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Duisburg: Theater gibt Einblick hinter die Kulissen +++ Berlin: Autor Ingo Schulze beklagt fehlende innere Einheit
Duisburg: Theater gibt Einblick hinter die Kulissen
Duisburg (ddp-nrw). Das Duisburger Theater gewährt am 23. Oktober einen Blick hinter die Kulissen. Beim «Tag der offenen Tür» könnten die Besucher das Haus in all seinen Facetten erleben, teilte das Theater am Donnerstag mit. Bei der Aktion für die ganze Familie bietet das Theater Führungen hinter den Kulissen an und zeigt in der Show «Magische Momente», wie Bühnentechnik funktioniert. Das Werkstattgespräch widmet sich der Opernproduktion «Die Trojaner» von Hector Berlioz.
Im weiteren Programm gibt es zahlreiche Vorführungen von Künstlern, darunter ein Flötenkonzert der Duisburger Philharmoniker, ein Kinderballett sowie ein Konzert des Jungen Ensembles der Rheinoper.
Höhepunkt ist mit Blick auf Halloween ein großer Kostümverkauf. Bei «Alles muss raus» können die Besucher im Kostümfundus stöbern und ausgefallene «Schnäppchen» für das Verkleidungsfest erstehen.
Der «Tag der offenen Tür» findet von 11.00 bis 17.00 Uhr statt, der Eintritt ist frei.
http://www.theater-duisburg.de
Berlin: Autor Ingo Schulze beklagt fehlende innere Einheit
Berlin (ddp). Der Schriftsteller Ingo Schulze («Neue Leben», «Simple Storys») sieht die unterschiedlichen Erfahrungen in Ost- und Westdeutschland in den vergangenen 15 Jahren als Ursache für die fehlende innere Einheit. «Die unterschiedliche Sozialisation ist dafür nicht entscheidend gewesen», sagte Schulze am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Vor der Vereinigung 1990 sei der Westen «etwas nahezu Metaphysisches» gewesen. Danach sei der wirtschaftliche Kollaps in der ehemaligen DDR eingetreten, den die Politik teilweise verschwiegen habe, «um gewählt zu werden».
Die DDR-Bürger hätten die Versprechungen aber auch gern glauben wollen. Deshalb liege die Schuld auf beiden Seiten. Danach sei Ostdeutschland zu einem Absatzmarkt geworden, ohne als Konkurrenz in Betracht zu kommen. «Das hatte für die Beteiligten zum Teil sehr angenehme Seiten - jeder Russe und jeder Pole hat uns ja auf die Schulter geklopft und gesagt, so gut möchten wir es auch haben», sagte Schulze. 15 Jahre danach sehe es anders aus. «Und über so was muss man halt reden», betonte der Autor.
Der 1962 in Dresden geborene Schulze, dessen Buch «Neue Leben» am Freitag erscheint, forderte andere Inhalte in den Diskussionen zwischen Ost und West. Man müsse mit dem Märchen aufhören, dass sich die Wirtschaft entscheidend bessern solle. «Man muss versuchen, über andere Dinge einfach zu reden - zum Beispiel: Es ist klar, dass alles schrumpft und langsam zurückgeht, aber wie geht man mit so was um?»