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Konrad-Wolf-Preis 2008 geht an Simon McBurney +++ Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis für Tilman Rammstedt +++ Erich-Kästner-Preis für Andreas Steinhöfel
Konrad-Wolf-Preis 2008 geht an Simon McBurney
Berlin (ddp). Der britische Autor, Schauspieler und Regisseur Simon McBurney wird mit dem Konrad-Wolf-Preis 2008 der Akademie der Künste ausgezeichnet. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird am 19. Oktober verliehen, wie die Akademie am Freitag in Berlin mitteilte.
Der 1957 in Cambridge geborene McBurney studierte an der Theaterschule Jacques Lecoq in Paris. 1983 gründete er die internationale Theatergruppe Complicite, deren Künstlerischer Direktor er bis heute ist. Bei mehr als 30 Produktionen wirkte er als Autor, Regisseur oder Schauspieler mit. Im Kino war er zuletzt in der «Der goldene Kompass» mit Daniel Craig und Nicole Kidman zu sehen.
Der nach dem langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR benannte Konrad-Wolf-Preis zeichnet seit 1986 jährlich herausragende künstlerische Leistungen aus, insbesondere auf dem Gebiet der Darstellenden Kunst und der Film- und Medienkunst. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Andres Veiel, Lars von Trier, Michael Haneke, Volker Schlöndorff, Jürgen Flimm, Margarethe von Trotta, Peter Konwitschny und Katharina Thalbach.
Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis für Tilman Rammstedt
Münster/Bielefeld (ddp-nrw). Der mit 12 800 Euro dotierte Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) geht in diesem Jahr an den gebürtigen Bielefelder Tilman Rammstedt. Die zehnköpfige Jury bescheinigte dem 33-jährigen Schriftsteller, «Themen seiner Generation in einer präzisen und lustvollen Sprache auszudrücken», wie der LWL am Freitag in Münster mitteilte. Dabei kultiviere Rammstedt eine Nähe zum Grotesken und Lakonischen ebenso wie ein Faible für das Unterhaltsame.
Die Preisverleihung findet im November im Museum für Westfälische Literatur im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde (Kreis Warendorf) statt. Die Auszeichnung ist nach der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) benannt, die als eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen gilt und einst im Kreis Coesfeld lebte. Der LWL verleiht seinen Literaturpreis seit 1953 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Konrad-von-Soest-Preis (Kunst) oder dem Hans-Werner-Henze-Preis (Musik).
Rammstedt gewann den Angaben zufolge 2001 den Nachwuchswettbewerb Open Mike. Vor zwei Jahren erhielt er den Förderpreis für grotesken literarischen Humor der Stadt Kassel, im Jahr darauf den Förderpreis des Landes NRW und in diesem Jahr den Ingeborg-Bachmann-Preis sowie den Publikumspreis beim Klagenfurter Lese-Wettbewerb.
Nach dem Abitur in Bielefeld hatte der Sohn eines Soziologieprofessors in Tübingen, Berlin und Edinburgh Philosophie und Literaturwissenschaften studiert. Er lebt heute in Berlin, wo er zunächst Theater spielte, die Lesebühne «Visch & Fers» organisierte und die Band Fön gründete. Für die Band schreibt er nicht nur die Songtexte, sondern spielt auch heute noch Trompete. Unter dem Titel «Mein Leben als Fön» schrieb er mit seinen Bandkollegen 2004 einen Roman. Von Rammstedt sind außerdem «Erledigungen vor der Feier» (2003), «Wir bleiben in der Nähe» (2005) und «Der Kaiser von China» (2008) erschienen.
Erich-Kästner-Preis für Andreas Steinhöfel
Hamburg (dpa) - Der Kinder- und Jugendbuchautor Andreas Steinhöfel erhält den mit 5000 Euro dotierten Erich-Kästner-Preis für Literatur 2009.
Die Erich-Kästner-Gesellschaft in München würdige damit einen Autor, «dessen zahlreiche kinder- und jugendliterarischen Bücher ebenso wie sein schriftstellerischer Werdegang deutliche Affinität zu Erich Kästners Werk aufweisen», teilte der Carlsen Verlag am Donnerstag in Hamburg mit. Steinhöfel werde der fünfte Preisträger seit 1979 sein. Ausgezeichnet wurden bisher Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer. Der Preis soll am 7. März in München verliehen werden.