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Frankfurt/M.: Weltweit einzigartige Kopie von Stummfilm «Hamlet» entdeckt +++ München: Sonderausstellung wird im Münchner «Valentin Musäum» eröffnet +++ Köln: «Siegfried» unter freiem Himmel uraufgeführt
Frankfurt/M.: Weltweit einzigartige Kopie von Stummfilm «Hamlet» entdeckt
Frankfurt/Main (ddp). Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main hat eine weltweit einmalige und bislang verschollene Kopie des deutschen Stummfilms «Hamlet» von 1920 erworben. Wie Museumsleiter Hans-Peter Reichmann am Freitag sagte, handelt es sich um eine eingefärbte 35-Millimeter-Kopie der Shakespeare-Verfilmung.
Die Kopie befand sich im Keller eines Privatsammlers aus Süddeutschland, der diese, ohne ihre Bedeutung zu kennen, zusammen mit anderen Filmen dem Museum anbot. «Wir wussten gar nicht, was alles Teil des Paketes ist, es war ein echter Zufall, dass wir die Kopie entdeckt haben», sagte Reichmann. Das Filmmuseum will die Farb-Version des Klassikers jetzt restaurieren und im nächsten Jahr der Öffentlichkeit präsentieren.
Von der «Hamlet»-Verfilmung, die im Februar 1921 in Berlin uraufgeführt wurde, gab es bisher lediglich Kopien in Schwarz-Weiß. Die jetzt entdeckte Fassung weist über 100 Zwischentitel und 7 Viragierungen auf. Beim Viragieren wurden einzelne Szenen des Films nach dem Entwickeln eingefärbt. Dieses Verfahren war einfacher und billiger als das Kolorieren einzelner Bilder von Hand. Die Viragier-Technik hinterließ jedoch auf jedem Bild nur einen einzigen Farbton. Über Jahre entstand so eine ästhetische Formensprache, bei der jede Farbe eine bestimmte dramaturgische Funktion besaß: Rot stand für Liebe, Blau für Nacht.
Hauptdarstellerin in «Hamlet» war die Dänin Asta Nielsen, die als einer der größten Stars der Stummfilmära gilt. Ihre Karriere endete mit dem Aufkommen des Tonfilms Anfang der 30er Jahre.
http://www.deutsches-filmmuseum.de
München: Sonderausstellung wird im Münchner «Valentin Musäum» eröffnet
München (ddp-bay). Im Münchner «Valentin Karlstadt Musäum» beginnt heute Abend (18.00 Uhr) eine Sonderausstellung zum Thema «Fremd ist der Fremde nur in der Fremde». Dem Museum zufolge wird bis 20. September eine Film-, Ton- und Bilderschau mit Originalfilmen und Tondokumenten von Karl Valentin präsentiert. Gezeigt wird auch der surrealistische Stummfilm «Mysterine eines Frisiersalons» von 1922, bei dem Berthold Brecht Regie führte und Valentin die Hauptrolle übernahm.
Köln: «Siegfried» unter freiem Himmel uraufgeführt
Köln (ddp-nrw). Die Welturaufführung von «Siegfried», dem neuesten Film von Tom Gerhard, ist am Donnerstagabend unter freiem Himmel gezeigt worden. Zu der Open-Air-Premiere kamen unter anderem Regisseur Sven Unterwaldt sowie die Schauspieler Otto Waalkes und der Regisseur Sönke Wortmann. Die Moderation der Premierenfeier, zu der 4500 Gäste geladen waren, übernahm Janine Kunze-Budach.
Kurz nach 22.00 Uhr gingen vor dem Kino Cinedom die Lichter aus, die Freiluft-Vorstellung von «Siegfried» begann. Tom Gerhard, auch bekannt als «Hausmeister Krause» und «Ballermann 6»-Prolet, spielt darin den teutonischen Superhelden. Er besitzt übernatürliche Kräfte, sieht aber die Welt mit den Augen eines Siebenjährigen. Inmitten des von Kriegen zerrütteten Rheinlandes muss sich Siegfried gegen ein Geflecht aus Klüngel, Tücke und Verrat durchsetzen, das der Hochadel gegen ihn gesponnen hat. «Siegfried» läuft ab 28. Juli im Kino.