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15.7.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Durban: Limes in Unesco-Welterbe-Liste aufgenommen - Heidelberger Antrag verschoben +++ Beeskow: Neue Ausstellung mit DDR-Kunst öffnet auf Burg Beeskow +++ Dresden: Streit um Depotneubau im Albertinum beschäftigt das Gericht +++ Berlin: Deutsche Guggenheim zeigt Ausstellung «The Vanity of Allegory» +++ Halle: Moritzburg-Galerie zeigt Porträtfotografien von Stefan Moses +++ Köln: Ausstellung zeigt graphische Ausdrucksformen der Popkultur


Durban: Limes in Unesco-Welterbe-Liste aufgenommen - Heidelberger Antrag verschoben
Das UNESCO-Welterbe-Komitee beschloss am heutigen Vormittag, die Aufnahme der Heidelberger Altstadt mit dem historischen Schloss um ein Jahr zu verschieben. Der antike römische Grenzwall Limes wird hingegen Unesco-Welterbe-Stätte. Das beschloss die Welterbekommission bei ihrer Sitzung im südafrikanischen Durban am Donnerstag. Der 550 Kilometer lange Limes läuft durch Hessen und Bayern und gilt als Europas größtes archäologisches Denkmal.
Das UNESCO-Komitee berät seit Sonntag im südafrikanischen Durban über 52 Nominierungsaufträge aus aller Welt. Der Kölner Dom soll vorerst auf der Liste des gefährdeten Welterbes belassen werden. Für die zwei Neuaufnahmeanträge aus Deutschland lag der Kommission eine Expertenempfehlung vor, den Limes zum Welterbe zu ernennen und die Stadt Heidelberg auf eine Warteliste zu setzen.

Beeskow: Neue Ausstellung mit DDR-Kunst öffnet auf Burg Beeskow
Beeskow (ddp-lbg). Eine neue Ausstellung mit DDR-Kunst wird am Samstag (15.00 Uhr) auf Burg Beeskow eröffnet. Unter dem bei Bertolt Brecht entlehnten Titel «Vorwärts und nicht vergessen» sind Malereien, Grafiken und Skulpturen von 40 Künstlern aus den früheren DDR-Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg zu sehen, wie ein Sprecher der Burg ankündigte. Darunter sind Arbeiten von Armin Münch, Helmut Maletzke, Joachim John, Reinhard Dietrich, Falko Behrend und Carl Hinrichs.
Der Ausstellung gingen mehrjährige Recherchen von Studenten und Dozenten der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald voraus, wie es weiter heißt. Die Ergebnisse der Forschungen fasst ein Ausstellungskatalog zusammen. Die Schau ist den Angaben zufolge bis zum 3. Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 10.00 bis 20.00 Uhr zu sehen.
In den Depots des Dokumentationszentrums für DDR-Kunst, das sich seit 2002 Kunstarchiv Beeskow nennt, lagern rund 23 000 Stücke der DDR-Auftragskunst aus den heutigen Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Darunter sind 1200 Gemälde, 9000 Grafiken und 1500 Zeichnungen.
http://www.burg-beeskow.de


Dresden: Streit um Depotneubau im Albertinum beschäftigt das Gericht
Dresden (ddp-lsc). Der Streit um den Neubau eines hochwassersicheren Zentraldepots im Dresdner Albertinum beschäftigt heute die Justiz. Der bei der Ausschreibung für das 15,2 Millionen Euro teure Projekt unterlegene Architekt Braunfels und das Land Sachen treffen vor dem Oberlandesgericht Dresden aufeinander, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Das Gericht prüfe, ob die Vergabe an Braunfels\' Konkurrenten, den Berliner Architekten Staab, rechtmäßig war. Sachsen und Staab hatten einen Vertrag für den Bau unterzeichnet. Laut Gericht ist unklar, ob die Vereinbarung angesichts der Beschwerde von Braunfels gültig ist.
Staab hatte im September den Zuschlag für das Lager- und Werkstättengebäude im Innenhof des Albertinums erhalten. Wegen Mängeln bei der Vergabe hatte Braunfels bei der sächsischen Vergabekammer eine Nachprüfung des Verfahrens beantragt. Dieses musste daraufhin teilweise wiederholt werden. Auch beim zweiten Vergabeverfahren verlangte Braunfels eine Nachprüfung. Diesen zweiten Antrag lehnte die Vergabekammer ab. Braunfels legte daraufhin Beschwerde ein.

Berlin: Deutsche Guggenheim zeigt Ausstellung «The Vanity of Allegory»
Berlin (ddp-bln). Die Deutsche Guggenheim in Berlin zeigt ab Samstag die Ausstellung «The Vanity of Allegory» von Douglas Gordon. Wichtiger Bestandteil der Werke des schottischen Künstlers ist die Inszenierung eines wandelbaren und rätselhaften Ichs, wie eine Sprecherin der Einrichtung sagte. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Selbstporträt als kunsthistorisches Topos, literarischer Kunstgriff und filmische Strategie. Gordons Installation, zu der ein eigenes Kino gehört, vereint eigene Arbeiten mit Werken von Künstlerkollegen. Die visuelle Collage erzählt von Selbstdarstellung, Angst vor Vergänglichkeit und doppelter Identität.
Die Ausstellung ist bis 9. Oktober Unter den Linden 13/15 zu sehen. Geöffnet ist freitags bis mittwochs von 11.00 bis 20.00 Uhr sowie donnerstags von 11.00 bis 22.00. Der Eintritt kostet vier Euro, Ermäßigungen sind möglich. Zu der Schau gibt es verschiedene Sonderveranstaltungen und Vorträge.
http://www.deutsche-guggenheim.de

Düsseldorf: Museum Kunst Palast zeigt niederländische und flämische Malerei
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Museum Kunst Palast in Düsseldorf zeigt ab Samstag erstmals seine umfassende Sammlung niederländischer und flämischer Gemälde in einer große Übersichtsausstellung. Bis zum 6. November sind in der Schau «Ein Fest der Malerei» rund 150 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts zu sehen, wie das Museum am Donnerstag mitteilte.
Neben großformatigen Historienbildern von Caesar Boetius van Everdingen und üppigen Stillleben von Jan Pieter Brueghel sowie Werken der Leidener Feinmaler Frans und Willem van Mieris runden vor allem die Landschaftsbilder von Malern wie Jan van Goyen und Joos de Momper den Blick auf das «Goldene Zeitalter der Malerei» ab.
Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen ergänzen die Schau. So kehren eigens für diese Ausstellung einige der Werke aus der kurfürstlichen Sammlung, die durch Erbfolge 1805 nach München gelangte, auf Zeit nach Düsseldorf zurück.
http://www.museum-kunst-palast.de

Halle: Moritzburg-Galerie zeigt Porträtfotografien von Stefan Moses
Halle (ddp-lsa). Die Moritzburg in Halle zeigt ab Samstag Porträts von Stefan Moses. Die Ausstellung ist Teil der Moses-Retrospektive des Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum, die zuletzt im Hygiene-Museum Dresden zu sehen war. Die Auswahl umfasst 139 Fotografien. Dabei handelt es sich um fünf Kapitel, die sich auf verschiedene Weise mit dem Thema Deutschland auseinandersetzen und dafür unterschiedliche Arten des Portraits einsetzen, wie die Stiftung mitteilte.
Zum Thema «Deutsche-West» stellt der 1928 im niederschlesischen Liegnitz geborene Künstler Menschen in ihrer Arbeits- oder Alltagskleidung vor ein großes graues Tuch. Durch die inszenierte Isolation von ihrer Umgebung würden Körpersprache und Accessoires stärker hervortreten. Mit der gleichen Methode ergänzt er nach dem Mauerfall sein Gesellschaftsporträt um «Deutsche-Ost» während der Jahre 1990 und 1991.
In der Langzeitserie «Die großen Alten», die er seit den 60er Jahren immer wieder erweitert, bildete Moses Prominente ab. Für die «Spiegelbilder» zog Moses mit einem großen Garderobenspiegel durchs Land, besuchte Gelehrte und bat sie, sich vor dem Spiegel per Drahtauslöser aufzunehmen. "Künstler machen Masken» heißt ein zweites Langzeitprojekt des Fotografen, das er seit den 60er Jahren verfolgt. Dabei bittet er bildende Künstler in sehr kurzer Zeit eine Maske zu improvisieren und nimmt sie dann auf.
Zur Ausstellung, die am 4. September endet, erscheinen das Buch «Stefan Moses. Die Monographie» und ein Plakat.
http://www.moritzburg.sachsen-anhalt.de

Köln: Ausstellung zeigt graphische Ausdrucksformen der Popkultur
Köln (ddp-nrw). Einen Querschnitt durch die graphischen Ausdrucksformen der Popkultur zieht die Ausstellung «Got the Look», die am Freitag im Kölner Museum für Angewandte Kunst eröffnet wird. Nach Angaben des Museums handelt es sich um die erste Schau in Europa, die versucht, einen Überblick zur graphischen und visuellen Darstellung der Popszene zu geben. Zu sehen sind rund 1000 Exponate aus den vergangenen 50 Jahren von Künstlern wie Andy Warhol, Peter Blake oder Raymond Pettibon.
Was mit Plakaten, Flyern, Magazinen und Tonträgerverpackungen anfing, entwickelte sich schnell «zu einem komplexen System von medialen Botschaften», erläuterte eine Museumssprecherin am Donnerstag. Die jeweils neuen Entwicklungen der Popmusik fanden selbständige visuelle Ausdrucksformen: Auf die fotografische und filmische Cover-Art des Blues, Rock\'n\'Roll und Soul folgten die Psychedelic Art und die klassische Pop Art in den 60ern und 70ern. Punk und Hardcore der 80er Jahre spiegelten sich in fotokopierten Handzettel-Collagen, die schließlich von computergenerierten Flyern des Techno abgelöst wurden.
Die von Uwe Husslein kuratierte Ausstellung läuft im Vorfeld und während des Kölner c/o Pop-Festivals. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Live-Musik, DJ-Auftritten, Light-Shows und Filmen begleitet die Museumsschau. «Got the Look» wird bis 18. September gezeigt.
Das Museum für Angewandte Kunst ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.