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14.7.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Halle: «Feuchtgebiete» von Charlotte Roche werden uraufgeführt +++ Magdeburg: Theater plant in neuer Spielzeit 24 Premieren +++ Oldenburg: Staatstheater verzeichnet Besucheranstieg +++ Dresden: Schriftsteller Kito Lorenc erhält Lessing-Preis


Halle: «Feuchtgebiete» von Charlotte Roche werden uraufgeführt
Halle (ddp-lsa). Der Bestsellerroman «Feuchtgebiete» von Charlotte Roche wird im «neuen theater» Halle am 27. September auf die Bühne gebracht. Bereits einen Tag nach Erscheinen des Romans sei die Idee dazu entstanden, teilte das Theater am Montag mit.
Regisseurin Christina Friedrich habe in der vergangenen Spielzeit im «neuen theater» bereits erfolgreich den Roman «Fight Club» inszeniert. Jetzt lasse sie die Protagonistin Helen Memel auf der Bühne lebendig werden. Die 18-Jährige mache sich auf den Weg, ihren Körper zu erkunden. Kein Gebiet, keine Zone sei sicher, keine Grenze werde mehr anerkannt, sagte Friedrich. Es sei «die schönste Befreiung, die man sich wünschen kann.» Der kontrovers diskutierte Roman erschien im Februar.
Christina Friedrich wurde in Nordhausen geboren, ist gelernte Hydrogeologin und studierte von 1990 bis 1994 an der Hochschule für Schauspielkunst an der «Ernst Busch» Regie. Nach ihrem Debüt am Nationaltheater Weimar war sie viele Jahre als Hausregisseurin in Bremen tätig. Seitdem arbeitet die 42-Jährige als freie Regisseurin.


Magdeburg: Theater plant in neuer Spielzeit 24 Premieren
Magdeburg (ddp-lsa). Das Theater Magdeburg plant für die Spielzeit 2008/2009 24 Premieren. Darunter sind zwei Uraufführungen und drei deutschsprachige Erstaufführungen, sagte Generalintendant Tobias Wellemeyer am Montag. Die Saison stehe unter dem Leitthema «bis ans ende der welt...». In einer Welt des Kalküls und der Märkte wolle man künstlerisch einen emotionalen Gegenpol setzen. Es gehe um Romantik, Zusammenbleiben und Liebe.
Erster Höhepunkt der neuen Spielzeit wird im Oktober das Monumentalepos «Boris Godunow» von Modest Mussorgsky sein. Im Musiktheater folgen dann unter anderem Mozarts «Zauberflöte», das Kultmusical «My Fair Lady» und Puccinis «Turandot». Die Schauspielsparte bringt beispielsweise Moliérs «Don Juan», Shakespeares «Romeo und Julia» «Die Glasmenagerie» von Tennessee Williams auf die Bühne. Zu den deutschsprachigen Uraufführungen gehört «Life After God» des kanadischen Dramatikers Michael Lewis MacLennan.
Nach dem Musical-Erfolg mit «Titanic» soll im Sommer des kommenden Jahres die Reihe DomplatzOpenAir fortgesetzt werden. Wellemeyer kündigte für 2009 die Inszenierung «Trilogie der Sommerfrische» von Carlo Goldoni an.
Die kommende Spielzeit ist zugleich die letzte von Tobias Wellemeyer in der Landeshauptstadt. Er wechselt anschließend an das Potsdamer Hans-Otto-Theater. Zu seiner Nachfolgerin soll nach dem Votum einer Findungskommission Karen Stone werden. Sie arbeitet zur Zeit als Intendantin an der Dallas Opera und war von 1997 bis 2000 Operndirektorin an der Kölner Oper. Die Entscheidung über die Neubesetzung trifft im September der Stadtrat.


Oldenburg: Staatstheater verzeichnet Besucheranstieg
Oldenburg (ddp-nrd). Das Oldenburgische Staatstheater hat in der vergangenen Saison in der Besuchergunst kräftig zugelegt. Mit 209 000 Zuschauern kamen in der Spielzeit 2007/08 28 000 mehr als in der vorangegangenen Saison. Das seien so viele Besucher gewesen wie seit über 15 Jahren nicht mehr, sagte eine Theatersprecherin.
Generalintendant Markus Müller sagte, «die vergangene Spielzeit war sicher besonders produktiv». So gab es 38 Premieren und ein Open Air mit «Carmen» im Leeraner Hafen. Von der großen Oper im Haupthaus bis zur experimentellen Schauspielproduktion in der Exerzierhalle kämen die Zuschauer und begleiteten «mit offenem Blick unsere Arbeit». Das beflügele und sporne das gesamte Team an.


Dresden: Schriftsteller Kito Lorenc erhält Lessing-Preis
Dresden (ddp). Der Schriftsteller Kito Lorenc erhält den Lessing-Preis 2009 des Freistaates Sachsen. Die Vorsitzende des Preis-Kuratoriums, Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD), bezeichnete Lorenc am Sonntag in Dresden als einen der «bedeutendsten sorbischen Dichter der Gegenwart». Die Auszeichnung würdige «das Lebenswerk eines Mannes, dessen Arbeiten Eintragungen in das kulturelle Gedächtnis nicht nur der Sorben, sondern auch der Deutschen sind». Lorenc soll die Ehrung am 17. Januar zur Eröffnung der 47. Lessingtage in Kamenz erhalten.
Der mit 13 000 Euro dotierte Lessing-Preis wird den Angaben zufolge zum neunten Mal vergeben. Er wird alle zwei Jahre für «herausragende Leistungen im Geiste Lessings, vornehmlich auf dem Gebiet der Literatur, der Literaturkritik und des Theaters» verliehen. Vielversprechende Begabungen erhielten zwei Förderpreise. 2009 gehen die Förderpreise an die in Leipzig lebende Autorin Ulrike Almut Sandig und den in Berlin lebenden Dramatiker und Theaterautor Dirk Laucke.