 25. November.
http://www.theaterhaus-jena.de
Leipzig: 7500 Gäste bei «euro-scene»
Leipzig (ddp-lsc). Das Leipziger Tanz- und Theaterfestival «euro-scene» haben in diesem Jahr rund 7500 Gäste besucht. Die 22 Vorstellungen seien zu 90 Prozent ausgebucht gewesen, teilte die Festivalleitung am Sonntag in Leipzig mit. Seit Dienstag hatten Gruppen und Solisten aus elf europäischen Ländern ihre neuesten Produktionen gezeigt. Die diesjährige «euro-scene» stand unter dem Motto «Konsonanzen - Dissonanzen» und widmete sich vor allem dem Thema Musik im Theater. Eröffnet worden war das europäische Festival für zeitgenössisches Theater mit dem Stück «Velma Superstar».