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13.4.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Stralsund: Neuer Spielplan für Vorpommern vorgestellt +++ Berlin: Ehrendoktorwürde für Grass und Kertész +++ Berlin: Alfred-Döblin-Preis 2005 geht an Jan Faktor +++ Berlin: Börsenverein veranstaltet Matinee zum Schillerjahr +++ Berlin: Kolloquium zum 100. Geburtstag Sartres


Stralsund: Neuer Spielplan für Vorpommern vorgestellt
Stralsund (ddp-nrd). Mit einem vielseitigen Programm will sich das Theater Vorpommern in der Spielzeit 2005/06 als Spielstätte für jedermann präsentieren. Vor allem junge Leute sollen verstärkt an das Theater herangeführt werden, wie der künftige Intendant und Geschäftsführer Anton Nekovar am Mittwoch anlässlich der Spielplanpräsentation in Stralsund sagte.
Das Programm beinhaltet 20 Premieren, darunter die Opern «Andrea Chénier» von Umberto Giordano und «Tod in Venedig" von Benjamin Britten in englischer Sprache. Das Theater bringt zudem die «Prinzessinnendramen» nach Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek auf die Bühne. Neu im Spielplan ist auch die Ballettkomödie «Max und Moritz» für Kinder ab fünf Jahren. Zu den «Ostseefestspielen» 2006 sollen in Stralsund die Verdi-Oper «Aida» und in Greifswald das Musical «Hair» unter freiem Himmel gezeigt werden.
Nekovar bezeichnete die im Herbst beginnende Sanierung der Stralsunder Spielstätte als größte Herausforderung der Saison. Das historische Theatergebäude soll in den kommenden zwei Jahren für 13 Millionen Euro rekonstruiert werden. Aufführungen in Stralsund werden in dieser Zeit an unterschiedlichen Orten stattfinden.
Nekovar wird mit Beginn der neuen Spielzeit Nachfolger von Rüdiger Bloch, der seit 1997 Intendant und Geschäftsführer des Theaters Vorpommern ist.

Berlin: Ehrendoktorwürde für Grass und Kertész
Berlin (ddp). Die beiden Literaturnobelpreisträger Günter Grass und Imre Kertész erhalten am 3. Mai die Ehrendoktorwürde der Freien Universität (FU) Berlin. Das teilte eine Universitätssprecherin am Dienstag mit.
Grass erhielt den Nobelpreis für Literatur 1999 für den Roman «Die Blechtrommel». Der gebürtige Ungar Kertész wurde 2002 von der Königlich Schwedischen Akademie ausgezeichnet. Das wichtigste Werk des Schriftstellers jüdischer Herkunft ist der «Roman eines Schicksallosen», der 1990 erstmals in deutscher Sprache erschien.

Berlin: Alfred-Döblin-Preis 2005 geht an Jan Faktor
Berlin (ddp). Der in Deutschland lebende tschechische Schriftsteller Jan Faktor erhält den von Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass gestifteten Alfred-Döblin-Preis. Die Auszeichnung wird alljährlich für unveröffentlichte und noch nicht vollendete Prosamanuskripte verliehen, wie das Literarische Colloquium Berlin am Mittwoch mitteilte.
Die Ehrung ist ein nach Döblin benannter Literaturpreis, der 1979 von Grass gestiftet wurde. Die mit 12 000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Akademie der Künste in Berlin vergeben. Die Laudatio für Faktor hält am 29. Mai Jörg Magenau.
Jan Faktor ist freischaffender Schriftsteller. Seit 1978 war er in der DDR als Kindergärtner, Schlosser und Übersetzer tätig und in der inoffiziellen Literaturszene engagiert. 2000 veröffentlichte er gemeinsam mit Astrid Simon das Buch «Fremd im eigenen Land?». Darin versuchen die Autoren, die politischen und gesellschaftlichen Konflikte ihrer ostdeutschen beziehungsweise osteuropäischen Vergangenheit zu reflektieren und zu analysieren. Ausgehend von den unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Prager Frühling 1968 setzen sie sich mit den Verhältnissen in der DDR auseinander.

Berlin: Börsenverein veranstaltet Matinee zum Schillerjahr
Berlin (ddp). Mit einer Matinee erinnert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Sonntag an den Todestag von Friedrich Schiller, der sich am 9. Mai zum 200. Mal jährt. Bundespräsident Horst Köhler wird die Veranstaltung im Berliner Ensemble mit einer Rede über die Kulturnation eröffnen. Es ist Köhlers einziger Auftritt anlässlich des Schillerjahres, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in München mit.
Eine hochkarätig besetzte Podiumsrunde diskutiert anschließend über Leben und Werk des deutschen Dichters. Mit dabei sind Claus Peymann (Intendant des Berliner Ensembles), Rüdiger Safranski (Schriftsteller, Philosoph und Schiller-Biograf) und Ulrich Raulff (Direktor des Schiller-Nationalmuseums in Marbach). Durch die Matinee führt der Journalist und Grimme-Preisträger Gert Scobel (3sat Kulturzeit).

Berlin: Kolloquium zum 100. Geburtstag Sartres
Berlin (ddp). Die Sartre Gesellschaft e.V. in Deutschland bereitet ein Kolloquium vor, das sich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Jean-Paul Sartre (1905-1980) und seinem Werk widmen wird. Wissenschaftler aus dem französischen und dem deutschen Sprachraum sollen vom 27. bis zum 29. Oktober in Berlin ihre Arbeiten zu Sartre vorstellen und über ihre Forschungsergebnisse referieren.
Die Sartre Gesellschaft wendet sich vorrangig an junge Wissenschaftler, die auf philosophischem, literaturwissenschaftlichem, ästhetischem, kulturtheoretischem, politologischem oder psychoanalytischem Gebiet arbeiten und Sartre zum Gegenstand ihrer Forschung gemacht haben.
http://www.sartre-gesellschaft.de